Wildgraben bei Welschneudorf

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Arzbach, Oberelbert, Welschneudorf
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis, Westerwaldkreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 22′ 12,9″ N: 7° 47′ 17,92″ O 50,37025°N: 7,78831°O
Koordinate UTM 32.413.831,79 m: 5.580.499,85 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.413.872,36 m: 5.582.292,44 m
  • Wildgraben mit Wall vom Erdaushub

    Wildgraben mit Wall vom Erdaushub

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  • Profilzeichnung des Wildgrabens (1993)

    Profilzeichnung des Wildgrabens (1993)

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  • Schummerungskarte des Wildgrabens im Bereich "weißer Stein" / "Pfaffenhecke" (2024)

    Schummerungskarte des Wildgrabens im Bereich "weißer Stein" / "Pfaffenhecke" (2024)

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Auf Befehl der kurtrierischen Landesherrschaft wurde im Jahr 1770 das Jagdrevier der Montabaurer Höhe zum Schutz der ringsum angrenzenden Felder mit einem Wildgraben eingehegt. Anlass für diese Baumaßnahme waren die sich häufenden Beschwerden der Bauern, die aufgrund des zu hohen Wildbestandes seit Jahren hohe Verluste an der Feldfrucht erlitten hatten. Die Anlage hatte eine Gesamtlänge von ca. 25 km. Es wurden 3500 Arbeitskräfte zum Frondienst herangezogen, um dieses Bauwerk innerhalb kürzester Zeit, noch vor Beginn der nächsten Erntezeit zu errichten. Es wurden auch Fronpflichtige aus weiter entfernten Teilen des kurtrierischen Territoriums zusammengezogen, u.a. aus den linksrheinischen Ämtern Boppard, Mayen, Münster (Eifel). Der Wildgraben nahm seinen Anfang südlich der Koblenz-Montabaurer Straße (B49), vorbei an Kadenbach, führte dann weiter Richtung Arzbach am großen Kopf vorbei Richtung Weißer Stein, dann in nordöstlicher Richtung vorbei an Welschneudorf, Oberelbert und Niederelbert. Von dort weiter an Horressen und Elgendorf vorbei. Er umhegte das Gebiet der Montabaurer Höhe rund um den Lippersberg.

Der Graben selbst ist nicht mehr gut zu erkennen, aber der mächtige Wall, der vom Aushub stammt. Die Wallkrone war mit Zäunen und Pflanzen bestückt um den Ansprung des Wildes zu erschweren. Der Wallgraben war ursprünglich zum Schutz vor Bodenabspülungen mit Grassoden belegt. Bei Jagden wurden die Zäune der Wallkrone mit Netzen und Lappen ergänzt. Gegen das Durchbrechen des Wildes dienten auch Wächter, welche Feuer unterhielten.

Der Wall ist im Bereich des alten Jagdhauses (Waldheim) Richtung Weißer Stein und östlich des großen Dielkopfes noch sehr gut zu erkennen. Im Bereich des Weißen Steines befinden sich an der südlichen Außenseite des Wildgrabens einige den Wall begleitende Erdgruben. Solche sind nur von diesem Abschnitt des Bauwerkes bekannt. Profilbohrungen zeigten, dass sie das Material für spätere Ausbesserungsarbeiten lieferten. Anhand der Bauanleitung von 1770 ließ sich eine Schemazeichnung rekonstruieren.

(zusammengestellt von Marco Kilian, Welschneudorf, 2024)

Literatur

Heuser-Hildebrandt, Birgit; Kauder, Birgit (1993)
Welschneudorf Wildgraben-Altstraße-Kohlplatten. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland Der Westerwald, Stuttgart.
von Cohausen, August (1884)
Der römische Grenzwall. o. O.

Wildgraben bei Welschneudorf

Schlagwörter
Ort
56412 Welschneudorf
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Marco Kilian: „Wildgraben bei Welschneudorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355445 (Abgerufen: 30. April 2025)
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