Der Brühlgraben als Grenze im 19. Jahrhundert
Als 1814 Napoleon die erste Niederlage quittieren musste und sich gezwungenermaßen ins Exil nach Elba zurückziehen musste, wurde eine neue Grenze zwischen Deutschland und Frankreich festgelegt. Diese Grenzfestlegung des Jahres 1814 orientierte sich an den Queichlinien und damit hier in Ottersheim am Brühlgraben. Das bedeutete, dass der Teil des Ortes, der nördlich des Brühlgrabens lag und der den größeren Teil des Ortes umfasste, deutsch wurde. Der südliche Teil mit dem überwiegenden Teil der Feldgemarkung und einige Häuser des Ortes - mit dabei war auch die protestantische Kirche - wurden Frankreich zugesprochen. In Ottersheim wäre heute eine ganz ähnliche Situation wie an der Lauter. Dort existiert nämlich der Ort Scheidenhardt zweifach, einmal auf deutscher und einmal auf französischer Seite. Diese die Ortschaft trennende Grenzziehung hätte damals alle Orte zwischen Landau und Bellheim betroffen, die ihre Feldgemarkungen auf der französischen Seite behielten, während Bellheim, Knittelsheim und Hördt französisch geblieben wären.
(Florian Weber, Universität Koblenz, 2023)
Quellen
- Mündliche Hinweise von Hermann-Josef Schwab zum Überschwemmungsgebiet (siehe Videoclip in der Mediengalerie)