Die Überlegung, die letztlich namenlose Anlage auf dem Imsweilerer Mühlberg sei ursprünglich von den urkundlich erstmals seit 1112 mit Hecil de Imiciswilre nachgewiesenen Herren von Imsweiler errichtet worden, erscheint aufgrund „des archäologischen Befunds durchaus denkbar“ (Bernhard / Barz 2005, S 613). Gleichwohl wird die Burg urkundlich erst viel später fassbar. Mit ziemlicher Sicherheit bezieht sich der 1242 in einer Urkunde (und oben bereits erwähnte) Burgberg auf die Befestigung auf dem Mühlberg. Jedoch befanden sich damals weder der „monte Castrensi“ noch die „curia apud Imsweiler“ in der Hand der Herren von Imsweiler, sondern als Lehen im Besitz des nicht nur in der Nordpfalz, sondern auch in Imsweiler (seit 1236) reich begüterten und mächtigen Reichsministerialen Werner von Bolanden. Die Auflassung der Burg - Spuren einer gewaltsamen Zerstörung oder eines Unglücks fehlen - dürfte nach Ausweis der Funde noch vor der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgt sein (vgl. Haupt 2022, S. 153). Eine Aufgabe zugunsten der im Ort Imsweiler vor 1333 erbauten Niederungsburg erscheint möglich, ist aber urkundlich jedoch nicht nachweisbar.
Baubeschreibung
Ein Wall im Süden und Gräben schützten mit Ausnahme der steil zur Alsenz abfallenden Nordseite die langgestreckte (35 x 12 Meter) Anlage (vgl. Haupt 2022, S. 150). Dabei weist der Westseitenbereich (Hauptangriffseite), in dem der ursprüngliche Zugang zu suchen ist, einen etwas breiteren und tieferen Graben auf.
Im Inneren des Burgareals (ca. 10 x 30 Meter) sind zwei ältere Vertiefungen zu erkennen, deren Funktionen (Keller oder Latrine?) ohne archäologische Untersuchungen offen bleiben müssen. Auch in neuerer Zeit (2022) konnten sowohl am Rand als auch im Innern der Burgstelle kaum Mauerspuren, Mörtel oder zugerichtete Mauersteine festgestellt werden. Dementsprechend ging Dieter Krienke von einem reinen „Erdwerk“ (Krienke 1998, S. 423) aus. Im Gegensatz dazu ließen Helmut Bernhard und Dieter Barz (Vgl. Bernhard / Barz 2005, S. 613) die Frage der Bauweise (Holz/Erde oder Stein) jedoch offen.
Auch Peter Haupt verweist auf das Fehlen von Mauerwerk und -steinen, kommt aber mit guten Gründen zu einem anderen Ergebnis. Der aktuelle Fund zahlreicher geschmiedeter Baunägel unterschiedlichster Art, eines Dachziegel (Mönch-Nonne, 12./13. Jahrhundert) sowie „ein Stückchen von Ausfachungslehm mit Abdrücken von Flechtwerk“ (Haupt 2022, S. 153) verweisen nach seiner Ansicht auf einen Holzbau (Turm?) mit Ziegeldach.
(Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern, 2024)