Johanneskirche in Troisdorf

Evangelische Stadtkirche Troisdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Troisdorf
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 48′ 54,66″ N: 7° 09′ 14,53″ O 50,81518°N: 7,15404°O
Koordinate UTM 32.369.960,10 m: 5.630.896,86 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.581.374,52 m: 5.631.721,69 m
  • Johanneskirche Troisdorf (2025)

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Die Johanneskirche, heute auch Stadtkirche genannt, ist die älteste evangelische Kirche in Troisdorf. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof gelegen, prägt ihr äußerlich noch erhaltener neoromanischer Stil des frühen 20. Jahrhunderts den Ortskern.

Planung, Errichtung und Einweihung
Der Beschluss, einen evangelischen Kirchenbau in Troisdorf zu errichten, wurde bereits im Oktober des Jahres 1896 gefällt; und so folgte der Erwerb des Grundstücks im darauffolgenden Jahr.
Mit Friedrich Adolf Cornehls (1864-1916) aus Elberfeld war schon 1898 der Architekt des neuen Gotteshauses gefunden, und zwei Jahre später konnte die intensive Zeit der Planung und des Baugeschehens sowie der Organisation dessen beginnen. Insbesondere das 1900 errichtete Hotel „Zum Kronprinz“ in der Poststraße diente dem Bauausschuss dazu als Tagungsort. Gehörten zunächst Vergaben, Kontrollen und Genehmigungsverfahren zu den Themen des Ausschusses, so beriet man in der fortgeschrittenen Bauphase über Gestühl, Türen, Glocken und die Orgel. Involviert in die Bautätigkeiten waren auch Firmen aus der nächsten Umgebung, wie beispielsweise Henrichs aus Siegburg, die mit der Lieferung des Altars beauftragt war. Aber auch der Bochumer Gußstahlverein gehörte zu den Auftragnehmern und sollte Stahlglocken in F, A, C liefern. Außerdem stiftete der evangelische Gustav-Adolf-Frauenverein Bonn zwei silberne Leuchter.
Von der Grundsteinlegung am 4. Oktober 1901 bis zur Einweihung vergingen nur gut zwei Jahre und so wurde die Kirche am 8. November 1903 mit Glockengeläut und Festgottesdienst in Dienst genommen. Etwa 1000 Menschen sollen an den Feierlichkeiten teilgenommen haben, die von Chören aus Troisdorf und Siegburg begleitet wurden. Verschiedene Zeitungsartikel ehrten den für Troisdorf einmaligen Bau durch eine euphorische Berichterstattung.
Bereits 1906 wurde die evangelische Kirchengemeinde Troisdorf, die zuvor der Filialgemeinde Siegburg angehörte, mit über 1000 Gemeindegliedern selbständig und umfasste damit ein Gebiet von der Mündung der Agger in die Sieg bis zur Mündung der Sieg in den Rhein.
Entsprechend dem Kulturprotestantismus jener Zeit wurde der neoromanische und ohnehin schmuckreiche Altarraum in den 1920er Jahren noch bunter und ornamentreicher gestaltet.

Die Folgen des Zweiten Weltkrieges
Am 29. Dezember 1944 erfolgte der schwerste Luftangriff auf Troisdorf, bei dem die Dächer der Kirche, des Pfarrhauses und des Gemeindehauses, das erst 1936 eröffnet worden war, zerstört wurden. In der Folge konnten während der letzten Kriegs- und der ersten Nachkriegsmonate keine Gottesdienste mehr in der Kirche gefeiert werden. Eine Ausweichmöglichkeit bot das Gemeindehaus, das kurzfristig notdürftig hergerichtet werden konnte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entschloss sich die Gemeinde dazu, nicht nur die durch Bomben verursachten Schäden zu beseitigen, sondern die Johanneskirche grundlegend zu restaurieren. Dies hatte zur Folge, dass alle neoromanischen Elemente - Einbauten wie Einrichtungsgegenstände - entfernt wurden. Von der ursprünglichen Kirche blieben lediglich Grundmauern, Dach, Emporen, Fenster (mit Ausnahme der südwestlichen Rosette) und Gestühl erhalten.

Neugestaltung zwischen 2000 und 2001
Eine erneute Umgestaltung erfolgte in den Jahren 2000 bis 2001. Die Johanneskirche sollte nun zur „Stadtkirche“ mit multifunktionalen Aufgaben werden und Raum für Gottesdienste, Ausstellungen und Konzerte bieten. Im Außenbereich wurden die Zubauten Sakristei und Eingangsvordach entfernt und der Durchbruch zur ehemaligen Sakristei im Chor mit einem eingeschobenen Durchlass aus Stahl geschlossen.
Die bei der ersten Umgestaltung in den 1950er Jahren erhaltenen Kirchenbänke wurden nun entfernt und die Kirchenfenster sowie Außentüren durch klares und satiniertes Glas mit Stahlfensterprofilen ersetzt.

Baudenkmal
Die evangelische Johanneskirche ist ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Troisdorf (A259).

(Lina Zwania, Digitales Kulturerbe LVR, 2025)

Internet
evangelischtroisdorf.de: Gemeindegeschichte (abgerufen am 04.09.2025)
www.baukunst-nrw.de: Johanneskirche Troisdorf (Umbau und Sanierung) (abgerufen am 04.09.2025)
evangelischtroisdorf.de: Johanneskirche Troisdorf (abgerufen am 08.09.2025)
www.troisdorf.de: Denkmalliste der Stadt Troisdorf: Liste A (Stand: Juli 2021, PDF-Datei 1,19 MB, abgerufen am 08.09.2025)

Literatur

Schulte, Helmut (1982)
Johanneskirche. Zur Baugeschichte der größten evangelischen Kirche der Stadt. In: Troisdorfer Jahreshefte, S. 3-13. Troisdorf.
Zöllich, Ingo (2018)
Evangelisch in Troisdorf. Neuere und neueste Geschichte. In: Kompass, S. 30-32. Troisdorf. Online verfügbar: evangelischtroisdorf.de, abgerufen am 08.09.2025
Zöllich, Ingo (2017)
„Strengste Neutralität“. Die Evangelische Kirchengemeinde Troisdorf in der Nazizeit. In: Kompass, S. 14-17. Troisdorf. Online verfügbar: evangelischtroisdorf.de, abgerufen am 08.09.2025

Johanneskirche in Troisdorf

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Viktoriastraße 1
Ort
53840 Troisdorf / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1901 bis 1903

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Johanneskirche in Troisdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356560 (Abgerufen: 16. September 2025)
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