Anfänge des Gedenkens an die Gefallenen
Bereits zu Beginn der 1920er Jahre keimte der Wunsch nach einem Denkmal für die dreizehn im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des Ortes in der Driescher Bevölkerung auf. 1932 bildete sich schließlich ein Denkmalausschuss, der zunächst in der Bevölkerung Spenden für die Errichtung sammelte. Im folgenden Jahr wurde das alte Dorfkreuz der lokalen Familie Amrath um eine Gedenktafel der gefallenen Soldaten erweitert und die gesamte Gedenkstätte neugestaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann eine neue Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege angebracht (Klüber 1992).
Um das Jahr 1970 herum begann die Neugestaltung der Ortsmitte von Driesch. Straßen wurden ausgebaut und eine neue zentrale Grünanlage geschaffen. Provisorisch wurde zunächst das Kreuz der Familie Amrath mit der Gedenktafel für die Gefallenen hierhin versetzt. Jedoch wünschte sich die Bevölkerung eine würdigere Gedenkstätte für die verstorbenen Soldaten. Es vergingen sieben Jahre intensiver Bemühungen und Überlegungen des Heimat- und Schützenvereins, der Gemeindebevölkerung und der Lokalpolitik, bevor eine zufriedenstellende Lösung gefunden wurde (Stadtarchiv Kaarst, B 12 Nr. 215).
Neugestaltung des Gefallenendenkmals
Auf Bestreben des Driescher Ingenieurs Walter Hinz stellte der damalige Direktor des Kraftwerks Neurath einen Findling aus rötlichem Quarzit zur Verfügung. Der Stein hatte ein Gewicht von über fünf Tonnen und fand bei einer Besichtigung allgemeine Zustimmung. So wurde beschlossen, den Stein bearbeiten zu lassen, um einen würdigen Gedenkstein zu erhalten. Gegen den symbolischen Preis von einem Kasten Bier wechselte der Quarzit den Besitzer.
Der Steinmetz Ernst-Egon Osländer aus Solingen bearbeitete den Stein und meißelte die Namen der 31 gefallenen Driescher Soldaten in die sieben Flächen ein. Zudem wurde die Inschrift „Für unsere Gefallenen“ angebracht. Die Kosten in Höhe von 10.500 DM für die Bearbeitung übernahm die Gemeinde Büttgen.
Den gesamten Transport des Findlings übernahm die lokale Metallgroßhandlung BSG Büttgen. Bei der Aufstellung des Gedenksteins an seinem heutigen Platz leisteten die Schützen aus Driesch tatkräftige Hilfe.
Im Fundament des Findlings wurden zahlreiche Unterlagen wie Zeitungen, eine Wiegekarte und ein Schützenplakat eingemauert. Ebenfalls beigefügt wurde eine alte Flasche mit Unterlagen aus dem Jahr 1933, die zuvor aus dem alten Denkmal entnommen worden war. Am Sonntag den 22. Mai 1977 wurde die neue Gedenkstätte durch Pastor Gerhard Kolmschot feierlich eingeweiht (Stadtarchiv Kaarst, B 12 Nr. 215).
(Arbeitskreis Stadtgeschichte im Stadtarchiv Kaarst, Arbeitsgruppe Wegekreuze, 2016)
Quelle
Stadtarchiv Kaarst, B 12 Nr. 215: Erinnerungsbericht des Johann Tillmann (1979)
Internet
www.kaarst.de: Ehrenmal Driesch (abgerufen am 26.06.2024)