Pfleghaus Anras

Schloss Anras

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Anras
Bezirk(e): Lienz
Bundesland: Tirol
Koordinate WGS84 46° 46′ 21,34″ N: 12° 33′ 21,78″ O 46,77259°N: 12,55605°O
Koordinate UTM 33.313.413,77 m: 5.182.794,28 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.542.579,37 m: 5.181.674,88 m
  • Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

    Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

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    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
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  • Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

    Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

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  • Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

    Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

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  • Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

    Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

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  • Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

    Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

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  • Pfleghaus an der Pfarrkirche Sankt Stephan in Anras (2023)

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Das Pfleghaus Anras, bekannt als „Schloss Anras“, ist ein bedeutendes profanes Baudenkmal im Ortszentrum von Anras, direkt neben der Pfarrkirche St. Stephan gelegen. Es entstand als Verwaltungs- und Gerichtssitz der Bischöfe von Brixen, die seit dem 13. Jahrhundert über die Herrschaft im Hochpustertal verfügten. 1236 wurde dem Hochstift Brixen die weltliche Macht für Anras verliehen.

Im Jahr 1754 erhielt das Pfleghaus seine heutige barocke Gestalt durch eine umfangreiche Erweiterung. Ursprünglich diente es als Sommerresidenz und Gerichtssitz. 1991 wurde das Gebäude von der Messerschmitt-Stiftung erworben, ab 1997 mit einer Dauerausstellung als Museum und Galerie genutzt.

Das Pfleghaus in Anras ist ein dreigeschossiger Bau mit massivem Mauerwerk, dessen heutiges Erscheinungsbild im Wesentlichen aus dem 18. Jahrhundert stammt. Der Gebäudekern geht jedoch auf mittelalterliche Strukturen zurück. Erste Ausbauten erfolgten im 15. Jahrhundert, umfassende barocke Umbauten im Jahr 1754. Charakteristisch für das Pfleghaus ist die klare, blockhafte Gliederung mit einem steilen Satteldach und kleinen, regelmäßig angeordneten Fenstern. Die Fassade ist schlicht gehalten, in traditioneller Putztechnik ausgeführt, ohne repräsentativen Zierrat - Ausdruck der Funktion als Verwaltungsgebäude und Sommerresidenz bischöflicher Pfleger. Im Inneren sind original erhaltene historische Bauteile, wie Holzbalkendecken, Gewölbe, Türrahmungen aus Stein sowie Reste von Stuckdecken zu finden.

Nach dem Auslaufen des Mietvertrags 2014 blieb das Pfleghaus zunächst geschlossen. Zwischen 2019 und 2021 erfolgte eine umfassende Sanierung mit Unterstützung verschiedener Förderer. Die Sanierung erfolgte mit Fokus auf Substanzerhalt und reversiblen Eingriffen. Neue Nutzungseinheiten wurden in das bestehende Gefüge integriert, ohne die historische Struktur zu beeinträchtigen. Seit Mai 2022 steht das Haus der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung. Durch einen langfristigen Pachtvertrag über 50 Jahre nutzt die Gemeinde Anras nun einen Teil des Hauses für Amtsgeschäfte; in anderen Teilen wurden Ferienwohnungen und Räume für kulturelle Veranstaltungen und Wechselausstellungen geschaffen.

Das Pfleghaus nimmt heute eine Mehrfachfunktion ein, es ist Gemeindeamt, Kulturzentrum und Veranstaltungsort - ein Modell moderner Denkmalpflege.

(Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2025)

Internet
www.schloss-anras.com: Landhaus und Schloss Anras - Geschichte (abgerufen 26.06.2025)
anraserpfleghaus.at: Willkommen im Anraser Pfleghaus (abgerufen 26.06.2025)
anraserpfleghaus.at: Anraser Pfleghaus (abgerufen 26.06.2025)
www.burgen-austria.com: Anras - Pfleghaus (abgerufen 26.06.2025)
austria-forum.org: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Anras (abgerufen 26.06.2025)

Literatur

Großmann, Ulrich G.; Grebe, Anja (2004)
Kunstdenkmäler in Tirol. Darmstadt.
Rampold, Reinhard (Hrsg.) (2014)
Kunstführer Tirol. Die 400 bedeutendsten Kunstschätze in Nord- und Osttirol. Innsbruck - Wien.

Pfleghaus Anras

Schlagwörter
Ort
Anras / Tirol / Osttirol
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Karl Peter Wiemer: „Pfleghaus Anras”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356441 (Abgerufen: 3. Juli 2025)
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