Der 1832 entstandene Friedhof war der dritte Begräbnisplatz in Friesdorf: Der erste lag an der Servatiuskapelle nahe des Klufterhofes, einer Hofanlage aus dem 13. Jahrhundert. Der zweite lag im oberen Teil der Annaberger Straße und wurde um 1750 eröffnet. Als auch dieser zu klein wurde, erwarb die Gemeinde Friesdorf ein Grundstück im rückkwärtigen Teil der Annaberger Straße. In einiger Entfernung zur Kirche legte sie hier einen Friedhof an, der heute 0,76 Hektar umfasst. Infolge eines Tauschgeschäftes erhielt die Anlage einen Zugang.
Aufgrund der Bevölkerungszunahme war die Aufnahmekapazität rasch erschöpft, was 1865, 1881 und 1896 zu Erweiterungen führte: Zwischen 1888 und 1913 wurde die Fläche von 1500 Quadratmetern auf über 3700 Qaudratmetern vergrößert. Durch kurze Ruhefristen konnten Mehrfachbelegungen vorgenommen werden, weshalb es aber heute kaum noch Gräber aus der Anfangszeit des Friedhofs gibt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Eingang an die Bernkasteler Straße verlegt und eine kleine Kapelle gebaut. 1968 ließ der Ortsausschuss ein Ehrenmal für die Opfer aller Kriege setzen.
Gleich im Eröffnungsjahr erwarb der damalige Pfarrer Heinrich Merck (1772 bis 1853) eine Grabstelle und ließ sie zu einer Gruft ausmauern. In dieser heute noch vorhandenen Grabstätte wurde zuletzt der Friesdorfer Pfarrer Joseph Klenzenberg (1888 bis 1961) beigesetzt. Weitere Persönlichkeiten des Friesdorfer Lebens sind der Musiker und Gründer des Männergesangvereins „Cäcilia“, Anton Mentis (1826 bis 1899), und die Familie Peters vom Klufterhof. Von einigen Grabstätten sind lediglich die Steine erhalten.
(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)
Internet
www.bonn.de: Friedhof Friesdorf (abgerufen 25.11.2024)