Wissensstation 7: Der Bau der Riveristalsperre

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Riveris
Kreis(e): Trier-Saarburg
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 43′ 16,98″ N: 6° 45′ 46,54″ O 49,72138°N: 6,76293°O
Koordinate UTM 32.338.757,65 m: 5.510.055,76 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.555.058,22 m: 5.509.699,03 m
  • Bauarbeiten an der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Bauarbeiten an der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Das Riveris-Tal vor dem Bau der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Das Riveris-Tal vor dem Bau der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Blick in das zukünftige Staubecken der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Blick in das zukünftige Staubecken der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Bauschild mit allen Angaben zum Bau der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Bauschild mit allen Angaben zum Bau der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Zementierung der Stauseite der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Zementierung der Stauseite der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Festakt zur Umleitung der Riveris und des kleineren Thielenbachs in die neuen Abflussstollen (1955)

    Festakt zur Umleitung der Riveris und des kleineren Thielenbachs in die neuen Abflussstollen (1955)

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  • Der Stadtrat schaltet den Hebel zur Umleitung der Riveris und des kleineren Thielenbachs in die neuen Abflussstollen (1955)

    Der Stadtrat schaltet den Hebel zur Umleitung der Riveris und des kleineren Thielenbachs in die neuen Abflussstollen (1955)

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  • Gewässerlenkung durch Abflussstollen beim Bau der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Gewässerlenkung durch Abflussstollen beim Bau der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Kontrollgang an der Nahtstelle zwischen geschüttetem Damm und dem geschlossenen Fels (1950er Jahre)

    Kontrollgang an der Nahtstelle zwischen geschüttetem Damm und dem geschlossenen Fels (1950er Jahre)

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  • Erneuerung der wasserseitigen Abdichtung des Damms der Riveris-Talsperre (2001)

    Erneuerung der wasserseitigen Abdichtung des Damms der Riveris-Talsperre (2001)

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  • Erneuerung der wasserseitigen Abdichtung des Damms der Riveris-Talsperre (2001)

    Erneuerung der wasserseitigen Abdichtung des Damms der Riveris-Talsperre (2001)

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  • Die Riveris-Talsperre wird nach Fertigstellung geflutet (1950er Jahre)

    Die Riveris-Talsperre wird nach Fertigstellung geflutet (1950er Jahre)

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  • Die fertiggestellte Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Die fertiggestellte Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Regelquerschnitt der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

    Regelquerschnitt der Riveris-Talsperre (1950er Jahre)

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  • Lageplan der Riveris-Talsperre mit einer Draufsicht (1950er Jahre)

    Lageplan der Riveris-Talsperre mit einer Draufsicht (1950er Jahre)

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  • Die Riveris-Talsperre wird nach Fertigstellung geflutet (1950er Jahre)

    Die Riveris-Talsperre wird nach Fertigstellung geflutet (1950er Jahre)

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Nachdem im 19. Jahrhundert das Wasser aus dem Ruwertal zwar wiederentdeckt wurde, dauerte es noch einige Jahrzehnte, bis die heutige Riveristalsperre in den 1950er Jahren realisiert wurde. Die Talsperre spielt noch heute eine wesentliche Rolle für die Trinkwasserversorgung der Region.

Die Riveris-Talsperre nimmt Gestalt an
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bevölkerung der Stadt Trier laut Emil Zenz auf 30.000 Menschen zurückgegangen. „Die Wasserwerke der Stadt waren unmittelbar von dem Kriegsgeschehen nicht berührt worden; dafür umso mehr das Stromnetz, das die Pumpen bediente, und das Wasserleitungsnetz. Die Hauptdruckleitung nach Kenn war an vielen Stellen unterbrochen und das Wasserwerk Ehrang fiel weitgehend aus, weil die Leitungen über die Pfalzeler Brücke zerstört waren.“ (Zenz 1984, S. 57) Es mussten daher umfangreiche Aufbauarbeiten erbracht werden. In dieser Zeit entstand auch die Idee einer Erweiterung der Wasserwerke Kenn und Monaise. Nach eingehenden Berechnungen wurde die Erweiterung in Kenn verworfen, man wollte sich stattdessen auf den Ausbau des Wasserwerkes Monaise konzentrieren. Doch es kam anders.

Die Lösung für das Trierer Trinkwasserproblem liegt rund 12 km von der Stadt entfernt
„Schon 1950 entstanden bei der Werkleitung und den städtischen Wasseringenieuren Zweifel darüber, ob das Wasserwerk Monaise die richtige Lösung für eine dauerhafte Versorgung Triers mit Trinkwasser darstelle“, schreibt Zenz (Zenz 1984, S. 63.). Im Februar 1951 richteten die Stadtwerke eine Planungsabteilung ein, die die günstigste Lösung eines Ersatzwerkes für Monaise finden sollte. Erneut, nun aber final, war das Wasser aus dem Hochwald in den Fokus der Überlegungen gerückt.

Nach intensiven Überlegungen stimmte der Verwaltungsrat am 30. Juni 1952 dem Vorschlag der Werkleitung zu, die Siemens-Schuckert Werke AG in Erlangen mit der baureifen Planung für eine Talsperre zu beauftragen. Doch vor dem Bau gab es noch einiges zu tun. Die noch im Betrieb befindliche Osburger Mühle wurde stillgelegt. Die Besitzer erhielten eine Entschädigung und wurden nach Simmern umgesiedelt, wo man ihnen einen Aussiedlerhof gekauft hatte. Im gleichen Zug erfolgte der Kauf der benötigten Grundstücke für die Talsperre.
Etwa ein halbes Jahr später, am 4. Mai 1955, gab es auf der Baustelle unter Beteiligung des Stadtrates und zahlreicher Ehrengäste einen Festakt, bei dem die größere Riveris und der kleinere Thielenbach aus ihrem alten Bett in den inzwischen gebauten Abflussstollen umgeleitet wurden. Auf der Basis einer zehnjährigen Beobachtung hatten Fachleute den Wasserzufluss der beiden Bäche auf durchschnittlich zehn Millionen m³ Wasser jährlich berechnet.

Jetzt konnten die eigentlichen Arbeiten beginnen, wobei die rund 50 Meter hohe Staumauer eine der größten Herausforderungen war. 350.000 m³ Hang- und Talschotter waren erforderlich, durch Zementinjektionen wurde der Untergrund des rund 180 Meter breiten Staudamm abgedichtet. Auf der Wasserseite trugen die Erbauer mehrere Asphaltbahnen übereinander zur Abdichtung auf. Und da der Wasserspiegel der gefüllten Talsperre etwa 90 Meter höher liegt als die Filteranlage im Trierer Stadtteil Irsch, wo das eigentliche Trinkwasser aufbereitet wird, griffen die Ingenieure auf die schon über 50 Jahre zuvor geborene Idee des einstiges Werkleiters Jackson zurück und installierten vor dem Wasserwerk zwei Turbinen zur Stromerzeugung. Eine kluge Idee, denn jährlich erzeugen die Stadtwerke Trier somit ganz nebenbei etwa eine Million Kilowattstunden Strom.

Im Juni 1958 waren das Bauwerk und seine Zuleitung zum gleichfalls neu gebauten Wasserwerk Trier-Irsch fertig. Die Wasserentnahme aus der Talsperre erfolgt durch zwei in verschiedenen Höhen angeordnete Entnahmestollen. Über eine 5,7 Kilometer lange Rohrleitung von 700 Millimeter Durchmesser fließt das Wasser in das 90 Höhenmeter tiefer gelegene Wasserwerk Irsch, wo das Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet wird.

„Es läuft: Von der Riveris bis zum Kranen“
Bereits ein Jahr zuvor, am 26. Juni 1957, hatten die Stadtwerke mit der regulären Befüllung der Talsperre begonnen. Während der gesamten Bauzeit waren die Arbeiter rund um die Uhr, auch an den Sonntagen, auf der Baustelle tätig gewesen, hatten nachts unter Flutlicht gearbeitet. Von der Erleichterung über die gesicherte künftige Trinkwasserversorgung kündet ein Schwarzweiß-Film aus jener Zeit: „Damit wird die Stadt Trier für alle Zukunft ihrer Wassersorgen ledig sein“, jubelt ein Sprecher. Und auch die Trierische Landeszeitung zeigte sich zufrieden: „Es läuft: Von der Riveris bis zum Kranen“ titelte sie in einer Fotostory am 14. Juni 1958. Laut einem Expertenurteil sei das Wasser „außerordentlich wohlschmeckend“.

Doch woher kam das Geld für das Projekt? Knapp 20 Millionen D-Mark mussten für den Bau der Talsperren und dem Rohrsystem zur Aufbereitungsanlage in Trier-Irsch sowie für die dort installierte Stromerzeugung aufgebracht werden. Ein Betrag, der die finanziellen Mittel von Stadt und Stadtwerken weit überstieg. Grundlage der Finanzierung war ein Entschädigungsprozess, den die Stadtwerke gegen die frühere französische und amerikanische Besatzungsmacht angestrengt hatten. Denn Amerikaner und Franzosen hatten im Wassereinzugsgebiet und in der nächsten Umgebung des Wasserwerkes Monaise Treibstofflager errichtet und betrieben, was wegen der damit verbundenen Verunreinigung einen weiteren Ausbau und Betrieb des Wasserwerkes unmöglich machte. Zwar wurde die Klage in der ersten Instanz abgewiesen, doch die Kläger gingen in Berufung. Am Ende trugen Bund und Land das Gros der Baukosten, doch auch die Stadt und die Stadtwerke mussten einen nicht unbedeutenden Eigenanteil aufbringen.

Nach Fertigstellung der Talsperre gingen die Wasserwerke Ehrang und Pfalzel außer Betrieb und das Werk Monaise wurde stillgelegt. Gefüllt wurde die entstandene Lücke in den Jahren 1975-1976 durch das Wasserwerk Kylltal, das auch heute noch wesentlich zur Trinkwasserversorgung beiträgt. Zum Wasserwerk Irsch gehört seit 1956 auch ein Trinkwasserlabor. Hier untersuchen die Stadtwerke mittels moderner Analysetechnik jährlich rund 8.400 Wasserproben auf ihre chemischen, chemisch-physikalischen und mikrobiologischen Inhaltsstoffe - sowohl für sich selbst als auch für umliegende Kommunen und Unternehmen.

(Stadtwerke Trier, 2025)


Internet
www.ruwer-hochwald.de: Riveristalsperre (abgerufen 19.11.2025)
www.rlp-tourismus.com: Besichtigung der Riveristalsperre (abgerufen 19.11.2025)
de.wikipedia.org: Riveristalsperre (abgerufen 19.11.2025)
www.youtube.com: Bau der Riveristalsperre - 50 Jahre Riveristalsperre (abgerufen 19.11.2025)
www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de: Rund um die Riveristalsperre (abgerufen 19.11.2025)


Literatur

Zenz, Emil (1984)
2000 Jahre Trinkwasserversorgung - 100 Jahre Trierer Wasserwerke. Trier.

Wissensstation 7: Der Bau der Riveristalsperre

Schlagwörter
Ort
54317 Riveris
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Stadtwerke Trier (2025): „Wissensstation 7: Der Bau der Riveristalsperre”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356671 (Abgerufen: 21. November 2025)
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