Geschichte Kiefernfels gehört zusammen mit der benachbarten Burgstelle „Has“ zu jenen - im Pfälzerwald durchaus nicht seltenen - Anlagen, deren Einordnung mangels schriftlicher Quellen und geringer baulicher Hinterlassenschaften ausgesprochen schwierig ist. Auch sind die gebräuchlichen Namen keinesfalls burgzeitlich, sondern sind im Regelfall von den heutigen Berg- und Felsnamen abgeleitet. Häufig sind es auch Erfindungen von Burgenforschern des 19. Jahrhunderts. Der Kiefernfels wurde noch „in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts als “Nase„ bezeichnet“ (Braselmann 2005, S. 133). Bei nicht wenigen Anlagen dieser Art ist auch die Einordnung ob der geringen Größe als eigenständige Burg zweifelhaft. Dies trifft in besonderem Maße für den Kiefernfels zu, sodass Jochen Braselmann mit Vorsicht den Fels als „Vorbefestigung von Burg Anebos“ (Braselmann 2005, S. 133) ansieht. Möglich erscheint auch die nachgeordnete Funktion als Wachposten zur Sicherung des Zugangswegs entlang der Südwestseite des Felsens zur vorgenannten Burg (Vgl. (Braselmann 2005, S. 133).
Baubeschreibung Von der sehr kleinen Anlage Kiefernfels sind heute nur karge Spuren sichtbar. Die gerne als Aussichtspunkt genutzte mutmaßliche Burgstelle weist auf der Südseite des Felsens die nach Süden geöffnete sog. Zöppritz Höhle auf (Vgl. (Braselmann 2005, S. 133). Den Zugang zur recht kleinen, künstlichen Felskammer ermöglicht „ein schmales Felsband von der Westseite“ (Braselmann 2005, S. 133). Über dem Höhlenzugang befindet sich eine eigehauene Rinne unbekannter Funktion. Der Innenraum der Höhle ist sehr beengt und bietet lediglich zwei Personen Platz. Zwei Abarbeitungen in den Wänden eines (natürlichen) Felsspalts, der den Raum nach Westen öffnet, erlaubten die Aufnahme eines Sitzbrettes (Vgl. (Braselmann 2005, S. 133). Außerhalb der Felskammer verweisen einige in die Felswand eingetiefte Balkenlöcher auf ein im Südosten angelehntes kleines Fachwerkgebäude. Am südlichen und östlichen Felsfuß sind Erdaufhügelungen zu erkennen. Ihre Funktion und die der Pfostenlöcher vor einer kleinen Felsnische auf der Ostseite des Kiefernfelsens sind letztlich unbekannt. Weitgehend abgetretene, in Fels gehauene Stufen führen aufwärts zu einem kleinen Felsplateau. Aufbauten auf dem Fels sind hier denkbar, „jedoch mangelt es hierfür an gesicherten Spuren“ (Braselmann 2005, S. 134).
(Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern, 2024)
Literatur
Braselmann, Jochen (2000)
Mehr als nur Bundsandsteinfelsen. Die kleinen Burganlagen zwischen den Reichsburgen Anebos und Scharfenberg. In: HeimatJbSÜW 22, S. 157-159. S. 157-159, o. O.
Eckardt, Anton (1935)
Die Kunstdenkmäler des Bezirksamtes Bergzabern. Die Kunstdenkmäler von Bayern, Regierungsbezirk Pfalz, Bd. 4. S. 404-406, München.
Keddigkeit, Jürgen; Übel, Rolf / Burkhart, U. (Hrsg.) (2005)
Pfälzisches Burgenlexikon. Band 3. I-N. S. 131 - 134, Kaiserslautern.
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