Nahaufnahme des Kirchturms der katholischen Pfarrkirche St. Michael (2024)
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Untersicht auf den Kirchturm von St. Michael (2024)
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Fenster der katholischen Pfarrkirche St. Michael (2024)
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Gemeindeschild der katholischen Pfarrkirche St. Michael (2024)
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Chor der katholischen Pfarrkirche St. Michael (2024)
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Katholische Pfarrkirche St. Michael aus der Ferne (2024)
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Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael (2024).
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Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael (2024).
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Neugotische Fenster der katholischen Pfarrkirche St. Michael (2024).
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Gemeindeschild der katholischen Pfarrkirche St. Michael, das an der Steinmauer der Kirche befestigt ist (2024).
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Chor mit Spitzbögen der katholischen Pfarrkirche St. Michael von außen (2024).
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Die katholische Pfarrkirche St. Michael im neugotischen Stil (2024).
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Der „Schwalmtaldom“ Die im Volksmund als „Schwalmtaldom“ bezeichnete St. Michaelskirche in Waldniel-Schwalmtal wurde zwischen 1878 und 1883 gebaut. Sie ist ein herausragendes Beispiel neugotischer Architektur und spiegelt die beeindruckende Geschichte der Pfarrei wider. Initiator des Kirchenbaus war Pfarrer Anton Mömken, der von 1854 bis 1894 das kirchliche Amt in der Waldnieler Pfarrei innehatte (Schroers 1983).
Gründung der Pfarrei und Wahl des Schutzpatrons Die Pfarrei wurde erstmals 1255 urkundlich erwähnt (Schroers 1983). Demzufolge besaß die Kirche bereits im 13. Jahrhundert Pfarrrechte. Geistliche Handlungen wie die Abhaltung von Messen und Sakramentenspendungen konnten ab diesem Zeitpunkt vor Ort in der St. Michaelskirche durchgeführt werden (Schroers 1983, Arnd 2013). Die Wahl des Schutzpatrons Michael geht vermutlich auf eine Praxis im ausgehenden 7. und beginnenden 8. Jahrhundert zurück, bei der heidnische Stätten, die dem germanischen Gott Wotan geweiht waren, dem heiligen Michael geweiht wurden. Der Erzengel Michael, als triumphierender Kämpfer gegen den Drachen dargestellt, symbolisierte den Sieg des Christentums über das Heidentum. Die Wahl des Kirchenpatrons Michael in Waldniel lässt vermuten, dass die Gründung der Waldnieler Pfarrei noch lange vor ihrer ersten urkundlichen Erwähnung geschah - und zwar bereits im 7. Jahrhundert, und damit in der ersten deutschen Periode der Michaelskirchen (Schoers 1983).
Die neue Kirche: Pfarrer Mömken und die Herausforderungen des Kirchenbaus Am 15. November 1854 übernahm Anton Mömken das kirchliche Amt in Waldniel. Seine Amtszeit war geprägt von einem zentralen Vorhaben: dem Bau einer neuen Kirche. Die bestehende Kirche aus dem Jahr 1453 war baufällig geworden und zu klein. Nur ein Drittel der damaligen Gemeindemitglieder hat darin Platz gefunden. Gestaltet war sie in Form einer pseudobasikalen Kirche mit einem dreischiffigen Langhaus, einem Chor mit zwei rechteckigen Jochen, einer 5/8-Apsis sowie einem Turm. Stattdessen sollte die neue Kirche im neugotischen Stil errichtet werden und allen 4.030 Gemeindemitgliedern Platz bieten. Den Genehmigungsantrag für den Bau reichte der damalige Waldnieler Bürgermeister am 22. Februar 1859 bei der preußischen Regierung ein (Schoers 1983). Die Finanzierung des Baus stellte die Gemeinde vor eine großen Herausforderung. Trotz des großen Wunsches nach einer neuen Kirche gestaltete sich das Sammeln der notwendigen Mittel dafür zunächst nur mühsam. Mithilfe eines 1855 von Mömken gegründeten Bauvereins sollten aus allen Gemeindebezirken regelmäßig Geldbeträge für den Bau gesammelt werden, doch aufgrund eines verheerenden Sturms, Ernteausfällen und wirtschaftlichen Problemen in Waldniel verzögerte sich der Beginn dieses Vorhabens zunächst auf eine unbestimmte Zeit. 1862 wurde die Sammlung wieder aufgenommen und bis 1874 hat die Gemeinde schließlich genügend eingesammelt, um einen Bauantrag bei der bischöflichen Behörde in Münster einreichen zu können (Schoers 1983). Mit der Planung des Baus wurde der Kölner Architekt Heinrich Johann Wiethase (1833-1893) beauftragt (Kisky 1958). Zu berücksichtigen ist, dass der Bau der neuen St. Michaelskirche in die Zeit des Kulturkampfes (1871-1887) fällt. Eine Zeit, in der die preußische Regierung versuchte, den Einfluss der katholischen Kirche zu schwächen, indem Geistliche ihrer Ämter enthoben wurden und Enteignungen von Kirchengütern und Ländereien stattfanden. Auch St. Michael blieb nicht verschont und wurde einige seiner Ländereien beraubt. Trotz der schwierigen Umstände wurde am 29. September 1878 feierlich der Grundstein der neuen Kirche gelegt. Ende 1881/Anfang 1882 waren die Bauarbeiten an der Kirche endgültig abgeschlossen. Am 1. Mai 1883 erfolgte schließlich die Einweihung der Kirche durch Pfarrer Mömken. Die Gemeinde feierte diese mit einem großen Fest (Schroers 1983).
Architektur und Innenraumgestaltung Die Kirche besitzt die Form einer dreischiffigen Backsteinbasilika im neugotischen Stil und einen kreuzförmigen Grundriss. Der nach Westen ausgerichtete Turm erhebt sich über vier Geschosse, wobei er ab dem dritten Geschoss einen achteckigen Helm erhält. Der Innenraum ist hell und wirkt einladend. Die Innenausstattung wie Fenster, Altäre, Kanzel und Kirchenbänke stammen ebenso wie die Außengestaltung von Architekt Wiethase. Das war typisch für neugotische Kirchenbauer, da sie eine Einheit von Innen- und Außenarchitektur erzielen wollten. Anfang der 1980er-Jahre wurde die Innenausstattung unter Pfarrer Karl Wilhelm Koerschgens umfassend restauriert. Bis auf die Glasfenster, die im Zweiten Weltkrieg zerbrachen, ist die neugotische Ausstattung bis heute erhalten geblieben (Schroers 1983). Während Renovierungsarbeiten im Jahr 2006 wurden im Pfarrhaus der Kirche zufällig alte Wandmalereien des Waldnieler Künstlers Heinrich Albin Windhausen entdeckt. Da sie übertapeziert worden sind und sich in einem schlechten Zustand befanden, wurden sie nach ihrer Entdeckung professionell restauriert (Dohmen & Kieser 2007). Pfarrer Anton Mömken hat die Wandmalereien in den 1860er Jahren in Auftrag gegeben und sie aus eigenen Mitteln finanziert. In einem Raum zeigen die Darstellungen in ausdrucksstarken Farben die zwölf Apostel, die Evangelisten, den heiligen Michael sowie Maria und Jesus (Heinen 2010).
Die Glocken: Verlust und Wiedergewinnung Die neue Kirche erhielt auch neue Glocken, was für die Gemeinde mit weiteren erheblichen finanziellen Belastungen verbunden war. Glücklicherweise überwies der Gutsbesitzer Bartholomäus Rosbach von Haus Klee dem Kirchenvorstand eine großzügige Spende, um die Anschaffung der neuen Glocken zu ermöglichen. Sie sollten dem Andenken an seine verstorbene Mutter dienen. Der Guss der insgesamt vier Glocken wurde im Jahr 1883 von Meister F. Otto in Hämelingen bei Bremen übernommen. Sie läuteten in den Tönen H, Cis, Dis und Fis und wurden dem hl. Michael, der hl. Maria, dem hl. Bartholomäus und dem hl. Antonius geweiht (Schroers 2008). In den 1930er Jahren musste die Antoniusglocke aufgrund eines Sprungs ersetzt werden. Der Kommerzienrat Josef Kaiser, der zu dieser Zeit das Haus Clee bewohnte, finanzierte eine neue Glocke. Diese wurde am 17. September 1933 dem heiligen Josef geweiht. Damit wollte der Spender seinen Namenspatron ehren (Schroers 2008). Während des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmte die nationalsozialistische Regierung alle vier Glocken, um ihre Bronze für die Rüstungsproduktion zu nutzen. Zwischen Kriegsbeginn und dem 15. März 1940 wurden im Deutschen Reich in etwa 100.000 Glocken eingezogen. Nach der Beschlagnahmung blieb nur noch eine alte Glocke aus dem Jahr 1882 im Besitz der Waldnieler Gemeinde (Schroers 2008). Nach dem Krieg wurde nur eine der vier Glocken, die Bartholomäusglocke, wieder aufgefunden. 1950 erhielt sie Verstärkung von einer weiteren, neu gegossenen Glocke, der Josephglocke. Acht Jahre später beauftragte die Gemeinde die Glockengießerei der Familie Otto, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg Glocken für die Kirche gegossen hatte, mit der Anfertigung von drei Glocken. Diese wurden am 13. März 1960, wie die verschwundenen Vorgängerglocken, dem hl. Michael, der hl. Maria und dem hl. Antonius geweiht (Schroers 2008).
Kulturlandschaftliche Bedeutung Die kulturlandschaftliche Bedeutung des „Schwalmtaldoms“ ist eng mit der Epoche der Neugotik verbunden, einer Stilrichtung des 19. Jahrhunderts, die gezielt gotische Gestaltungselemente des Mittelalters aufgreift. Architekt Heinrich Wiethase, bedeutender Vertreter der rheinischen Neugotik, prägt mit seinen zahlreichen im Rheinland errichteten Sakral- und Profanbauten das kulturlandschaftliche Erscheinungsbild der Region.
Baudenkmal Das Objekt „katholische Pfarrkirche St. Michael in Waldniel“ ist ein eingetragenes Baudenkmal der Gemeinde Schwalmtal (Niederrhein) mit der Nummer 50 (de.wikipedia.org).
Hinweis Das Objekt „katholische Pfarrkirche St. Michael in Waldniel“ ist ein wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Waldniel und Haus Klee mit deren Umfeld (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 082).
Wiederentdeckte Wandmalereien im Pfarrhaus von Waldniel. In: Denkmalpflege im Rheinland 24 (2), S. 67-71. Münster.
Heinen, Sigrun (2010)
Restaurierte Wandmalereien im Pfarrhaus von Waldniel. In: Denkmalpflege im Rheinland 27 (4), S. 174-178. Münster.
Kisky, Hans (1958)
Die katholische Pfarrkirche in Waldniel und ihr Baumeister Heinrich Wiethase. Ein Beitrag zur Neugotik im Kempener Land. In: Der Niederrhein. Zeitschrift für Heimatpflege und Wandern 25 (1/2), S. 12-18. Krefeld.
Reitemeier, Arnd (2013)
Die Pfarrgemeinde im späten Mittelalter. In: Vorträge und Forschungen 77, S. 341-375. Ostfildern.
Schroers, Karl-Heinz (2008)
Die Glocken von St. Michael. Beitrag zur Geschichte von Waldniel. Beitrag zur Geschichte von Waldniel. Waldniel.
Schroers, Karl-Heinz (1983)
St. Michael Schwalmtal-Waldniel. Die Geschichte der Waldnieler Pfarre und des Schwalmtaldomes. Schwalmtal-Waldniel.
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