Eisenbahnstrecken von Hohenbudberg nach Borgschenhof und Trompet

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Duisburg, Moers
Kreis(e): Duisburg, Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 23′ 22,38″ N: 6° 41′ 39,39″ O 51,38955°N: 6,69428°O
Koordinate UTM 32.339.576,34 m: 5.695.668,85 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.548.370,28 m: 5.695.213,45 m
Der Rangierbahnhof in Hohenbudberg lag am westlichen Rand des Ruhrgebietes an der Strecke von Krefeld nach Bochum Nord/Dortmund. Er wurde bis 1906 errichtet, um den Eisenbahn-Güterverkehr im westlichen Ruhrgebiet zentral zu steuern, zu ordnen und zu verteilen. Um die Planung verwirklichen zu können, mussten vorhandene Strecken verlegt und neue Anschlussstrecken errichtet werden. Zu diesen gehörten die Verbindungen vom Rangierbahnhof Richtung Trompet und weiter nach Moers, Homberg bzw. (Duisburg-)Meiderich.

Diese ehemaligen und aktuellen Strecken finden sich heute im Bereich der Straßen Zum Logport und Hohenbudberger Straße westlich von Rheinhausen. Es handelt sich um drei Strecken, die westliche ist noch als Damm im Gelände sichtbar, auf der mittleren befindet sich heute die Kleingartenanlage Trompeter Loch und die östliche ist noch in Betrieb für Güterverkehr.

Die Verbindungsstrecke vom Abzweig Mühlenberg zum Abzweig Borgschenhof
Im Zusammenhang mit der Errichtung des Rangierbahnhofes und der Verlegung der Strecke zwischen Uerdingen und Rheinhausen (Abschnitt der Verbindung von Krefeld nach Bochum Nord) an den nördlichen Rand des Bahnhofareals musste eine neue Verbindung zur Strecke Richtung Moers bzw. Meiderich errichtet werden.
Zugleich sollte mit der neuen Strecke die alte, seit 1849 bestehende Verbindung zwischen Uerdingen und Trompet abgelöst werden. Im Bereich Uerdingen waren im Zuge des Umbaus von Hohenbudberg ebenfalls neue Strecken notwendig geworden, die die Verlegung der alten Strecke nach Trompet erforderten. Außerdem sollte der Verkehr über den neuen Rangierbahnhof geführt werden.
Ausgehend vom Abzweig Mühlenberg am nordwestlichen Rand des Güterbahnhofes führte die neue Strecke zunächst parallel zur Hauptstrecke, um diese dann zu unterqueren und in einem Bogen den Abzweig Borgschenhof Richtung Norden zu erreichen. Vom Borgschenhof führte die Strecke weiter mit einem separaten Gleis bis zum Bahnhof Trompet.
Diese Strecke wurde am 1. Oktober 1913 eröffnet. Sie war eine wichtige Verbindung für den Güterverkehr von Süden Richtung Ruhrgebiet, vor allem zu den Zielen im westlichen und nordwestlichen Teil um Duisburg, Oberhausen und weiter ins nördliche Ruhrgebiet.

Im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Bahnanlagen in den 1960er Jahren wurde die alte Streckenführung aufgegeben und 1961 und 1969 zwei neue Strecken errichtet. Die westliche wurde am 1. Oktober 1961 in Betrieb genommen. Sie diente vor allem dem Personenverkehr von Zügen zwischen Krefeld und Moers sowie dem Güterverkehr.
Fuhren zunächst noch Dampflokomotiven im Güterverkehr und Schienenbusse im Personenverkehr, nahm die Deutsche Bundesbahn am 23. Mai 1971 den elektrischen Verkehr auf. Dies betraf vor allem den Güterverkehr, auf dem nun durchgehende Züge bis ins Ruhrgebiet gefahren werden konnten. Im Personenverkehr kamen batteriebetriebene Triebzüge zum Einsatz.
Wegen des nachlassenden Güterverkehrs und der Einstellung des Personenverkehrs am 23. September 1983 wurde dieser Streckenverlauf aufgegeben und die Gleise abgebaut. Der Bahndamm ist noch im Gelände erhalten.

Am 25. August 1969 wurde zudem eine neue Verbindung östlich der alten von 1913 in Betrieb genommen. Diese führt in einem weiten Bogen zum Bahnhof Rumeln und ist weiterhin in Betrieb. Sie wurde am 1. Dezember 1970 elektrifiziert.

(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2023)

Hinweis
Der Text wurde im Rahmen des Projektes „Eisenbahnen am Unteren Niederrhein“ 2023 erstellt.

Internet
NRW Bahnarchiv von André Joost: Abzw Mühlenberg – Trompet (Abgerufen: 9.10.2023)
NRW Bahnarchiv von André Joost: Krefeld-Uerdingen Uf - Abzw Mühlenberg (Abgerufen: 9.10.2023)

Eisenbahnstrecken von Hohenbudberg nach Borgschenhof und Trompet

Schlagwörter
Ort
Duisburg, Moers
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1913

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Claus Weber: „Eisenbahnstrecken von Hohenbudberg nach Borgschenhof und Trompet”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345847 (Abgerufen: 27. März 2025)
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