Namensgebung
Ab 1871 erlangte die Apotheke Bekanntheitsgrad als „Cauber Blutegel-Apotheke“. Die Tiere wurden aus Rumänien und Ungarn importiert, bis zu 150.000 Stück jährlich, und europaweit auf Anforderung verschickt. Heute kann man die Blutegel in jeder Apotheke stückweise bestellen. Im Jahre 1916 wurde die Apotheke mit Genehmigung des Generalfeldmarshalls Paul von Hindenburg umbenannt in „Hindenburg-Apotheke“. Diesen Namen behielt sie bis zur Schließung im Jahre 2023.
Unfälle
Das Apothekenhaus befindet sich auf dem Marktplatz am Ende einer 18%igen Gefällstrecke. In den Jahren 1938, 1953 und zuletzt 1994 wurde die Apotheke Opfer von 3 Verkehrsunfällen. 2 Busse und ein LKW hatten auf dieser Gefällstrecke technische Probleme, meist Brems-Versagen, sodass ihre Fahrt in der Apotheke endete.
- 1938 fuhr ein Postbus in die linke Haushälfte und schleifte einen parkenden PKW mit.
- 1953 endete an Pfingsten für einen Niederländischen Reisebus, vollbesetzt, die Fahrt im linken Schaufenster. Der damalige Hausarzt versorgte die Verletzten.
- 1994 benutzte ein mit Paletten beladener LKW den auf dem Marktplatz stehenden Brunnen als Prellbock. Daraufhin flog der „Nassauische Löwe“, der auf dem Brunnen thronte, ins rechte Schaufenster der Apotheke, der LKW kippte um und lag quer in der Hauswand.
Aktuelle Situation
2023 wurde die Apotheke nach 220 Jahren mangels Nachfolge geschlossen. Die Apotheke ist seit 1937 in Familienbesitz. Mit dem großen, noch vorhandenen Bestand an alten Gefäßen und Gerätschaften werden die Räume jetzt als Privat-Museum genutzt, die bei besonderen Anlässen oder auf Nachfrage zu besichtigen sind.
(Dagmar Vogel, Kaub, 2024)