Die zum Teil sehr alten Kopfweiden in Aachen-Seffent werden noch regelmäßig gepflegt, also „auf Kopf gesetzt“. Auf den ersten Blick sehen frisch geschnittene Kopfbäume vielleicht erschreckend stark beschnitten oder gar tot aus, doch im Gegenteil: Der radikale Schnitt hält die Bäume jung und kann sie deutlich älter werden lassen als nicht beschnittene Weiden. Schon im ersten Jahr nach dem Schnitt krönen den Stamm wieder zahllose, meterlange Triebe. In einigen Kopfbäumen wurden durch die NABU-Naturschutzstation Aachen zusätzlich Brutröhren für den dort nachgewiesenen Steinkauz aufgehängt. Diese haben einen eingebauten Marderschutz und ergänzen die Zahl der Brutmöglichkeiten für die kleine Eulenart im Umfeld.
Im LVR-Projekt „Bäume und Raine- Leben in der Kulturlandschaft“ der Biologischen Station Haus Wildenrath und der NABU-Naturschutzstation Aachen stehen Strukturen wie Kopfbäume, Solitärbäume und Hecken in der Kultur- und Ackerlandschaft im Fokus. Sie sollen gepflegt und wieder neu angelegt werden, da im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft und des Siedlungsbaus viele solche wertvolle Biotope verloren gingen.
(Christina Baumann, NABU-Naturschutzstation Aachen e.V., 2023)