Siedlung „Roter Block“ in Frechen-Bachem

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Frechen
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 3,46″ N: 6° 48′ 54,85″ O 50,90096°N: 6,81523°O
Koordinate UTM 32.346.377,36 m: 5.641.084,87 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.557.392,53 m: 5.640.945,43 m
Die Siedlung Roter Block
Die auffälligen, mit rotem Putz versehenen Gebäude in den Straßen „An der Fließ“ Nr. 1, 3, 5, 7, 9 sowie Hubert-Prott-Straße Nr. 134, 136, 138, 140, 142, 144, 146, 148 an der westlichen Siedlungszufahrt Bachems sind auch als der „Rote Block“ bekannt. Die Einzel-, Doppel- und Siedlungswohnhäuser wurden zwischen 1926 und 1927 im Rahmen des nun in Frechen initiierten sozialen Wohnungsbaus für 36 kinderreiche Familien errichtet und gehen auf die Entwürfe der Kölner Architekten Noven & Willach zurück (Heeg 1992, S. 78). Die mit Satteldach versehenen, zweigeschossigen Wohnhäuser mit Etagenwohnungen sind traufständig zur Straße ausgerichtet und erreichen aufgrund ihrer markanten Gestaltung eine ortsbildprägende Wirkung. Damit sich die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Sozialbauten besser mit ihrem Zuhause identifizieren können, werden die Gebäude sehr individuell gestaltet. Einerseits wird ihre Individualität durch eine unterschiedliche An- und Zuordnung der Häuser, andererseits, und vor allem, mit einer vielfältigen Ausstattung Ooms'scher Keramik erreicht (Heeg 1992, S. 78). Der „Rote Block“ diente nicht nur als neu geschaffener Wohnraum für kinderreiche Familien, sondern war auch eine Art „Musterschau“ der lokalen Produkte mit Ausstrahlungswert auf benachbarte Gemeinden.

Die Keramikverzierungen
Die hellgrünen, grünen und blauen keramischen Türrahmungen in der Hubert-Prott-Straße und An der Fließ in Frechen- Bachem gehören zu den schönsten Beispielen heute noch existierender Ooms'scher Baukeramik in Frechen. Sie sind 1926 bis 1927 entstanden. Die einzelnen Keramikplatten sind durch Linienformationen, abstrahierte Pflanzenmotive sowie tanzende Aktfiguren verziert. Über der Tür des Hauseingangs Nummer 138 ist in einer Nische die keramische Darstellung des Heiligen Georgs mit dem Drachen zu sehen, ein beliebtes Motiv von Franz Albermann. Über dem Eingang Nummer 144 ist eine Madonna mit Kind aufgestellt. Diese Plastik trägt die Bezeichnung „Weihnachten“ und wurde zwischen 1924 und 1927 ebenfalls von Franz Albermann entworfen. Teile der Verzierungen von Hausnummer 136 gehen auch auf den Bildhauer Carl von Mehring zurück (Heeg 1992, S. 194).

Hinweis
Die unter dem Objekt „Roter Block“ zusammengefassten Wohnhäuser sind eingetragene Baudenkmäler (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 20688, Denkmalliste der Stadt Frechen laufende Nr. A-70-82 )

(Keramion Frechen und Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege 2023)

Internet
keramion.de: Ooms’sche Baukeramik an den Häuserfassaden: Siedlungshäuser „Roter Block“ (1926-1927), Hubert-Prott-Straße 136, 138-144, 146-148, Frechen-Bachem, An der Fließ 1, 3-9, Frechen-Bachem, Keramikweg Frechen Station 5 (abgerufen am 14.12.2023)

Literatur

Heeg, Egon / Förderverein des Keramikmuseums der Stadt Frechen e.V. (Hrsg.) (1992)
Die Köln-Frechener Keramik des Toni Ooms 1919-1934. S. 193-194, Köln.

Siedlung „Roter Block“ in Frechen-Bachem

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
An der Fließ / Hubert-Prott-Straße
Ort
50226 Frechen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1926

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Keramion Frechen und Nicole Schmitz (2023): „Siedlung „Roter Block“ in Frechen-Bachem”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345833 (Abgerufen: 18. März 2025)
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