Steinzeugfabrik H. und J. Geusgen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Frechen
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 46,83″ N: 6° 49′ 23,11″ O 50,91301°N: 6,82309°O
Koordinate UTM 32.346.968,82 m: 5.642.408,17 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.557.929,80 m: 5.642.291,87 m
Am 18.11.1885 beantragten die Gebrüder Heinrich und Johann Geusgen, eine Tonröhrenfabrik (H. und J. Geusgen) an der Kölner Straße errichten zu dürfen (Stadtarchiv Frechen 2002, S. 39) und zugleich die Konzession für die Errichtung eines Dampfkessels (Stadtarchiv Frechen Nr. 201 / 37). Ihr Vater Johann Geusgen, zugleich auch Tongrubenbesitzer, hatte bereits 1867 zusammen mit Simon Lövenich und Josef Hürtgen die Steinzeugfabrik S. Loevenich & Comp. in Frechen gegründet (Stadtarchiv Frechen 2002, S. 39, Dörner 1953, S. 70).

Bis 1906 wurden zwei Fabrikerweiterungen in östliche Richtung nach Plänen des Bauunternehmers Johann Henn durchgeführt (Stadtarchiv Frechen Akte 1446/06-09, 14, 16-19, 21-23, 26, 28, 31).
1929 erfolgte die Inbetriebnahme eines Erweiterungsbaus, der entlang der heutigen Elisabethstraße nach Plänen des Bauunternehmers Emil Mewes errichtet wurde. Eine weitere Fabrikvergrößerung wurde um 1955 laut Literatur bis zur Johannisstraße vorgenommen (Stadtarchiv Frechen 2002, S. 40).

Nach einem Großbrand im August 1966 in den aus Holz gebauten oberen Stockwerken des 1928/29 errichteten vierstöckigen Anbaus musste das Gebäude abgerissen werden. Danach wurde die Produktion mit automatisierter Fertigungslinie in neugebauten Hallen wiederaufgenommen (Kölner Stadtanzeiger Nr. 193 vom 22.08.1966; Neue Rhein-Zeitung Nr. 198 vom 26.08.1966).
Am 1. Juli 1970 explodierte ein 300.000 Liter fassender, allerdings kaum gefüllter Schweröltank (Kölner Stadtanzeiger vom 02.07.1970). Danach wurden die Produktion eingestellt und das zugehörige Wohnhaus Geusgen (ehemals Kölner Straße 114) 1970 gänzlich, die Fabrik 1971 zum Teil abgerissen. Die restlichen Firmengebäude wurden vermietet.

(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2023)

Quellen
  • Kölner Stadtanzeiger Nr. 193 vom 22.08.1966: Nächtliches Großfeuer wütete in Röhrenfabrik (von Harald Ojasson) (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Geusgen, Stadtarchiv Frechen).
  • Kölner Stadtanzeiger vom 2.7.1970: Explosion: 16 Autos in Flammen (von Egon Kings) (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Geusgen, Stadtarchiv Frechen).
  • Neue Rhein-Zeitung Nr. 198 vom 26.08.1966: Werk bald wieder flott (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Geusgen, Stadtarchiv Frechen).
  • Stadtarchiv Frechen, Akte 201/37 (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Geusgen, Stadtarchiv Frechen).
  • Stadtarchiv Frechen, Akte 1446 /01, 02 (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Geusgen, Stadtarchiv Frechen).
  • Stadtarchiv Frechen, Akte 1446 / 06-09, 14, 16-19, 21-23, 26, 28, 31 (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Geusgen, Stadtarchiv Frechen).
  • Stadtarchiv Frechen Akte 1443/ 01-25 (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Geusgen, Stadtarchiv Frechen).

Literatur

Dörner, Karlheinz (1953)
Die Entwicklung der Steinzeugindustrie im Raume Frechen bei Köln. Köln.
Plück, Christian; Mayerhofer, Bernd; Madsack, Werner; Schumacher, Reinhard / Stadtarchiv Frechen (Hrsg.) (2002)
150 Jahre Frechener Steinzeugindustrie. Frechen.

Steinzeugfabrik H. und J. Geusgen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kölner Straße
Ort
50226 Frechen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1885, Ende nach 1970

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Nicole Schmitz (2023): „Steinzeugfabrik H. und J. Geusgen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355851 (Abgerufen: 3. Mai 2025)
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