Die Vogelkirsche (Prunus avium) gilt als Wildform unserer Süßkirschen, die in verschiedenen Zuchtsorten daraus hervorgegangen sind. Die schwarz-roten kleinen, kugeligen Früchte dieser Wildform sind bei Vögeln, aber auch anderen Tieren sehr beliebt. Das Holz der Vogelkirsche wird als Edellaubholz für den Möbel- und Instrumentenbau sehr geschätzt.
Die oft stattlichen Bäume finden sich an sonnigen bis lichten Standorten, auch innerhalb von Laub- und Mischwäldern, bevorzugt auf tiefgründigen, basenreichen, frischen bis feuchten Lehmböden. Sie verwildern in Hecken und an Waldrändern und bilden im zeitigen Frühjahr weißblühende Farbinseln in der Landschaft. Im Herbst fallen die Vogelkirschen durch ihr leuchtend gelboranges bis scharlachrotes Laub auf.
Die wilden Vogelkirschen neigen durch die sehr erfolgreiche Verbreitung ihrer Kirsch„kerne“ durch die Vögel zur Bildung von regelrechten Vogelkirschen-Wäldern. Andererseits finden sich wie auch hier imposante Solitärbäume oder Baumgruppen, die als Überhälter ehemaliger Hecken oder Gebüsche ihren Standort behaupten. Häufig stehen diese Kirschbäume oder Baumgruppen an Geländekanten oder auf Lesesteinwällen oder -haufen. Diese entstanden in der „steinreichen“ Eifel dort, wo jahrzehntelang Steine und Felsen zusammengetragen und aufgeschichtet wurden, um die Ackerflächen oder Wiesen leichter bearbeiten zu können.
(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2023)
Internet
www.die-forstpflanze.de: Baum des Jahres 2010: Die Vogelkirsche (abgerufen am 23.04.2024)
www.nabu.de: Schneeweiße Blütenkönigin: Die Vogelkirsche im Porträt (abgerufen am 23.04.2024)