Die Unterburg im Westen der Anlage wurde als „Niederburg“ im Jahr 1314 erstmals erwähnt. Sie ist um Einiges jünger als die Oberburg mit dem mächtigen Bergfried und wurde auch als „Ritterburg“ bezeichnet. Auf der 100 Meter langen und 30 Meter breiten Abschnittsburg wohnten im Mittelalter die Burgmannen in ihren „Burgsessen“ - steinernen, mehrstöckigen „festen Häusern“. Die Burgmannen waren der Herrschaft zum Heer- und Verwaltungsdienst verpflichtet. Sie erhielten dafür Abgaben in Geld und Naturalien. Von der ursprünglichen Bebauung der Unterburg ist kaum noch eine Spur zu finden. Nur noch Reste eines eigenständigen kleinen Bergfriedes und vor allem die mächtige Schildmauer auf der Westseite der Burg sind bis heute erhalten. Vor Allem die Nutzung als „Steinbruch“ im 19. Jahrhundert wiegte schwer. Der Zugang zur Unterburg erfolgte ursprünglich nur über die schmale Zufahrt unter der Sankt Georgskapelle in der Südostecke der Burg. Dort sind noch gotische Überreste des ehemaligen Bauwerkes zu erkennen. Der westliche Giebel wurde im Rahmen der ersten Erhaltungsmaßnahmen Anfang des 20. Jahrhunderts wieder freigelegt und gesichert. Neben den Burgmannenhäusern lagen in der Unterburg Wirtschaftsgebäude, Werkstätten und Stallungen. Heute wird die große Freifläche der Unterburg gern zu Events, Märkten und Konzerten genutzt.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Kusel. Denkmalverzeichnis Kreis Kusell, 6. September 2022. S. 30, Rheinland-Pfalz. Online verfügbar: denkmalliste.gdke-rlp.de/Kusel, abgerufen am 20.06.2023
Keddigkeit, Jürgen; Übel, Rolf / Burkhart, U. (Hrsg.) (2005)
Pfälzisches Burgenlexikon. Band 3. I-N. Kaiserslautern.
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Bauaufnahme, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1300 bis 1314
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