Die Gedenktafel in der Pfarrgarten-Mauer in Moselkern erinnert an die Entstehung des Mosellieds (2023)
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Michael Klemm / Universität Koblenz
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Die Gedenktafel in der Pfarrgarten-Mauer in Moselkern erinnert an die Entstehung des Mosellieds "Im weiten deutschen Lande" von Georg Schmitt (2023).
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Die Gedenktafel an der Ecke der Pfarrgartenmauer bezieht sich auf die Entstehung eines der bekanntesten Mosellieder. Die Überlieferung besagt, dass der Komponist Georg Schmitt (1821-1900) in Moselkern zur Melodie für das Lied „Im weiten deutschen Lande“ angeregt wurde. Georg Schmitt, dessen Verwandtschaft in Moselkern lebte, war 1835-1842 Domorganist in Trier, dann international tätig, u. a. 1851-1871 als kaiserlicher Hoforganist Napoleons III. Die Bronzetafel wurde in den 1960er Jahren unter Pfarrer Emil Freichel an der Mauer des ehemaligen Pfarrgartens angebracht, der zusammen mit dem darin erhaltenen Gartenpavillon unter Denkmalschutz steht. Pfarrer Emil Freichel war von 1936 bis zu seinem Tod im Jahr 1971 in Moselkern tätig.
Geschichte und Funktion Das Lied „Im weiten deutschen Lande“ war früher das bekannteste Mosellied. Zunächst war der Text entstanden: Anlässlich eines Sängerfestes im Kasino von Traben-Trarbach im Jahre 1845 wurde den versammelten Sängern bewusst, dass es gar keine Lieder gab, mit denen sie ihrer Freude an Moselwein und Mosellandschaft Ausdruck verleihen konnten. Eine Kommission aus honorigen Herren rief einen Wettbewerb ins Leben: die Einsendung eines mitreißenden, volkstümlichen Moselliedes mit Melodie sollte mit einem Fuder bestens Weins belohnt werden. Mehr als 171 Einsendungen kamen - doch keine konnte überzeugen. Mal fehlte die Melodie, mal ein Text - oder das Lied insgesamt vermochte nicht, den Funken an Begeisterung zu wecken. Die Preisrichter fällten mühsam eine halbherzige Entscheidung. Die Einsendung eines Liedtextes ohne Melodie aus der Feder des Pfarrers von Neuwied-Feldkirchen Theodor Reck (1815-1873) war in der Masse untergegangen. Jahre später, Anfang der 1850er Jahre, blätterte der aus Trier gebürtige Musiker Georg Schmitt in Traben-Trarbach in der Masse der Einsendungen und griff sich Recks Gedicht heraus, das ihn unmittelbar ansprach. Wo nun die Melodie entstand, ist nicht gesichert. Die einen vermuten, dass sie direkt auf dem Schiff von Traben-Trarbach moselabwärts komponiert wurde, die anderen, dass Georg Schmitt in Moselkern zur Feder griff, wo Verwandte von ihm lebten, die er regelmäßig besuchte.
In jedem Fall ist Moselkern mit diesem Komponisten verbunden. Bereits von seinem Vater, dem Trierer Domorganisten, hatte Schmitt seinen ersten Unterricht bekommen. Dann besuchte er die Trierer Dommusikschule und ging nach Münster in Westfalen, um beim dortigen Domkapellmeister Josef Antony weiter zu studieren. Nach Beschäftigungen als Domorganist und Militärmusiker in Trier zog es Schmitt in die weite Welt: nach zwei Studienjahren in Paris war er 1847/48 Organist bei den Karmeliten in Paris, dann jenseits des Atlantiks 1848/49 als Organist der Domkirche in New Orleans. Wieder in Paris wurde Schmitt 1849-1863 Organist an St. Sulpice in Paris, 1857-1859 Orgellehrer der Pariser Kirchenmusikschule Niedermayer und schließlich 1851-1871 Kaiserlicher Hoforganist Napoleons III.
Moselwein und Mosellied. Ein fröhliches Büchlein. Köln.
Schunck, Heinrich (1960)
Der Moselkerner Verwandten- und Freundeskreis von Georg Schmitt und Antonie Haupt. In: Trierisches Jahrbuch, Jg. 1960, herausgegeben von der Stadtbibliothek Trier und dem Verein Trierisch, S. 76-82. S. 76-82, Trier.
Gedenktafel Mosellied in der Pfarrgarten-Mauer in Moselkern
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Empfohlene Zitierweise
Ingeborg Scholz (2023): „Gedenktafel Mosellied in der Pfarrgarten-Mauer in Moselkern”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345916 (Abgerufen: 18. März 2025)
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