Auf älteren Karten vor 1945 sind auf dieser Fläche noch die Signaturen von Bäumen auf Grünland zu erkennen. Auch bis in die 1970er Jahre standen auf dieser Weide noch zahlreiche andere Obstbäume, neben Pflaumenbäumen auch viele Apfelsorten. Die Eigentümer erinnern sich an eine größere Obstwiese, die es dort einmal gegeben hat. Das in dieser Form angebaute Obst hat jedoch über Jahrzehnte seine Bedeutung verloren, da Pflege und Ernte der hochstämmigen Bäume aufwendig und arbeitsintensiv waren. Manch ein Eigentümer nahm auch die staatlichen Rodungsprämien in den 1970er Jahren in Anspruch. So verschwanden viele Obstwiesen nach und nach - auch durch mangelnde Pflege und fehlende Nachpflanzung.
Die alte Birne erinnert somit an die traditionelle Mehrfachnutzung der Grünlandflächen als Obstwiese, die in Resten in und um Mechernich-Berg noch erkennbar ist. Heute erlebt der Streuobstbau und die Nutzung des natürlich gewachsenen Obstes mancherorts wieder eine neue Wertschätzung und wird mit Prämien staatlich gefördert.
(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2024)