In New York, dann in San Francisco, betrieb er Arztpraxen. 1907 eröffnete er in Honolulu/Hawaii eine Praxis, die regen Zuspruch fand. Er fand hohe Anerkennung, wurde als Epilepsie-Gutachter verpflichtet und im August 1908 wurde er Mitglied es Ärzte-Staff am Queens Hospital. 1932 waren an Straubs Privatklinik neun Spezialisten tätig. Man beschloss, ein neues Klinikgebäude zu errichten, das, so seine Kollegen, den Namen Straub Klinik erhalten sollte. Kurz vor Beendigung stieg Straub aus dem Projekt aus, kehrte aber zwischen 1942 und 1945, als Ärztemangel herrschte, an die neue Klinik zurück.
1922 hatte Francis George Straub, wie er nun hieß, Gertrude Scott (Tochter eines Professors, der am japanischen Kaiserhof tätig war) in zweiter Ehe geheiratet. Sie lebten fortan in Virginia. Dort kam es zu einem folgenreichen Treffen mit einem Klavierstimmer und Geigenbauer. Straub, ein passionierter Musikliebhaber (er spielte im Honolulu Simphony Orchestra Cello), war so angetan, dass er eine Geigenbauerlehre absolvierte und in den Folgejahren zahlreiche Violinen baute - eine davon erwarb Albert Einstein; eine andere widmete Straub der früheren hawaiianischen Königin „Lillu'uokalani“, die das berühmte Lied „Aloha'Oe“ komponiert hatte. Straub wirkte auch als Komponist. Seine Komposition „To My Dear Swan“ wurde 1962 von dem Violinisten Harry Braun (auf einer Straub-Geige) in Honolulu uraufgeführt.
Seit 1955 trägt die Klinik in Honolulu, an der über 50 Ärzte arbeiten, den Namen „Straub Clinic“. 1960 kehrte Straub noch einmal in seine Geburtsstadt zurück, wo er sich mit Verwandten und Jugendfreunden traf. Dr. Straub war Mitglied mehrerer medizinwissenschaftlicher Gesellschaften auf Hawaii und dem US-Festland. Er starb am 21. Mai 1966 in Honolulu.
(Herbert Hartkopf, Edenkoben, 2024)