Bahnhof Trittau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Trittau
Kreis(e): Stormarn
Bundesland: Schleswig-Holstein
Koordinate WGS84 53° 37′ 10,57″ N: 10° 24′ 15,14″ O 53,6196°N: 10,40421°O
Koordinate UTM 32.592.879,40 m: 5.942.116,20 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.592.986,78 m: 5.944.055,12 m
  • Bahnhof Trittau, Empfangsgebäude, Stadtseite (2024)

    Bahnhof Trittau, Empfangsgebäude, Stadtseite (2024)

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  • Bahnhof Trittau (1967), Gleisseite mit Empfangsgebäude und Güterschuppen

    Bahnhof Trittau (1967), Gleisseite mit Empfangsgebäude und Güterschuppen

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  • Bahnhof Trittau (1967), Gleisseite mit Empfangsgebäude und Güterschuppen

    Bahnhof Trittau (1967), Gleisseite mit Empfangsgebäude und Güterschuppen

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  • Bahnhof Trittau (1972), nördliches Gleisvorfeld mit Empfangsgebäude links und Kreisbahnhof rechts.

    Bahnhof Trittau (1972), nördliches Gleisvorfeld mit Empfangsgebäude links und Kreisbahnhof rechts.

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  • Bahnhof Trittau (1974), nördliches Gleisvorfeld mit Panzerzug, Zuglok 221 115-9, M48 Kampfpanzer und Bergepanzer, anlässlich der NATO-des Manövers BOLD GUARD 1974 (Kreisarchiv Stormarn Signatur I 16 / 7702)

    Bahnhof Trittau (1974), nördliches Gleisvorfeld mit Panzerzug, Zuglok 221 115-9, M48 Kampfpanzer und Bergepanzer, anlässlich der NATO-des Manövers BOLD GUARD 1974 (Kreisarchiv Stormarn Signatur I 16 / 7702)

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Der Bahnhof in Trittau liegt rund 1,4 Kilometer nördlich der Innenstadt. Er wurde zusammen mit der Bahnlinie von Schwarzenbek nach Oldesloe am 1. August 1887 eröffnet. Da die Bahnstrecke als strategische Verbindung zwischen der Hauptstadt Berlin und dem Marinehafen Kiel geplant und gebaut wurde, lagen die Bahnhöfe an dieser Strecke an Stellen, die bahntechnisch sinnvoll waren. Auf die lokalen Nutzer der Bahn, Passagiere und Frachtversender, wurde hingegen wenig Rücksicht genommen.
Der Bahnhof in Trittau war der betriebliche Mittelpunkt der Bahnverbindung. Deshalb wurde hier ein großes Empfangs- und Betriebsgebäude errichtet, das heute noch erhalten ist. Zusätzlich gab es einen größeren Güterschuppen. Nördlich des Bahnhofsgebäudes lagen mehrere Rangiergleise, Ladegleise und Abstellgleise.

In den Anfangsjahren wurden Schnellzüge zwischen Berlin und Kiel über die neue Bahnstrecke gefahren, die auch in Trittau hielten. 1897 wurde die Bahnstrecke Hagenow Land - Ratzeburg - Bad Oldesloe eröffnet. Sie übernahm den wichtigen Verkehr zwischen Berlin und Kiel, sodass die Verbindung über Schwarzenbek an Bedeutung verlor. Ab 1. Oktober 1899 wurde der Nebenbahnbetrieb eingeführt. Damit konnten Kosten für Personal und die Betriebsführung eingespart werden. Bahnhof und Bahnstrecke dienten nur noch dem Lokalverkehr.
1907 wurde die Südstormarnsche Kreisbahn von Trittau nach Tiefstack (Hamburg) eröffnet. Diese besaß einen eigenen Bahnhof westlich des Bahnhofsvorplatzes. Es wurde ein Verbindungsgleis angelegt, auf dem die Züge der Staatsbahn auf die Gleise der Privatbahn wechseln konnten (und umgekehrt).

Nach einem Gleisplan von 1935 existierten im Bahnhof Trittau folgende Gleise: für den durchgehenden Personenverkehr gab es zwei Gleise mit angeschütteten Bahnsteigen. Über das Gleis 3 im Osten gelangte man zu Verladegleisen für Holz mit einem Ladekran.
Nördlich des Empfangsgebäude lagen drei Rangier- und Aufstellgleise für den Güterverkehr. Von hier erreichte man den Güterschuppen und die Laderampe mit Auffahrt auf Flachwagen der Bahn. Von hier aus gelangte man auch auf die Südstormarnsche Kreisbahn.
An diesen Gleisanlagen änderte sich im Verlaufe der Zeit kaum etwas. In der Nachkriegszeit fuhren überwiegend Schienenbusse, später auch Akkumulatoren-Triebwagen der Baureihe 515. Der spärliche Güterverkehr wurde zunächst mit Dampflokomotiven, später mit Dieselloks abgewickelt.

Die Südstormarnsche Kreisbahn stellte ihren Betrieb am 15. März 1952 ein.
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NATO-Manöver BOLD GUARD 1974
In den 1970er Jahren lag Trittau im rückwärtigen Raum der Operationsplanungen der 6. Panzergrenadierdivision der Deutschen Bundeswehr. Normalerweise wurden hier keine militärischen Zugbewegungen durchgeführt. Im Rahmen des NATO-Manövers BOLD GUARD 1974 verlud man jedoch Teile der eingesetzten Truppen in Trittau. Bilder im Stadtarchiv Stormarn zeigen M48-Kampfpanzer und Kanonenjagdpanzer, die auf Flachwagen der Deutschen Bundesbahn verladen bzw. entladen wurden. Dazu nutzte man die noch vorhandene Laderampe und die langen Aufstellgleise im Güterbahnhof. Zum Transport der langen Panzerzüge dienten die schweren Diesellokomotiven der Baureihe 221 (alt V 200.1) und 218.

Den Personenverkehr zwischen Bad Oldesloe und Schwarzenbek stellte die Deutsche Bundesbahn am 30. Mai 1976 ein. Der Güterverkehr hielt sich noch bis 1981. Anschließend entfernte man alle Gleisanlagen und bebaute große Teile des ehemaligen Bahnhofsgeländes. Auch die Anlagen der Südstormarnsche Kreisbahn wurden entfernt und anschließend bebaut.

(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2024)
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Quellen
  • Archiv der Gemeinde und des Amtes Trittau
  • Kreisarchiv Stormarn
  • Sören Kuhrt, Hamburg

Internet
trittau-wiki.de: Eisenbahn (abgerufen 25.7.2024)
pzgrendiv6.de: Private Website über die ehemalige 6. Panzergrenadierdivision (abgerufen: 25.7.2024)
de.wikipedia.org: Bold Guard 1974 (abgerufen 25.7.2024)

Literatur

Wolff, Gerd (2011)
Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 12: Schleswig-Holstein 1 - östlicher Teil. S. 70-87, Freiburg.

Bahnhof Trittau

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Bahnhof 1
Ort
22946 Trittau
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1887, Ende 1984

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Claus Weber: „Bahnhof Trittau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354195 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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