Obstbäume und insbesondere Apfelbäume werden bevorzugt von der Laubbaummistel befallen. Dieser Baumparasit wird von Vögeln übertragen, die die Beeren fressen und auf diese Art die klebrigen Samen von Baum zu Baum übertragen. Rund um Zülpich sind oftmals Pappelbestände die Ausgangsbäume, von denen sich die Misteln in die Streuobstbestände verbreiten. Ein starker Mistelbefall kann zum kompletten Absterben des Wirtsbaums führen. Daher ist die frühzeitige Entfernung schon kleiner Mistelpflanzen von großer Bedeutung.
Der alte Apfelbaum wurde im Rahmen des Projekts „Gemeinsam für unsere Streuobstwiesen“ von Misteln befreit und im Winter 2022/23 zurückgeschnitten, um die Verjüngung zu fördern. Die Entfernung der Misteln ist eine notwendige Maßnahme, damit der Baum wieder in den vollen Genuss von Wasser und Nährstoffen gelangt, die die Misteln als Halbschmarotzer dem Wirtsbaum entziehen. Die Zukunft wird zeigen, ob dies gelungen ist. Eine Wiederbesiedlung ist jedoch sehr wahrscheinlich. Zum einen verbleiben meist Reste der Saugorgane der Misteln in den Ästen, zum anderen ist der Befallsdruck in der Umgebung enorm hoch, sodass von Nachbarbäumen wieder Misteln verbreitet werden.
(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2024)
Internet
www.nabu-muenster.de: Die Mistel - ein Parasit auf dem Vormarsch: Streuobstwiesen bedroht! (abgerufen am 23.04.2024)