Basaltsteinstele auf dem Kirchhof von Sankt Valerius in Moselkern

Merowingerkeuz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Moselkern
Kreis(e): Cochem-Zell
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 11′ 30,4″ N: 7° 22′ 6,54″ O 50,19178°N: 7,36848°O
Koordinate UTM 32.383.542,49 m: 5.561.227,82 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.597.765,71 m: 5.562.637,19 m
  • Replik der Stele von Moselkern auf dem Kirchhof der Pfarrkirche St. Valerius (2011)

    Replik der Stele von Moselkern auf dem Kirchhof der Pfarrkirche St. Valerius (2011)

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    Ingeborg Scholz, Moselkern
    Fotograf/Urheber:
    Ingeborg Scholz
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  • Die originale Basaltsteinstele aus Moselkern befindet sich heute im LVR-Landesmuseum Bonn (2000)

    Die originale Basaltsteinstele aus Moselkern befindet sich heute im LVR-Landesmuseum Bonn (2000)

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    Jürgen Vogel / LVR-Landesmuseum Bonn
    Fotograf/Urheber:
    Jürgen Vogel / LVR-Landesmuseum Bonn
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Auf dem Kirchhof von Moselkern befindet sich eine originalgetreue Nachbildung der Stele von Moselkern, die im LVR LandesMuseum Bonn ausgestellt ist. Es handelt sich bei diesem Bildwerk um die älteste Darstellung des gekreuzigten Christus in der Monumentalkunst nördlich der Alpen. Die Stele wurde 1915 in Moselkern auf dem Kirchhof ausgegraben.

Objektbeschreibung
Die Stele besteht aus Mayener Basaltlava und ist heute noch 80 cm hoch. Ursprünglich besaß sie noch einen Sockel, der bei der Auffindung des Bildwerks jedoch abgeschlagen wurde. Die Stele ist durchbrochen gearbeitet. In der unteren Hälfte sieht man ein diagonales Kreuz, in der oberen Hälfte ein sog. griechisches Kreuz, also ein Kreuz mit gleich langen Armen. Vor diesem Kreuz ist das Relief einer stehenden männlichen Figur zu erkennen. Die gesamte Stele besitzt auf der Vorder- und Rückseite sowie an den Seiten zahlreiche weitere eingearbeitete Kreuze. Sie schließt nach oben mit einer Dreieckform ab.

Geschichte und Funktion
Es sind keine direkten Parallelen oder Vorbilder bekannt, sodass das Kunstwerk einzigartig ist und bis heute viele Rätsel aufgibt. Von der Fachwelt wird es nicht unumstritten in die späte Merowingerzeit, also das 7. Jahrhundert nach Christus datiert. Auch die Deutung der männlichen Figur als Christus ist nicht gesichert. Die Figur hält längliche Gegenstände in beiden Händen, die als Schwerter oder Kreuze gedeutet werden können. Eventuell ist die Figur auch so zu verstehen, dass eine größere Figur eine unter ihr stehende kleinere Figur an den Händen fasst.

Es wird angenommen, dass die Stele nicht als Grabstein für eine einzelne verstorbene Person zu deuten ist, sondern als Friedhofskreuz, das den gesamten Friedhofsbereich schützen sollte. Oder es sollte verkünden, dass sämtliche Verstorbene als Christen und Christinnen gestorben waren. In Moselkern wurde außerdem eine Kreuzfibel gefunden, die im 7. Jahrhundert für die Ausstattung von Frauengräbern weit verbreitet war. Diese Funde legen die Deutung nahe, dass in Moselkern um diese Zeit eine christliche Gemeinde lebte.

(Ingeborg Scholz, Moselkern, 2023)


Internet
www.mosel.de: Merowingerkreuz, Moselkern (abgerufen 15.01.2024)
www.visitmosel.de: Merowingerkreuz (abgerufen 15.01.2024)
www.bildindex.de: Grabstein (abgerufen 15.01.2024)

Literatur

Ristow, Sebastian (2007)
Frühes Christentum im Rheinland. Die Zeugnisse der archäologischen und historischen Quellen an Rhein, Maas und Mosel. Köln/Münster.

Basaltsteinstele auf dem Kirchhof von Sankt Valerius in Moselkern

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Oberstraße 57
Ort
56254 Moselkern
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Ingeborg Scholz (2023): „Basaltsteinstele auf dem Kirchhof von Sankt Valerius in Moselkern”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345970 (Abgerufen: 19. März 2025)
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