Das Empfangsgebäude steht mit seiner eingeschossigen Traufseite zum Bahnsteig. Alle Fenster sind hochrechteckig mit baulich abgesetztem Oberlicht. Die Schieferdächer sind als Krüppelwalmdach mit größerem, verziertem Dachüberstand ausgeführt. Die Gebäudemitte prägt die zweigeschossige Giebelfläche eines leicht vorgezogenen Wiederkehrs. Der Stationsname „Auw an der Kyll“ befindet sich über den beiden Eingangstüren, welche in die Schalterhalle führen. Hier haben sich neben dem jüngeren Kartenschalter auch die bauzeitlichen Außentüren erhalten. Neben der Schalterhalle befand sich auf einer Seite der Wartesaal und in der anderen Gebäudehälfte der Dienstraum. Das Obergeschoss diente den Bediensteten als Wohnraum.
Im Bereich der Bahnhöfe ist die ansonsten eingleisige Bahnlinie mehrgleisig gebaut. Mit manueller Weichenstellung konnten so der Begegnungsverkehr im Bahnhof an den entsprechenden Bahnsteig geleitet werden. Nach Umstellung auf fernbediente Weichen, wurde in den 1950er Jahren ein halbrunder Stellwärter-Anbau an den Bahnhof angeführt.
Die Bahnhofsgebäude wurden 1982 nach der Entwidmung veräußert. Die jetzigen Eigentümer erwarben den Bahnhof 1995 und sanierten bis 1999 die Gebäude. Die ehemaligen Ausgangstüren der Halle mussten geschlossen werden, da Bahnlinie und Bahnsteige weiter in Betrieb sind. Da auch der ursprünglich beschrankte Bahnübergang abgebrochen wurde, musste ein privater Zufahrtsweg angelegt werden.
Das kleine Nebengebäude war ursprünglich das Toilettenhaus, wobei der charakteristische Dachreiter zur Ableitung der Gerüche aus der Sammelgrube diente. Zusätzlich wurde das Gebäude als Schuppen genutzt und hatte im Untergeschoss einen Viehstall. Heute beherbergt das kleine Nebengebäude eine moderne Wohneinheit.
Die Bahnhofsbauten sind denkmalgerecht und liebevoll instandgesetzt worden und durch die Nutzung beider Gebäude als Wohnraum ist ein Erhalt für die Zukunft gesichert. Aus dem Ödland um den Bahnhof herum, haben die Eigentümer zwischenzeitlich einen beeindruckenden Themengarten erschaffen.
Kulturdenkmal
Der Bahnhof ist als Einzeldenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Eifelkreis (Stand Juni 2022) aufgenommen. Der dortige Text lautet:
„Bahnhofstraße 8, 9/10: Bahnhof Auw an der Kyll der Eifelbahn, Empfangsgebäude (Nr. 8) mit Nebengebäude (Abort, Tierstall) und Bahnwärterhaus (Nr. 9/10), um 1870“
(Detlef Kleintitschen, Kreisdenkmalpfleger des Eifelkreises, 2023)