Bandweberei Frielinghausen

Turnhalle Frielinghausen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Wuppertal
Kreis(e): Wuppertal
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 12′ 45,44″ N: 7° 17′ 19,07″ O 51,21262°N: 7,28863°O
Koordinate UTM 32.380.467,44 m: 5.674.861,49 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.590.086,38 m: 5.676.090,56 m
  • Gebäude der ehemaligen Bandweberei Frielinghausen (2024)

    Gebäude der ehemaligen Bandweberei Frielinghausen (2024)

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    Marius Röhr / Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
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  • Gebäude der ehemaligen Bandweberei Frielinghausen (2024)

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  • Gebäude der ehemaligen Bandweberei Frielinghausen (2024)

    Gebäude der ehemaligen Bandweberei Frielinghausen (2024)

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Geschichte
Um 1900 gehörte der Weiler Frielinghausen noch zu Lüttringhausen. Der Gast- und Landwirt Albert von Bechem stellte mitten im Ort Land für die Errichtung einer Bandweberei zur Verfügung. Arbeiteten zuvor viele Bandweber zuhause an ihren handbetriebenen Webstühlen, änderte sich dies mit dem Bau einer zentralen Halle: Hier konnten die acht bis zwölf eingesetzten Webstühle der Bandweber sowie die Spulmaschinen zum Aufspulen von Seidenfäden nun auch über eine zentrale Stromversorgung elektrisch angetrieben werden, was die Arbeit erheblich erleichterte. Hergestellt wurden Hutbänder und Haarschleifen aus Seide.
Die Fabrikationshalle wurde überflüssig, als auch die Privathäuser einen Stromanschluss erhielten: Viele Bandweber zogen mit den Webstühlen wieder zurück ihn ihre Häuser. Dies hatte neben dem Wegfall von Arbeitswegen auch folgenden Vorteil: „Manche Frau half ihrem Mann bei der Arbeit, beim Spulen auf die kleinen Röllchen, daß man immer genügend kleine Rolen hatte sonst konnte der Mann nicht weben“ (tvgruental.de). Manche Bandweber hörten auch aus Altersgründen auf. Eine Hälfte der nun leerstehenden Halle nutzte der gelernte Schreiner Albert von Bechem als Lager für Holz und Schreinerartikel.
In der anderen Hallenhälfte wurden in Kriegszeiten erst Flüchtlinge, dann Kriegsgefangene untergebracht.

Nach Kriegsende nutzte Albert von Bechem wieder eine Hallenhälfte als Lager für seine Schreinerei, die andere Hälfte diente als Klassenzimmer. Für die Kinder der neuen Siedlung Hardtplätzchen hatte die Frielinghausener Schule nicht genug Platz, sodass übergangsweise die Fabrikhalle genutzt wurde. Nach dem Umzug der Klasse in die erweiterte Schule (heutiger Kindergarten) wurde das freigewordene Hallenteil vom Turnverein Grünental bezogen, dessen Turnhalle abgebrannt war. Die Fabrikhalle erhielt eine neue Heizung mit Ölfeuerung und auch die Feuerwehr feierte in der Halle ihre Winterfeste.

Als Albert von Bechem seinen Schreinereibetrieb aufgab, konnte der Turnverein Grünental das gesamte ehemalige Fabrikgebäude als Turnhalle nutzen.

Beschreibung
Die Fabrikhalle wurde um 1900 mitten im Weiler Frielinghausen in Hanglage errichtet, sodass das eingeschossige Gebäude im hangabwärts gelegenen, südlichen Bereich zweigeschossig ist. Hier ist auch ein großes Zufahrtstor eingelassen. Es handelt sich um ein verputztes Ziegelsteingebäude mit flachem Satteldach und großen rundbogigen Fensteröffnungen in der Nord- und Südfassade, die eine gute Belichtung der Arbeitshalle sicherstellen sollten. Der Zugang erfolgte über einen kleinen Vorbau mit rundbogigen Fenstern und Pultdach an der Westseite des Gebäudes. Die Ostfassade ist unverputzt und bis auf einen mittig platzierten dreieckigen Vorbau, fensterlos. Über diesem Vorbau sind die Stromzuleitungen erhalten.
Bis heute wird die ehemalige Bandweberei als Turnhalle vom TV Grünental genutzt.

(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2024)

Internet
tvgruental.de: Geschichte um unsere Sporthalle aus vergangenen Zeiten (abgerufen 21.10.2024)

Bandweberei Frielinghausen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Frielinghausen 49
Ort
42399 Wuppertal
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1900

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Nicole Schmitz (2024): „Bandweberei Frielinghausen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355636 (Abgerufen: 28. August 2025)
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