Stahl war ein gemachter Mann. Die Zeitung The Putnam County Courier berichtete schon 1896, dass der Rat von Patterson darüber diskutierte, den Ortsnamen in Germantown oder „Stahlburg“ zu ändern, wozu es nicht kam. Stahl besaß ein herrschaftliches Privatanwesen, eine Veranstaltungshalle u. a., aber er litt seit Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit. Im Februar 1905 starb er im Alter von 67 Jahren.
Schon zuvor hatte sein Sohn Jacob Stahl jr. in New York die „Jacob Stahl jr. & Co Cigars Manufactury gegründet. 1906 beschäftigte man 500 Mitarbeiter. 1890 erhielt die Firma auf der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille für die Havanna-Zigarre “Hotel Brunswick„. Eine Zweigniederlassung bestand in Chicago. Auch auf Kuba gab es eine Tochterfirma, in der 200 Einheimische Zigarrenmacher arbeiteten. Die jährliche Produktion betrug knapp zehn Millionen Zigarren!
Am 29. Januar 1913 berichtete die New York Times: “Stahl begeht Selbstmord. Der Zigarrenmann bildete sich ein, von einem Trust verfolgt zu sein. Stahl beging gestern morgen Selbstmord, indem er sich in Brust und Kopf schoss. Vor drei Tagen hatte Mister Stahl im Elks-Club, 43. Straße, nahe 6. Avenue, einen Raum bestellt. Kurz vor Mittag ging Mr. Stahl an ein Telefon und rief seinen Schwager Ambrosi Christ an und bat ihn gleich zum Elks-Club zu kommen. Als Christ eintraf war Mr. Stahl schon eine Stunde tot. Er hinterließ kurze Nachrichten: eine an das Beerdigungsinstitut John Meager, mit der Bitte seine Frau zu benachrichtigen, in einer zweiten bat er die Elks-Club Mitglieder um Entschuldigung, dass er ihr Haus benutzt hatte.„
(Herbert Hartkopf, Edenkoben, 2024)