Von ihm gehen Haus und Geschäft an die Familie Piwowarski über. Zunächst an Bruno Piwowarski, dann an Paul. Es ist weiterhin eine Buchhandlung mit Schreibwaren, dazu können dort auch kleinere Gegenstände mit einem religiösen Bezug gekauft werden. Verlegerisch ist Paul Piwowarski nur am Rande in Erscheinung getreten. Zusammen mit dem Verleger Harald Boldt arbeitete er jedoch im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Paul Piwowarski ist seit 1971 Stadtsiegelträger der Stadt Boppard; nach ihm ist eine Straße im Ortsteil Buchenau benannt.
Nach seinem Tod gehen das Gebäude und der Betrieb des Buchhandels in verschiedene Hände über. Das Haus bleibt im Besitz der Familie Piwowarski (Jürgen Piwowarski, Jurist, 1936-2019), die Buchhandlung hingegen wird von Frau Ros Rebmann (geb. Opfer) übernommen. Ihr gelingt es, mit zahlreichen Dichterlesungen den Menschen die Literatur zu vermitteln. Namhafte Autoren präsentieren ihre Werke in Boppard, u.a. Martin Walser und Günter Grass, der vor einem großen Publikum aus dem „Butt“ gelesen hat. Selbst das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels spricht lobend über die bei vielen Autoren beliebte Buchhandlung in Boppard.
Der Buchladen wird nach dem Abschied von Frau Rebmann, die ihren Lebensmittelpunkt zeitweilig nach Berlin verlegt, im Jahr 2007 von Frau Dagmar Reitz übernommen und unter dem Namen Bopparder Buchladen fortgeführt. Unter den veränderten Umständen von neu aufkommenden Medien und eines veränderten Leseverhaltens gelingt es ihr, die Tradition des Buchhandels in Boppard erfolgreich fortzusetzen und den Bopparder Buchladen zu einem beliebten Treffpunkt für die Freundinnen und Freunde des Lesens und zu einem sozialen Kontaktpunkt für Einheimische und Touristen zu etablieren.
(Geschichtsverein für Mittelrhein und Vorderhunsrück, Boppard, 2024)
Quelle
Boppard, Geschichte einer Stadt im Mittelalter, Bd. 3, S. 411f.