Pinge bei Welschneudorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Welschneudorf
Kreis(e): Westerwaldkreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 22′ 15,34″ N: 7° 46′ 24,06″ O 50,37093°N: 7,77335°O
Koordinate UTM 32.412.769,08 m: 5.580.592,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.412.809,22 m: 5.582.385,22 m
Im Bereich der Gemarkung von Welschneudorf gab es im 19. Jahrhundert mehrere Bergwerksverleihungen auf Eisenerz (Brauneisenstein). Ein Relikt aus dieser Zeit sind trichterförmige Vertiefungen im Boden mit einer Schutthalde am Rand, sogenannte Pingen, die durch die oberflächennahe Ausbeutung der Erzlagerstätten entstanden sind. Der Brauneisenstein haftet in kleinen Stücken an dem hier vorkommenden Quarzitgestein. Man findet ihn auch in rinnenförmigen Vertiefungen, die sich auf den Oberflächen von Grauwacke und Tonschiefer gebildet haben. Allerdings waren die Vorkommen in der Welschneudorfer Gemarkung nicht sehr ergiebig, so dass die Grabungen bald eingestellt wurden. Die Bergwerksverleihung für die Grube Anna V wurde am 19. März 1872 vom königlichen Bergamt Diez verliehen. Bevor es zu der Verleihung kam, musste ein Antrag bei der zuständigen Bergbehörde gestellt werden. Diesen Vorgang nannte man im Bergrecht „Mutung“. Der Antragsteller war der „Muter“. Der Begriff leitet sich vom alt- und mittelhochdeutschen Wort muoten ab, was so viel wie, begehren oder verlangen bedeutet. Nachdem das Bergwerkseigentum verliehen war, wurde der vom Muter eingereichte Situationsriss in die Mutungs Übersichtskarte eingetragen. Der Muther der drei Bergwerksverleihungen in der Gemarkung von Welschneudorf war das in Bendorf ansässige Unternehmen Remy, Hoffman & Cie. Die beiden anderen Bergwerksverleihungen auf Eisenstein waren die Grube Busch nördlich vom großen Dielkopf und die Grube Maienfeld südwestlich von Welschneudorf.

(zusammengestellt von Marco Kilian, Welschneudorf, 2025)

Internet
emser-bergbaumuseum.de (abgerufen am 23.06.2025)

Literatur

Leppla, A. (1898)
Erläuterungen zur geologischen Specialkarte von Preußen und den Thüringischen Staaten. (Veröffentlichungen der Königl. Preußischen Geologischen Landesanstalt.) Berlin.
Suhling, Lothar (1983)
Aufschließen, Gewinnen und Fördern. Geschichte des Bergbaus. Hamburg.

Pinge bei Welschneudorf

Schlagwörter
Ort
56412 Welschneudorf
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Marco Kilian: „Pinge bei Welschneudorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356422 (Abgerufen: 23. Juni 2025)
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