Burgstelle Huneburg bei Kaiserslautern

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Kaiserslautern
Kreis(e): Kaiserslautern
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 28′ 52,83″ N: 7° 42′ 56,27″ O 49,48134°N: 7,71563°O
Koordinate UTM 32.406.967,86 m: 5.481.759,36 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.407.006,08 m: 5.483.512,90 m
  • Burgstelle Huneburg bei Kaiserslautern

    Burgstelle Huneburg bei Kaiserslautern

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Wahrscheinlich wurde die Huneburg im Auftrag, zumindest aber mit Erlaubnis des Reichs von den damals im Reichsland wirkenden Herren von Hohenecken in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet (s. unten). Jedoch wird die Huneburg erst 1324 indirekt fassbar, denn damals benannte sich Ritter Rudolf von Huneburg ausdrücklich nach der Burg auf dem Stöffelsberg bei Erfenbach-Kaiserslautern. Er war offensichtlich, ebenso wie die vor 1381 urkundlich nachgewiesenen Bertrand, Gerardus und Gueronimus von Hunbergh, Lehnsmann der Grafen von Saarbrücken (Vgl. Keddigkeit 2002, S. 446). Der Zusammenhang mit diesem Grafengeschlecht wird auch bei der tatsächlichen Ersterwähnung der Burg (… Huneburg in mynen Vesten) deutlich, denn 1373 war Reinhard V. von Hohenecken (+1417) gezwungen, nicht nur auf Schadensersatzansprüche zu verzichten, sondern darüber hinaus dem Grafen Johann von Saarbrücken und seinen Parteigängern zusätzlich für drei Jahre das Öffnungsrecht an der Ganerbenburg zuzugestehen(Vgl. Keddigkeit 2002, S. 446).
Vor 1377 veräußerte Reinhard V. von Hohenecken seinen Burganteil an seinen Verwandten Werner von Ramberg (der Ältere). Offensichtlich war die Huneburg von Anfang an als Reichslehen im Besitz der Reichsministerialenfamilie von Hohenecken. Dies lässt die Tatsache vermuten, dass König Ruprecht (1400 +1410) im Jahre 1401 Reinhard von Hohenecken unter anderem den Besitz von Burg und Zubehörden als Reichslehen bestätige (Urkundenbuch Kaiserslautern 2, Nr. 426, S. 368). Am Status als Ganerbenburg änderte sich nichts, denn drei Jahre später erhielt Boemund von Hohenecken (+1423), Bruder des vorgenannten Reinhard, von König Ruprecht als Reichslehen neben anderen Gütern auch „ein Viertel an einem Viertel“ (Urkundenbuch Kaiserslautern 2, Nr. 433, S. 378) der Huneburg sowie anteilig zugehörige Wälder und Wöge. Offensichtlich gehörten als Zubehörden zur Huneburg neben ausdrücklich genannten Woogen und Wäldern auch die Dörfer Erfenbach, Siegelbach und (heute: wüst) Kollenbach (Vgl. Keddigkeit 2002, S. 446).
Daniel Häberle (Häberle 1909, S. 22) vermutet, die Burg sei noch im 15. Jahrhundert durch Brand endgültig zerstört worden. Weitere geschichtlich relevante Nachrichten zur Huneburg sind nicht überliefert.

Baugeschichte
Die frei zugängliche Burgstelle befindet sich auf dem Gipfel des kegelförmigen, dicht bewaldeten, 275 Meter hohen Stöffelsberges beim Kaiserslauterer Stadtteil Erfenbach, bzw. unweit der Lampertsmühle. Aufgehendes Mauerwerk der Burg ist nicht mehr sichtbar. 1909 fanden sich auf dem Gipfelplateau noch zahlreich umherliegende behauene Steine, Reste von Kalkmörtel und Bruchstücke feuergeschwärzter Hohlziegeln.
Daniel Häberle vermutete damals aufgrund der topografischen Gegebenheiten eine Schildmauer und ein Bergfried am flacheren Ost- sowie Wohngebäude am relativ steil abfallenden Westende des Plateaus. Da Grabungen bisher nicht durchgeführt wurden muss dies Spekulation bleiben (Vgl. Keddigkeit 2002, S. 446).
Am Fuße des Stäffelsberges fand man 1907 ein heute abgegangenes Gewölbe, das wohl - ähnlich bei Burg Hohenecken - als Brunnenkammer und Wasserreservoir diente. Ein Zusammenhang mit der Wasserversorgung der Burg ist nicht auszuschließen.

(Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern, 2024)

Literatur

Dolch, Martin; Münch, Michael / Kulturamt Kaiserslautern (Hrsg.) (1994)
Urkundenbuch der Stadt Kaiserslautern (I bis III). (Schriftenreihe des Stadtarchivs Kaiserslautern 2.) Kaiserslautern.
Friedel, Heinz (1972)
Kollenbach und die Huneburg. In: Kaiserslautern Stadt Land 12, Nr. 4, S. 378. o. O.
Häberle, Dieter (1909)
Die Huneburg bei Erfenbach und andere Reichslehen (Kollenbach, Drondau, Lauterborn) der Ritter von Hohenecken. In: Pfälzische Geschichtsblätter 5, S. 18-22. o. O.
Keddigkeit, Jürgen; Übel, Rolf / Thon, A. (Hrsg.) (2002)
Pfälzisches Burgenlexikon. Band 2. F-H. Kaiserslautern.

Burgstelle Huneburg bei Kaiserslautern

Schlagwörter
Ort
67659 Kaiserslautern - Erfenbach
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung

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Jürgen Keddigkeit: „Burgstelle Huneburg bei Kaiserslautern”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355849 (Abgerufen: 30. April 2025)
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