Um unter den kleinfrüchtigen Birnensorten Holz- oder verwilderte Kulturbirne, Most- oder Brennbirne zu unterscheiden, bedarf es pomologischer Fachkenntnisse. Im Landschaftsbild waren auch in der Eifel markante Most- und Brennbirnen vertreten, von denen wenige noch vorhanden sind. Wirtschaftsbirnen für Dörrobst, Birnenkraut, Most und Obstbrand oder auch als Fallobst für das Viehfutter waren zwar nicht so stark verbreitet wie in südlicheren Bundesländern, kamen aber vor. Im Gegensatz zu den edlen Tafelbirnen, haben die Wirtschaftsbirnen weniger hohe Ansprüche an Wärme und Standort und gedeihen daher auch in raueren Lagen.
Die meisten Most- oder Wirtschaftsbirnensorten entstanden als Zufallssämlinge und sind als primitive Kultursorten von Pyrus communis anzusprechen, während die Wild- oder Holzbirne (Pyrus pyraster) kaum noch vorhanden ist. Vor allem die starkwüchsigen Mostbirnensorten stellen in der Landschaft herausragende und beeindruckende Solitärbäume dar und gehören zu den größtwüchsigen Obstgehölzen. Sie können zudem ein Alter von bis zu 200 Jahren erreichen.
(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2023)
Internet
fructus.ch: Birnen als Feldobst (abgerufen am 27.03.2024)