Alleinstehender alter Birnbaum bei Geich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Zülpich
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 42′ 2,34″ N: 6° 38′ 28,68″ O 50,70065°N: 6,6413°O
Koordinate UTM 32.333.437,52 m: 5.619.190,70 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.545.350,55 m: 5.618.541,76 m
  • Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2024)

    Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2024)

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    Oliver Tretbar / Biologische Station im Kreis Euskirchen
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  • Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2022)

    Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2022)

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  • Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2022)

    Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2022)

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  • Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2023)

    Alter Birnbaum bei Zülpich-Geich (2023)

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In der Nachbarschaft einer relativ neu als Kompensationsfläche angelegten Streuobstwiese nördlich der B265 steht innerhalb eines Biotopkomplexes ein alter Birnbaum.
Vermutlich war auch dieser einmal Teil einer Streuobstwiese, denn Obstanbau war im Raum Zülpich weit verbreitet. Rund um den Ortsteil Geich existieren heute noch zahlreiche Obstwiesen, die mal mehr, mal weniger gut gepflegt werden. Zurückgehendes Interesse an den alten Sorten und daraus resultierend fehlende Verwertung haben zum Rückgang vieler Obstbestände geführt. In jüngerer Zeit ist jedoch wieder eine wachsende Nachfrage festzustellen, es werden wieder junge Obstbäume nachgepflanzt und neue Obstwiesen gegründet. Auch an die junge Generation wird das traditionelle Wissen weitergegeben.

Der alte Birnbaum trägt die Sorte Gellerts Butterbirne, eine alte französische Sorte von 1838. Den heutigen Anspüchen an eine Tafelbirne entspricht sie wegen ihrer derben Schale nicht, weshalb man sie im Handel nicht mehr findet. Der Erhalt von alten, robusten und teils nur regional oder lokal verbreiteten Obstsorten ist jedoch davon unabhängig ein wichtiger Beitrag zum Erhalt von Biodiversität und Sortenvielfalt. In diesem Zusammenhang ist auch die Pflege der alten Bäume von großer Bedeutung, um Astbruch zu verhindern, Überbauung zu reduzieren und die Baumgesundheit zu erhalten. Der alte Birnbaum hat daher im Rahmen des LVR-Projekts einen zurückhaltenden Sommerschnitt erhalten.

Schaut man genau hin, wird man einen länglichen Kasten im Baum erkennen. Es handelt sich um einen Steinkauzkasten, eine Nishilfe, die die Ansiedlung der kleinen Eulenvögel unterstützen soll. Die Umgebung des Birnbaums ist als Lebensraum für den Steinkauz besonders geeignet. Steinkäuze benötigen eine niedrige Vegetation, da sie am Boden Jagd auf Regenwürmer, Käfer oder Mäuse machen. Streuobstwiesen, die beweidet oder regelmäßig gemäht werden, gelten daher als wichtige Sekundärlebensräume für diese Eulenart. Der Raum Zülpich ist mit zahlreichen Obstwiesen ein „Hotspot“ der Steinkauz-Vorkommen. Im Kreis Euskirchen gibt es rund 300 Steinkauzkästen, die von der EGE - Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen - betreut werden. So konnte die Zahl der Brutpaare erfolgreich erhöht und stabilisiert werden.

(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2024)

Internet
www.hochstamm-deutschland.de: Unterrichtsmaterial zu traditionellen Obstwiesen, pdf-Datei (abgerufen am 28.06.2024)
www.arche-noah.at: Sortenbeschreibung Gellerts Butterbirne, pdf-Datei (abgerufen am 28.06.2024)
www.ksta.de: Zu Besuch beim kauzigen Nachbarn in Zülpich, Julia Reuß (abgerufen am 28.06.2024)

Alleinstehender alter Birnbaum bei Geich

Schlagwörter
Ort
53909 Zülpich - Geich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Auswertung historischer Fotos

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Elke Sprunkel: „Alleinstehender alter Birnbaum bei Geich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352014 (Abgerufen: 28. März 2025)
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