Denkmalzone „Kernstadt St. Goar“

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Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Sankt Goar
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 09′ 3″ N: 7° 42′ 50,28″ O 50,15083°N: 7,71397°O
Koordinate UTM 32.408.123,82 m: 5.556.193,03 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.408.162,17 m: 5.557.975,96 m
  • Denkmalkarte der historischen Kernstadt St. Goars (2024)

    Denkmalkarte der historischen Kernstadt St. Goars (2024)

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  • Ansicht der historischen Kernstadt St. Goars (2023)

    Ansicht der historischen Kernstadt St. Goars (2023)

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    Burg Rheinfels (2023)

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    Historische Dachlandschaft St. Goars (2023)

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    Straßenansicht der Heerstraße in St. Goar (2023)

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    Straßenansicht der Oberstraße in St. Goar (2023)

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    Marktplatz St. Goars mit ev. Stiftskirche (2023)

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    Heerstraße 63 in St. Goar (2023)

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  • Bahnhofsgebäude in St. Goar (2023)

    Bahnhofsgebäude in St. Goar (2023)

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In der von Weinbau geprägten Kulturlandschaft des Oberen Mittelrheintals erstreckt sich auf einem schmalen Uferstreifen zwischen den stark bewaldeten Steilhängen des Hunsrücks und dem Flusslauf des Rheins die Ortsgemeinde St. Goar, deren historischer Ortskern als Denkmalzone „Kernstadt St. Goar“ geschützt ist. Eine kontinuierliche Entwicklung des Ortskerns gilt erst ab dem Mittelalter als gesichert und geht auf den aus Aquitanien stammenden Mönch Goar zurück, der sich in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts auf dem Areal des heutigen Marktplatzes niederließ. Über dieser historisch, städtebaulich und sozialgeschichtlich wichtigen Platzanlage erhebt sich zentral der weithin sichtbare und raumwirksame Sakralbau der ev. Stiftskirche. Sie dominiert gemeinsam mit der im 19. Jahrhundert im Norden der Stadt hinzugekommenen kath. Pfarrkirche St. Goar und St. Elisabeth als städtebaulicher Akzent und kulturlandschaftliche Landmarke das Ortsbild und stellt zudem durch ihre Größe und Lage ein prägendes Element der charakteristischen Rheinansicht dar.

Die Ausdehnung des historischen Ortsgrundrisses der Denkmalzone, welcher sich nachweislich seit 1812 in seiner Straßenstruktur mit parallel und quer zum Rhein ausgerichteten Straßen, dem Marktplatz und der Parzellierung im Wesentlichen unverändert erhalten hat und der ein charakteristisches Orts- und Straßenbild des 18. bis 20. Jahrhunderts aufweist, orientiert sich am Verlauf der ehem. Stadtbefestigung des 14. Jahrhunderts. Diese hat sich bergseitig bis heute in Teilen erhalten und muss in engem funktionalem Zusammenhang mit der zeitgleich entstandenen Stadtbefestigung St. Goarshausens gesehen werden. Denn über den Rhein hinweg, aufeinander bezugnehmend, bildeten sie, zusammen mit der Burg Rheinfels und der über St. Goarshausen thronenden Burg Katz, ein flussübergreifendes Bauprogramm der Katzenelnbogener Grafen und dokumentieren die einstmals große Bedeutung St. Goars als Zollfeste.

Städtebaulich besonders prägend war für St. Goar die Zeit ab 1815 unter preußischer Herrschaft. Technischer Fortschritt, Industrialisierung und aufkommender Fern- und Fremdenverkehr stärkten Handel und Handwerk und ab dem 18./19. Jahrhundert im Speziellen den Tourismus als wichtigstem Wirtschaftsfaktor, was sich unter anderem in einer intensiven Bautätigkeit niederschlug. Es entstand eine großflächig erhaltene, dichte Bebauung von Wohnhäusern sowie Gebäuden des Hotel- und Gaststättengewerbes mit einem engen Bezug zu Tourismus und dem Wirtschaftsfaktor Rhein, deren spezifische repräsentative architektonische Gestaltung bis heute die zum Rhein orientierte Stadtansicht St. Goars prägt und von hohem Zeugniswert für die Bau- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt ist. Preußische Verwaltungsbauten und der St. Goarer Bahnhof dokumentieren zudem die historische Bedeutung und Stellung der Stadt als in dieser Zeit aufblühendes politisches Zentrum und Verwaltungssitz. Es entstand ein ablesbar und nachvollziehbar erhaltenes architektonisches Gesamtkonzept typologischer Bauten in einer kaum veränderten städtebaulichen Ordnung mit prägenden Gestaltungsprinzipien, einer ungestörten historischen Dachlandschaft aus heimischem Schiefer und zahlreichen überkommenen Baudetails wie gusseisernen Balkongeländern, historischen Türblättern und Brunnenanlagen.

Die Denkmalzone „Kernstadt St. Goar“ stellt daher in ihrer Gesamtheit einen bedeutenden und weithin prägenden Bestandteil der historischen und als UNESCO-Welterbe geschützten Kulturlandschaft des Oberen Mittelrheintals dar.

Zur Ermittlung und Beschreibung derjenigen Aspekte, die den Denkmalwert der Denkmalzone bestimmen und eindrücklich prägen, wurde in Kooperation zwischen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege, und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine detaillierte wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt.

(Ellen Hofmann M. A., Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege, Fachbereich Inventarisation, 2024)

Internet
gdke.rlp.de: Inventarisation (abgerufen 07.01.2025)
gdke.rlp.de: Nachqualifizierung der Denkmalzonen in Rheinland-Pfalz (abgerufen 07.01.2025)

Denkmalzone „Kernstadt St. Goar“

Schlagwörter
Ort
56329 Sankt Goar - Kernstadt Sankt Goar
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Denkmalzone gem. § 5 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Bauaufnahme, Vor Ort Dokumentation, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Übernahme aus externer Fachdatenbank

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Ellen Hofmann: „Denkmalzone „Kernstadt St. Goar“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355731 (Abgerufen: 27. März 2025)
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