Alter Apfelbaum am Wallgraben

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Zülpich
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 41′ 24,76″ N: 6° 38′ 41,51″ O 50,69021°N: 6,64487°O
Koordinate UTM 32.333.652,31 m: 5.618.022,21 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.545.612,52 m: 5.617.382,84 m
  • Alter Apfelbäum mit Misteln in Zülpich (2022)

    Alter Apfelbäum mit Misteln in Zülpich (2022)

    Copyright-Hinweis:
    Britta Schüßling
    Fotograf/Urheber:
    Britta Schüßling
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Alter Apfelbäum mit Misteln in Zülpich (2022)

    Alter Apfelbäum mit Misteln in Zülpich (2022)

    Copyright-Hinweis:
    Britta Schüßling
    Fotograf/Urheber:
    Britta Schüßling
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Blüte mit Wildbiene an Apfelbaum in Zülpich (2022)

    Blüte mit Wildbiene an Apfelbaum in Zülpich (2022)

    Copyright-Hinweis:
    Britta Schüßling
    Fotograf/Urheber:
    Britta Schüßling
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Alter Apfelbäum nach der Mistel-Sanierung in Zülpich (2022)

    Alter Apfelbäum nach der Mistel-Sanierung in Zülpich (2022)

    Copyright-Hinweis:
    Heinz-Peter Bochröder
    Fotograf/Urheber:
    Heinz-Peter Bochröder
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die auf den weiten Grünlandflächen im Westen des Stadtgebiets noch verbliebenen Obstbäume gehören zum historisch gewachsenen Streuobstgürtel von Zülpich, der heute jedoch nur noch sehr lückenhaft ausgebildet ist. Die größten zusammenhängenden Streuobstflächen am Silberberg, die zum Teil mit Jungbäumen wieder aufgepflanzt wurden, gehören zum Naturschutzgebiet „Biotopkomplex am nordwestlichen Stadtrand von Zülpich“ (NSG EU-170). Auch auf der weiten Wiese westlich angrenzend an die Streuobstwiese am Wallgraben haben vormals mehrere Obstbäume existiert, die jedoch nach ihrem Abgang nicht ersetzt wurden. Das in dieser Form angebaute Obst hat über Jahrzehnte seine Bedeutung verloren, da Pflege und Ernte der hochstämmigen Bäume aufwendig und arbeitsintensiv waren. Somit erinnert der alte Apfelbaum an die traditionelle Mehrfachnutzung der Grünlandflächen als Obstwiese, die am südlich angrenzenden Hang noch erkennbar ist. Heute erlebt der Streuobstbau und die Nutzung des natürlich gewachsenen Obstes mancherorts wieder eine neue Wertschätzung.

Obstbäume und insbesondere Apfelbäume werden bevorzugt von der Laubbaummistel befallen. Dieser Baumparasit wird von Vögeln übertragen, die die Beeren fressen und auf diese Art die klebrigen Samen von Baum zu Baum übertragen. Rund um Zülpich sind oftmals Pappelbestände die Ausgangsbäume, von denen sich die Misteln in die Streuobstbestände verbreiten. Ein starker Mistelbefall kann zum kompletten Absterben des Wirtsbaums führen. Daher ist die frühzeitige Entfernung schon kleiner Mistelpflanzen von großer Bedeutung.

Der alte Apfelbaum wurde im Rahmen des Projekts „Gemeinsam für unsere Streuobstwiesen“ von Misteln befreit und im Winter 2022/23 zurückgeschnitten, um die Verjüngung zu fördern. Die Entfernung der Misteln ist eine notwendige Maßnahme, damit der Baum wieder in den vollen Genuss von Wasser und Nährstoffen gelangt, die die Misteln als Halbschmarotzer dem Wirtsbaum entziehen. Die Zukunft wird zeigen, ob dies gelungen ist. Eine Wiederbesiedlung ist jedoch sehr wahrscheinlich. Zum einen verbleiben meist Reste der Saugorgane der Misteln in den Ästen, zum anderen ist der Befallsdruck in der Umgebung enorm hoch, sodass von Nachbarbäumen wieder Misteln verbreitet werden.

(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2024)

Internet
www.nabu-muenster.de: Die Mistel - ein Parasit auf dem Vormarsch: Streuobstwiesen bedroht! (abgerufen am 23.04.2024)

Alter Apfelbaum am Wallgraben

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Wallgraben
Ort
53909 Zülpich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Elke Sprunkel: „Alter Apfelbaum am Wallgraben”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345746 (Abgerufen: 25. März 2025)
Seitenanfang