Der Wald grenzt im Westen an einen Forstweg entlang der deutsch-niederländischen Grenze, wo sich auf niederländischer Seite der „Nationalpark Maasduinen“ anschließt. Hier ist ein Vegetationsmosaik aus Heide- und Heidemoorlebensräumen sowie Kleingewässern ausgebildet. Bemerkenswert ist hier eine Population der Zauneidechse, die zeitweilig auch die auf deutscher Seite angrenzenden Bereiche nutzt. Die zurzeit starke Beschattung durch den Waldbestand begrenzt jedoch deren Qualität als Reptilien-Lebensraum.
Geologisch liegt dieser Bestand auf der Maas-Niederterrasse über Ausläufern der Maasdünen auf entsprechend sandigem, nährstoffarmem Boden. Solche Standorte standen nie im Fokus intensiver land- oder forstwirtschaftlicher Nutzung. Wie vielerorts waren diese Gebiet wohl auch hier im Mittelalter von Heidevegetation geprägt, die einer extensiven Nutzung unterlagen. Zu Beginn der Neuzeit wurden diese Flächen dann aufgeforstet: Die Karte der „Preußischen Uraufnahme“ (1836-1850) verzeichnet hier bereits Hochwald („Stangenholz“), der sich auch weit nach Norden und Süden entlang der Grenze erstreckte. Unmittelbar südlich grenzte jedoch eine sandige Brachfläche mit Heide an. Spätere Kartenwerke dokumentieren hier durchgängig Wald (überwiegend Nadelwald).
Dieser Heidebestand ist nicht nur kulturhistorisch wertvoll als Relikt und Zeitzeuge einer mittelalterlichen Landnutzung, wie sie vielfach auf ertragsarmen Standorten betrieben wurde. Auch naturkundlich ist der offene, gehölzarme Standort auf nährstoffarmem Boden von Bedeutung, der hier der seltenen und gefährdeten Zauneidechse Lebensraum bietet.
(Monika Ochse und Peter Brunner, Naturschutzzentrum Gelderland, 2023)