Zur Architektur des Tores
Das Tor wurde im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt und gehörte damals dem Herzogtum Jülich-Kleve-Berg. Es war aus Backstein gemauert, die Rahmen der Fenster und Portale aus Haustein. Auf erhaltenen Bildnissen des Tores wird es mit rotem Stein dargestellt. Man vermutet, dass es sich dabei um einen Anstrich auf der verputzten Außenmauer handelte.
Ursprünglich war das Kölner Tor ein quadratischer Torturm mit Zwinger und Vorburg. Anstatt eines Dachs trug es eine „Plattform“. Es war drei Etagen hoch. Die Straßendurchfahrt ging mittig durch ein spitzbogiges Portal hindurch. Auf der rechten Seite des Tores führte eine Treppe zum Eingang, in die Räumlichkeiten über der Durchfahrt. Ein Fenster befand sich auf beiden Torseiten in den oberen beiden Geschossen.
Werdegang des Tores
Die Vorburg war im 19. Jahrhundert schon nicht mehr vorhanden. Damals gehörte das Tor der Stadt Bergheim und die Räume wurden vom Bürgermeister der Stadt als Büros genutzt. Genutzt wurde es auch vom Landrat des Kreises Bergheim bei Musterungen von Männern zum Militärdienst. Ab dem Jahr 1822 war hier ebenfalls der Friedensrichter von Bedburg ansässig.
Als Folge eines Blitzeinschlags musste das Tor instandgesetzt werden und ab da bekam es ein Mansardendach aus Schiefer.
Abriss des Tores
Schon früh wurde über den Abbruch des Tores diskutiert. 1878 wollte man das Tor im Zuge des Amtsgerichtsneubaus, gleich daneben, entfernen. Schon damals empfand man das Tor für den Straßenverkehr zu eng und auch nicht schön im Stadtbild.
Als dann ein Fuhrmann das Tor bei einem Unfall mit seinem Wagen derart beschädigte, dass es instandgesetzt werden musste, entschied sich der Stadtrat überraschenderweise zunächst dafür. Bis es dazu kam, wurde noch einmal umentschieden und der Abriss festgelegt. So wurde das Tor bereits im Jahr 1881 abgetragen und war seitdem nicht mehr Teil des Stadtbildes.
Das „Neue Stadttor“
1994 wurde die Skulptur „Neues Stadttor“ der Künstlerin Magdalena Jetelova an der heutigen Ostbegrenzung der Fußgängerzone aufgestellt. Wie das einstige Kölner Tor Stadtbegrenzung war, markierte das große hölzerne Kunstwerk nun die Begrenzung der Fußgängerzone.
Inmitten des Tores waren auf einer Betonplatte die Umrisse der Stadt Bergheim dargestellt, geschaffen von dem Kunstgießer Heinrich Waniek.
Die Holzskulptur wurde im Jahr 2020 aus Sicherheitsgründen entfernt und eingelagert. Das Holz hatte aufgrund von Wind und Wetter seine Stabilität verloren. Zurück geblieben ist die Betonplatte mit den Grundrissen der Stadt Bergheim.
Zukünftig soll ein neues Kunstwerk aus Stein von Magdalena Jetelova errichtet werden. Es soll dann an der tatsächlichen Stelle des einstigen Kölner Tores aufgestellt werden.
(Sandra Wagner, Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis, 2023)
Internet
www.ksta.de: Skulptur in Bergheim: Darum soll das Kölner Tor abgebaut werden (Kölner Stadt-Anzeiger vom 10.11.2020, abgerufen am 09.11.2023)