Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Mittelstrimmig

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Mittelstrimmig
Kreis(e): Cochem-Zell
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 05′ 26,21″ N: 7° 17′ 1,44″ O 50,09061°N: 7,28373°O
Koordinate UTM 32.377.234,80 m: 5.550.116,31 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.591.907,74 m: 5.551.277,42 m
  • Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Mittelstrimmig (2023)

    Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Mittelstrimmig (2023)

    Copyright-Hinweis:
    Grischa Manderscheid
    Fotograf/Urheber:
    Grischa Manderscheid
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  • Orgel Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Mittelstrimmig (2023)

    Orgel Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Mittelstrimmig (2023)

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Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus zu Mittelstrimmig wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Ihr Turm, der vermutlich aus dem Mittelalter stammt, beherbergt Glocken aus dem Jahre 1951.

Erbauung
Renovierungen und Umbau
Ausstattung
Orgel
Glocken
Kulturdenkmal
Quellen

Erbauung
Die Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus wurde, nach den Plänen des Architekten Paul Staehling, in den Jahren 1766 bis 1769 erbaut. Der Glockenturm dürfte grundsätzlich noch von der Vorgängerkirche stammen. Im Jahre 1593 wird diese noch in befriedigenden Zustand, im Jahre 1747 jedoch als baufällig bezeichnet. Hierauf deuten die vermauerten Fensteröffnungen im Bereich der Orgel, aber auch Änderungen im Mauerwerk in Höhe des heutigen Glockenstuhles hin.

Renovierungen und Umbau
Im Jahre 1777 traten erstmals statische Probleme an dem Kirchengebäude auf. Durch verschiedene bauliche Sicherungsmaßnahmen galt es, auch in den folgenden Jahrzehnten, das Gotteshaus zu stabilisieren. Am 25. Oktober 1847 kam es durch einen Blitzeinschlag zu großen Schäden an der Orgel und dem Glockenturm.
In den Jahren 1919/ 20 wurde die Pfarrkirche an das Stromnetz angeschlossen und eine elektrische Beleuchtung installiert.
Im Winter 1959 starteten umfangreiche Bauarbeiten. Zunächst wurde eine provisorische Trennwand im Kirchenschiff eingebaut und dieses anschließend vollständig geöffnet, um einen großzügigen Anbau zu erstellen. Dort wurde auf der linken Seite die Sakristei untergebracht. Weitere Räumlichkeiten, unter anderem Abstell- und Heizungsraum, finden sich direkt gegenüber. Die Anordnung der Kirchenbänke ist dahingehend geändert worden, dass nun zwei Gänge zum Altar führen. Bis dato standen die Pfeiler, bedingt durch den Mittelgang, zwischen den Bänken und behinderten zum Teil die Sicht zum Altar. Die beiden Eingangsbereiche wurden durch gläserne Elemente und Türen vom eigentlichen Kirchenraum abgetrennt. Erstmals wurde eine Heizungsanlage installiert. Der Dachstuhl ist überarbeitet und der Glockenturm neu eingedeckt worden. Auch wurde das Gebäude vollständig neu verputzt. Die Baumaßnahme konnte im Sommer 1962 abgeschlossen werden.
1981 standen einige Sanierungsarbeiten an. Die Dacheindeckung samt Blitzschutz wurde erneuert und in den Jahren 1983/ 84 die zehn Kirchenfenster restauriert. Im Anschluss daran wurden 1985/ 86 die vor dem Jahre 1921 geschlossenen Fensteröffnungen in der Westfassade freigelegt und vier große Fenster eingebaut.
Der Innenraum des Gotteshauses zeigt die Ausmalung aus dem Jahre 1990. Diese, in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung, nahm der Restaurator und Kirchenmaler Ernst Heinzen (1934 bis 2016) aus Altstrimmig vor.
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Ausstattung
Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1769. Auf einem der beiden Seitenaltäre sowie auf einer Kirchenbank findet sich die Jahreszahl 1770. Der Hochaltar dürfte ebenfalls in dieser Zeit entstanden sein. Januarius Zick fertigte im Jahre 1781 die Ölgemälde auf den beiden Seitenaltären an. Diese zeigen zum einen die Anbetung der drei Weisen sowie die Kreuzigung Christi. Die acht Kirchenfenster im Langhaus stammen aus den Jahren 1866/ 67 und wurden zum Teil gestiftet. Im Rahmen der Erweiterung des Gotteshauses war die jeweils letzte Fensteröffnung auf beiden Seiten geschlossen worden. 1988 wurden diese geöffnet und entsprechende Fenster eingebaut.
Die Kreuzwegstationen im Innenraum des Gotteshauses wurden 1992 restauriert.

Orgel
Johann Peter Senft aus Koblenz baute im Jahre 1778 die Orgel in der Kirche ein. Diese wurde 1927 durch ein neues Instrument der Firma Christian Gerhard aus Boppard ersetzt. Eine umfangreiche Restaurierung der Kirchenorgel nahm der Orgelbaumeister Hubert Fasen (Oberbettingen) mit seinen Mitarbeitern im Jahre 2005 vor. Im Rahmen dieser Maßnahme wurde der Orgelprospekt und die Emporenbrüstung, welche bis heute fast unverändert geblieben sind, von Ernst Heinzen überarbeitet.
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Glocken
Ursprünglich bestand das Geläute der Pfarrkirche aus drei Glocken. Die mittlere stammte aus dem Jahre 1373. Über das Alter der beiden anderen liegen keine Informationen vor.
Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) mussten in Mittelstrimmig keine Glocken abgeliefert werden. Allerdings wurde die größte durch einen Riss unbrauchbar und ist im Jahre 1923, zusammen mit der kleinsten Glocke, an die Glockengießerei Mabilon (Saarburg) verkauft worden. Zwei Jahre später konnte das Geläute durch die Anschaffung von zwei neuen Glocken wieder vervollständigt werden. Die Glockenweihe nahm Pfarrer Anton Krieger (1920 bis 1932) am Sonntag, dem 15. November 1925, vor. Diese beiden mussten allerdings während des Zweiten Weltkrieges am 15. Oktober 1942 abgeliefert werden. Erst 1951 gelang der Kauf von vier neuen Gußstahlglocken, welche am dritten Adventssonntag geweiht wurden. Die bis dahin noch im Turm der Pfarrkirche verbliebene Glocke aus dem Jahre 1373 kam in die Filialkirche nach Altstrimmig.

Kulturdenkmal
Zur Pfarrkirche in Mittelstrimmig gibt es einen Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Cochem-Zell (Stand: September 2023). Der Eintrag lautet:
„Kath. Kirche St. Philippus und Jakobus Schulstraße
dreischiffige barocke Halle, 1766-69, Architekt wohl P. Stehling, Straßburg, Chorerweiterung 1959-62;
zwei Grabplatten, eine spätgotisch, 1522, offensichtlich 1729 zweitverwendet; zwei Grabkreuze, 1811, 1819;
Gesamtanlage mit umgebendem Areal“


(Grischa Manderscheid, KuLaDig-Initiative Strimmiger Berg, 2023)

Quellen
Hinweise von Karl-Heinz Etges (Mittelstrimmig).
Privatarchiv Grischa Manderscheid (Mittelstrimmig).
Schulchronik Mittelstrimmig. Abschrift von Josef Peil.
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Literatur

Buschbaum, Friedhelm (2019)
Chronik des Amtes Senheim. Teil 1 von 1816 bis 1914. Senheim.
Fischer, Klaus (2005)
Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus Mittelstrimmig - Restaurierung der Orgel im Jahre 2005. Liesenich.
Gossler, Arnold; Adams, Helmut (2010)
Ortsfamilienbuch der Pfarrei Mittelstrimmig. Plaidt.
Gossler, Arnold; Scholz, Ingeborg (2006)
Chronik des Strimmiger Berges mit den Ortsgemeinden Liesenich, Mittelstrimmig, Altstrimmig und Forst. Aus der Geschichte einer Hunsrückregion. Simmern.
Kath. Pfarramt Mittelstrimmig (Hrsg.) (1963)
Die Pfarrei Mittelstrimmig zwischen gestern und heute. Stuttgart.
Manderscheid, Grischa (2021)
Die Pfarrkirche in Mittelstrimmig. In: Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2021, S. 67-70. Monschau.
Schommers, Reinhold (1982)
Der Strimmiger Berg. Mittelstrimmig - Altstrimmig - Liesenich - Forst. Geschichte und Kultur einer Hunsrücklandschaft. Mittelstrimmig.
Theisen, Richard (2019)
250 Jahre Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus Mittelstrimmig 2019. Koblenz.

Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Mittelstrimmig

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Schulstraße
Ort
56858 Mittelstrimmig
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1766 bis 1769

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Grischa Manderscheid: „Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Mittelstrimmig”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345982 (Abgerufen: 18. Mai 2024)
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