Basaltkreuz „Johanes Goebel“ an der L113 zwischen Hatzenport und Münstermaifeld-Metternich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Hatzenport
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 13′ 40,25″ N: 7° 23′ 50,05″ O 50,22785°N: 7,39724°O
Koordinate UTM 32.385.681,05 m: 5.565.193,36 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.599.743,70 m: 5.566.686,97 m
  • Basaltkreuz an der L113 zwischen Hatzenport und Metternich (2017)

    Basaltkreuz an der L113 zwischen Hatzenport und Metternich (2017)

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    Trümmer des Wegkreuzes an der L113 (2017)

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  • Beschädigtes Wegkreuz (2017)

    Beschädigtes Wegkreuz (2017)

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Im Vorbeifahren kaum zu übersehen war das alte Wegekreuz aus Basalt, das über 300 Jahre lang am Bergweg zwischen Hatzenport und Münstermaifeld (L 113) Zeugnis ablegte von vergangenen Zeiten. Ursprünglich stand es einige Meter unterhalb des jetzigen Standortes an der „Gruuß Kiehr“ (der großen Kurve), wurde aber in den 1950/1960er Jahren des letzten Jahrhunderts wegen des Straßenausbaus versetzt. Zu lesen war die Jahreszahl 1700 und der Name JOHANES GOEBEL.
Die Älteren im Dorf Hatzenport erzählten in 1950er Jahren von diesem Kreuz: An dieser Stelle sei ein Johanes Goebel überfallen worden, habe sich schwer verletzt in Richtung Hatzenport geschleppt, sei dann etwa 200 Meter unterhalb des Überfalls verstorben. Auch an dieser Stelle wurde ein kleineres Nischenkreuz errichtet, mit gleicher Inschrift JOHANES GOEBEL versehen, siehe auch Objektnr. KLD-351802.

Witterungseinflüsse und der Zahn der Zeit, aber auch unsachgemäße Überarbeitung beschädigten das Basaltkreuz am Hatzenporter Bergweg so stark, dass es im Winter 2016/2017 - wahrscheinlich durch Frosteinwirkung - auseinanderbrach und nur noch als Fragment auf dem Sockel stand. Aufmerksame Bürger und Mitglieder des Heimatvereins Hatzenport sicherten die Bruchstücke. Sie initiierten eine Restaurierung. Erfahrene Steinmetze untersuchten die Einzelteile und ließen erkennen, dass eine Instandsetzung oder Restaurierung nicht möglich sei.

Um weiter Zeugnis von der Begebenheit von 1700 zu geben, wurde die Idee geboren, die Fragmente zu ersetzen, wobei der alte Sockel erhalten werden sollte. Dank der Privatinitiative der Familie Schröder aus Metternich wurde die Finanzierung bei einer Geburtstagsfeier mit Geldspenden angestoßen, und die konkrete Umsetzung in Absprache mit der Ortsgemeinde Hatzenport und dem Heimat- und Kulturverein in Angriff genommen.

Mit Franz-Josef Esch aus Kalt, bekannt für viele Arbeiten aus Basalt und Sandstein, darunter die Restaurierung des Bottesse Kreuzes und des Staane Kreuzes an der L 82, konnte ein Steinmetz für ein neues Kreuz gewonnen werden. Mit seiner Steinmetzkunst hat er ein Werk geschaffen, das nun zwar in neuem Mendiger Stein, aber mit der alten Inschrift am gleichen Standort auf das Brauchtum unserer Vorfahren hinweist.

Das Kreuz und sein Umfeld wurden über die Jahre liebevoll gepflegt vom Hatzenporter Bürger Hermann Ibald (1935-2023), der sich den Erhalt und die Pflege von Kleindenkmälern rund um sein Heimatdorf Hatzenport zu einer Lebensaufgabe gemacht hatte.

(Irmgard Schröder, Hatzenport, 2023)

Literatur

Müller-Veltin, Kurt / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2001)
Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava. Köln (2. überarbeitete und erweiterte Auflage).
Müller-Veltin, Kurt / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (1980)
Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava. (Jahrbuch des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz 1976/77.) Neuss.
(2018)
Heimatbuch des Kreises Mayen-Koblenz 2019. o. O.

Basaltkreuz „Johanes Goebel“ an der L113 zwischen Hatzenport und Münstermaifeld-Metternich

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
L113
Ort
56294 Hatzenport / Rheinland-Pfalz
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1700

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Irmgard Schröder: „Basaltkreuz „Johanes Goebel“ an der L113 zwischen Hatzenport und Münstermaifeld-Metternich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345845 (Abgerufen: 27. März 2025)
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