1972 entdeckte man bei Ausgrabungen auf einer hohen Felsbarre unweit südlich der Gemeinde Hauenstein eine Burganlage. Im Zusammenhang mit der begründeten Annahme des Siedlungsforschers Martin Dolch, dass der Name des Ortes Hauenstein entweder von einem Berg oder von einer Burg Hauenstein übernommen wurde, geht man davon aus, dass der Burgfelsen (oder die nahe gelegene Burgstelle Backelstein) mit dieser Burg identisch sein könnte.
Konkrete urkundliche Belege zur Burg sind, sieht man von den bis in das 19. Jahrhundert gebräuchlichen Flurnamen „alte Burghalde, Burgäcker, Burgbrunnen, Burghalde, Burghaldesdell und Burgwiesen, alte Burghalde sowie Neuwoogsburghalde“ ab, letztlich unbekannt.
Darüber hinaus ist die Zugehörigkeit des 1269 erwähnten Ministerialen (?) Cunradus dictus Howenstein zum Burgfelsen nicht nachzuweisen. Auch ist die Annahme, dass der in Zweitverwendung an der Hauensteiner Kirche St. Bartholomäus eingemauerte Sinnbildstein im Zusammenhang mit der Burgstelle zu sehen ist, Spekulation.
Bei den Ausgrabungen gemachte Scherbenfunde von gelber Drehscheibenware aus dem Halsgraben „lassen eine Datierung bis zum 12. Jahrhundert möglich erscheinen. Mauertechnik und Form der Befestigung deuten jedoch eher auf das 10./11. Jahrhundert“ (Bernhard/Barz).
Diese Zeitstellung korrespondiert mit der Tatsache, dass im Queichtal seit der spätfränkischen bzw. karolingischen Zeit mehrere große Höfe bestanden. Hierzu zählt möglicherweise die 1973 unweit des Burgfelsens „Am Neuwoog“ aufgedeckte Hofstelle.
Baubeschreibung
Die frei zugängliche Burgstelle unmittelbar südwestlich von Hauenstein befindet sich auf einem langgezogenen, hoch aufragenden Sandsteinfelsen über dem Zusammenfluss von Queich und Gillenbach.
Der sich von Nord nach Süd erstreckende Fels ist lediglich von seiner Südseite zugänglich. Der Zuweg ist noch heute deutlich sichtbar. Er endet an einem in den Fels geschroteten, fast sieben Meter breiten Halsgraben. Darüber hinaus schützte unmittelbar hinter dem Graben eine 1,40 Meter breite Abschnittsmauer den Zugang zum Plateau. Die Mauer weist durchgängig grob zugerichtete Quadern auf. Den Zusammenhalt gewährleistete Mörtel.
Dieses Felsplateau weist eine Länge von 95 und eine durchschnittliche Breite von 20 Metern auf. Im Gegensatz zur Südseite waren an den übrigen Felsrändern, ob der fast senkrecht abfallenden Felswände, keine weiteren Befestigungen notwendig. Im nördlichen Plateaubereich finden sich - stark gestört - Spuren von Mauerwerk.
(Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern, 2023)