Im Einzelnen handelt es sich bei den genannten Personen um:
Lambert Wothe (*1843, +1916), Franziska Wothe (geb. Sell) (*1847, +1878), Franziska Wothe (geb. Brechtel) (*1851, +1933) sowie Barabara Wothe (*1882, +1939) und Katharina Wothe (*1875, +1952). Das Grabmal kann damit als Familiengrabstätte von Lambert Wothe angesehen werden. Lambert Wothe stammte aus Heßheim, wo er am 18.12.1843 geboren und katholisch getauft wurde. Sein Vater war Konrad Wothe (Schuhmacher), verheiratet mit Elisabeth Fink.
Lambert Wothe war Schuhmacher, Krämer und Kirchendiener. Sein Geschäft in der Weinstraße Nord 20 war im ganzen Ort Maikammer bekannt. Er galt als der Ausstatter für alle Ereignisse rund um den katholischen Glauben. Ob es sich um Kerzen für die Kommunion, Lampenöl, Gesangsbücher oder Rosenkränze handelte, alle Gegenstände des katholischen Lebens wurden im Laden Wothe angeboten. „Der Vereinsdiener bekam 40 Mark, das Lampenöl kostete bei Wothe rund 13 Mark im Jahr.“ (Leonhardt, Damm, Treptow 1986, Seite 637). Die Angabe bezieht sich auf das Jahr 1885.
Lambert Wothe war zweimal verheiratet. In einer ersten Ehe heiratete er am 11. November 1871 Franziska Sell, die aus Alsterweiler stammte. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Franziska Sell verstarb im Jahre 1878. Bereits am 10. Mai 1879 vermählte sich Lambert Wothe mit Franziska Brechtel, die aus Edesheim stammte. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor, darunter einige Frauen, die im ledigen Stand verblieben sind.
Die Familie bewohnte ab dem Jahr 1872 das Fachwerkanwesen in der Weinstraße Nord Nr. 20. Das Gebäude ist eines der ältesten erhaltenen Anwesen in Maikammer. Auch deshalb wurde dem Gebäude der Charakter „Erhaltenswertes Gebäude von besonderer Wertigkeit“ zugedacht (Authried; Liebe 2020, Seite 33).
Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler), 2024