Lage Die Blumenauer Mühle liegt - wie das oberhalb liegende Gut Stillbusch - an einer alten Wegeverbindung von Monschau Richtung Gut Stillbusch und weiter nach Konzen. Von der heutigen Bundesstraße B 258 aus gesehen befinden sich die Mühlengebäude hinter dem jetzigen Sportplatz Flora.
Gründung Da ein Mühlengebäude auf der Kartenaufnahme von Tranchot/von Müffling (1801-1828) noch nicht eingezeichnet ist, wohl aber auf der preußischen Uraufnahme (1836-1850), kann davon ausgegangen werden, dass die Mühle erst im 19. Jahrhundert gegründet worden ist. Die entsprechenden Katasterunterlagen belegen, dass das Anwesen 1833/34 eingetragen wurde. Besitzer waren Mitglieder der Familie Brand, vermutlich hat Franz Peter Brand sie kurz vorher erbaut. Die Mühle trug daher zunächst den Namen „Brands Mühle“. Den Mahlbetrieb führten die Brüder Brand aus Stillbusch. Für die Errichtung der Mühle zu Beginn der 1830er Jahre spricht weiterhin die Tatsache, dass eine für Monschau wichtige Mahlmühle zwischen Dreistegen und dem Burgau 1829 durch einen Brand zerstört wurde.
Der Mühlenbetrieb Einer Kaufurkunde aus dem Jahr 1849 ist zu entnehmen, dass die Mühle neben einer Wiese bei Stillbusch von sieben Morgen Größe über ein „Wassergefälle“, das heißt einen Wassergraben, der etwa 250 Meter oberhalb vom Laufenbach abzweigte, ein Wasserrad sowie ein Mahlwerk verfügte. Zwischenzeitlich war die Mühle in Besitz von Hubert Johann Lennartz gekommen, der ihr auch den Namen „Blumenauer Mühle“ gegeben hatte. Außerdem errichtete die Familie Lennartz an der Zufahrtstraße nach Monschau das Gasthaus Flora, das am 28. Juni 1874 eröffnete. 1875 ging das Anwesen zusammen mit mehr als 3 ha Land an die Familie Schreiber-Effelberg aus Stillbusch. Deshalb wird sie gelegentlich noch als „Stöllböisch-Mölle“ bezeichnet. Jakob und Hubert Schreiber betätigten sich als Müller, ihr Bruder Arnold war als Mühlenknecht angestellt, der mit seinem Pferdefuhrwerk Getreide aus den umliegenden Dörfern abholte und das fertige Mehl wieder ablieferte, was eine ziemlich Zeitersparnis für die Landwirte bedeutete. 1937 wird die Mahlkapazität der Mühle im Reichsmühlenverzeichnis mit unter zwei Tonnen genannt. Die Mühle hat die Kämpfe des Zweiten Weltkriegs im Monschauer Land ohne größere Schäden überstanden. Allerdings müssen die Bewohner vieles vom unmittelbar in der Nähe liegenden Kriegsgefangenenlager Florabrücke mitbekommen haben. Der letzte Müller Karl Effelberg (1933-1988) legte den Betrieb 1980 still. 2004 war das Mahlwerk allerdings noch voll funktionsfähig. Die Mühle befindet sich heute weiterhin in Privatbesitz.
(Gabriele Harzheim, 2025)
Hinweis Das Objekt „Blumenauer Mühle“ ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Monschau, Oberes Rurtal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 215).
Literatur
Mertens, Erich; Heidenbluth, Daniel; Bertram, Peter (2005)
Mühlen der Eifel: Die Nordeifel. Band II. Aachen.
Steinröx, Hans / Neuss, Elmar (Hrsg.) / Geschichtsverein des Monschauer Landes (Hrsg.) (1994)
Höfe - Mühlen - Schiefersteine. Aufsätze zur Geschichte des Monschauer Landes. Festschrift zum 80. Geburtstag des Verfassers. (Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes, 3.) Monschau.
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1830, Ende 1980
Empfohlene Zitierweise
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