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Hauptgebäude der Belgenbacher Mühle (2024)
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Kapelle an der Belgenbacher Mühle (2024)
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Mühlenteich oberhalb der Belgenbacher Mühle (2024)
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Staumauer des Mühlenteichs der Belgenbacher Mühle (2024).
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Brücke über den Belgenbach am Mühlenteich (2024).
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Hohlweg zwischen Belgenbacher Mühle und Imgenbroich (2024)
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Wegekreuz an der Belgenbacher Mühle (2024)
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Aufnahme der Belgenbacher Mühle mit Belgenbach und Erlöserkapelle (2024).
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Aufnahme des Hauptgebäudes der Belgenbacher Mühle (2024).
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Schiefergedeckte Erlöserkapelle aus Bruchsteinen direkt am Belgenbach gelegen (2024)
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Alter Mühlenteich oberhalb der Belgenbacher Mühle (2024)
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Bruchsteinmauer als Staumauer des Mühlenteichs der Belgenbacher Mühle (2024).
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Brücke über den Belgenbach. Unterhalb befindet sich die Rohrüberleitung für das Bachwasser in den rechts gelegenen Mühlenteich (2024)
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In den Fels gesprengter Hohlweg auf dem "Mühlenweg" zwischen Belgenbacher Mühle und Imgenbroich. Karrenspuren im Fels vorhanden (2024)
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Hölzernes Wegekreuz an der Belgenbacher Mühle (2024)
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Lage Die Belgenbacher Mühle liegt im Tal des Belgenbachs auf heutigem Monschauer Stadtgebiet. Allerdings ist eine Zufahrt mit dem PKW nur über einen Waldweg, der vor kurzem geteert wurde, von Eicherscheid in der Gemeinde Simmerath aus möglich. Ursprünglich handelte es sich um eine alte Wegeverbindung zwischen Eicherscheid und Imgebroich, die heute noch an einigen Stellen den Charakter eines Hohlweges besitzt. Ab der Belgenbacher Mühle aufwärts nach Imgenbroich ist sie bis heute als unbefestigter Waldweg vorhanden. Außerdem führen einige Wanderwege an der Mühle vorbei.
Gründung der ursprünglichen Mühle Die Belgenbacher Mühle ist bereits auf Forstkarten aus dem Ende des 18. Jahrhunderts und auf der Kartenaufnahme von Tranchot/von Müffling (1801-1828) zu sehen. Allerdings handelt es sich nicht um die bereits 1306 erwähnte Bannmühle im Belgenbachtal, eine von insgesamt vier Bannmühlen des Monschauer Landes. Die anderen Mühlen befanden sich im Laufenbachtal oberhalb der Altstadt von Monschau, im Tiefenbachtal und im Kalltal unterhalb von Lammersdorf. Die ursprüngliche Belgenbacher Mühle von 1306, auch als Mühle von „Eygenscheidt“ bezeichnet, lag weiter talaufwärts. Sie ist die erste in den Quellen mit Namen genannte Mühle im Monschauer Land. 1306 mussten für den Betrieb als Abgaben an den Grafen von Jülich jährlich 33 Malter Hafer sowie 12 Kapaune (kastrierte Hähne) entrichtet werden. Zum Mühlenbann gehörten die Dörfer Konzen, Imgenbroich, Eicherscheid, Roetgen und Rott. Die Bewohner dieser Orte waren also verpflichtet, in dieser Mühle mahlen zu lassen. Insbesondere für die Orte Roetgen und Rott bedeutet dies einen sehr weiten Weg, sodass im Laufe der Zeit auch sogenannte Bei-Mühlen entstanden, die zwar der Bannmühle rechtlich zugeordnet waren, jedoch an anderer Stelle standen.
Gründung und Betrieb der Belgenbacher Mühle Auch die heutige Belgenbacher Mühle („Echer Mölle“) wurde zunächst als Bei-Mühle gegründet. Die ursprüngliche alte Mühle war im Gelderschen Krieg, als durchziehende Truppen das Monschauer Land stark verwüsteten, 1543 teilweise zerstört worden. Damals war sie an den Müller Lucas Lauterbach verpachtet. Nach dem Wiederaufbau beantragte sein Sohn eine Bei-Mühle unterhalb der Einmündung des Holzbaches in den Belgenbach. Ab 1560 muss an der Stelle oder zumindest in der näheren Umgebung der heutigen Belgenbacher Mühle diese neue Bei-Mühle errichtet worden sein. Der Baukörper der heutigen Mühle besteht spätestens seit 1704, wie ein bis vor einigen Jahrzehnten vorhandener Datumsstein neben dem Eingang belegte. Aus dem Jahr 1791 ist eine Bestandsaufnahme der Mühleneinrichtung erhalten geblieben. Demnach besaß die Mühle zwei Mahlgänge, zwei kleine Zimmer im ersten Stock, einen Stall und eine Scheune sowie ein kleines abgesondertes Häuschen, eventuell das Aborthaus. Um eine gleichmäßige Wasserzufuhr zu gewährleisten, wurden etwas weiter oberhalb zwei Stauteiche angelegt, deren Wehre noch heute gut im Gelände zu erkennen sind. Bis in die 1960er Jahre wurde der größere, untere Teich als „Schwimmbad“ von der Dorfjugend Eicherscheids genutzt. In der Franzosenzeit wurde der Mühlenbann aufgelöst. Jetzt konnten die Landwirte diejenigen Mühlen anfahren, die für sie am günstigsten lagen. 1803 wurden die Mühlengebäude versteigert und gingen an Gerhard Breuer aus Eicherscheid. Lange Zeit konnte sich die wohl leistungsfähige Mühle gegenüber der Konkurrenz im Umland behaupten. 1892 gliederte man dem Mühlenbetrieb noch ein Holzsägegatter an. Doch die Jahre des Mühlenbetriebs waren gezählt. Als 1910 mit dem Bau der Molkerei in Eicherscheid auch ein Mahlbetrieb mit Dampfantrieb angegliedert wurde und der Ort 1922 Anschluss an das Elektrizitätsnetz bekam, war der wassergetriebene Betrieb der Mühle am Belgenbach nicht mehr konkurrenzfähig. Offiziell wurde der Mahlbetrieb mit dem Tod des letzten Müllers 1912 eingestellt. Für private Zwecke wurde aber weiterhin noch gelegentlich gemahlen. Um 1926 gab die Müllerfamilie die Anlage auf. Damals gehörte die Mühle Anna Katharina Kaulard.
Die Mühle als katholisches Jugendheim Als Josef Bayer (1911-1984) für die Pfarrei St. Peter in Aachen ein Gebäude in der Eifel suchte, das als Ferien- und Erholungsheim für die Pfarrjugend genutzt werden konnte, fiel seine Wahl auf die inzwischen ungenutzte Belgenbacher Mühle. 1931 verpachtete die Familie Kaulard das Anwesen an die Pfarre St. Peter. Das Gebäude wurde anschließend restauriert und Schlafgelegenheiten für 25 Jugendliche geschaffen. 1932 wurde die Mühle feierlich als Jugendheim eingeweiht. Zudem initiierte Josef Bayer den Bau einer kleinen Kapelle in unmittelbarer Nähe der Mühle und rief zu einer Spendenaktion auf. Die Kapelle konnte 1934 eingeweiht werden. Außerdem ließ Bayer 1939 ein Relief in der Kapelle einarbeiten. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde es für die Kirche immer schwerer, ihre Jugendheime zu betreuen. 1935 wurde das Heim in der Belgenbacher Mühle unter dem Vorwand geschlossen, dass das Trinkwasser verunreinigt sein. Dennoch hielt ein Kreis aktiver Katholiken aus dem Raum Aachen das Haus weiterhin in Ordnung und nutzte es zeitweilig als Familienerholungsheim. Die Katholische Jugend traf sich dort bis 1944 heimlich. Während der Kriegsereignisse im Monschauer Land im Herbst und Winter 1944/45 wurde die Mühle teilweise zerstört. Nach dem Wiederaufbau blieb das Anwesen nach dem Krieg noch einige Jahre als Jugendheim bestehen. Doch die Ansprüche an die Räumlichkeiten und den Betrieb änderten sich im Laufe der Zeit, sodass die Mühle ab 1966 nicht mehr regelmäßig bewohnt war und langsam verfiel. Nach längerer Zeit der Käufersuche übernahm die Familie Jerusalem 1974 die Anlage. Sie restaurierte die Mühle in Abstimmung mit der Denkmalpflege. Heute ist die Belgenbacher Mühle weiterhin in Privatbesitz. In der unterhalb liegenden Remise ist eine Ferienwohnung eingerichtet worden.
(Gabriele Harzheim, 2025)
Hinweis Das Objekt „Belgenbacher Mühle und Erlöserkapelle in Eicherscheid“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Monschau, Oberes Rurtal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 215).
Literatur
Mertes, Erich (1995)
Mühlen der Eifel, 2 Bände. Aachen (2. erweitete Auflage).
Steinröx, Hans (1983)
Ergänzungen zur Geschichte der Bann-Mühlen im Amte Monschau. (Das Monschauer Land Jahrbuch 1983.) S. 50-53. Monschau.
Steinröx, Hans / Neuss, Elmar (Hrsg.) / Geschichtsverein des Monschauer Landes (Hrsg.) (1994)
Höfe - Mühlen - Schiefersteine. Aufsätze zur Geschichte des Monschauer Landes. Festschrift zum 80. Geburtstag des Verfassers. (Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes, 3.) Monschau.
Woopen, Albert (1995)
Die Mühle und die Kapelle im Belgenbachtal. In: Eicherscheid. Ein Eifeldorf erinnert sich, S. 89-99. Eicherscheid.
Belgenbacher Mühle und Erlöserkapelle in Eicherscheid
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Empfohlene Zitierweise
Gabriele Harzheim (2025): „Belgenbacher Mühle und Erlöserkapelle in Eicherscheid”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352059 (Abgerufen: 23. März 2025)
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