Kulturhistorisches
Um einen neuen Friedhof anlegen zu können, erwarb die Zivilgemeinde 1938 ein Grundstück am Schmittgasser Kirchweg. Während des Krieges verloren in Duisdorf viele deutsche Soldaten ihr Leben und wurden auf dem Friedhof beigesetzt. Hinzu kamen die Fliegeropfer und die in Gefangenschaft in den Lagern auf der Hardthöhe verstorbenen Russen, Italiener und Polen. Für die russischen Soldaten wurde ein größeres Ehrenmal errichtet. Die italienischen Soldaten wurden nach Italien transloziert. So nehmen die Kriegsgräber und Ehrenmale auf dem Friedhof etwas mehr Raum ein als auf anderen Friedhöfen vergleichbarer Größe.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss der Gemeinderat, eine Leichenhalle zu bauen, die 1951 eingeweiht wurde. Ende der 1960er Jahre kam ein Kühlhaus hinzu. Aufgrund des hohen Grundwasserstandes wurde eine umfangreiche Drainage des ganzen Friedhofes durchgeführt. Immer wieder wurde die Anlage erweitert, letztmalig 1987.
Als bekannte Persönlichkeit wurde die Professorin Dr. Klara Marie Fassbinder (1890 bis 1974) auf dem Friedhof beigesetzt. Sie war eine engagierte Pazifistin, promovierte Romanistin und sehr couragiert, was während der Zeit des Nationalsozialismus zu Konflikten mit dem Regime und zu ihrer Entlassung führte. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Fassbinder sich neben ihrer Professur für Geschichte für Völkerverständigung und den Frieden in der Welt ein.
Naturkundliches
Der Friedhof ist eine formale Anlage mit gut eingewachsenen, teilweise alten Bäumen.
(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)
Internet
www.bonn.de: Neuer Friedhof Duisdorf (abgerufen 25.11.2024)