Die Doppelte Philippsbirne gehört zu den alten Birnensorten, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts als Zufallssämling entdeckt wurden. Sie stammt aus Belgien und ist aufgrund ihrer geringen Ansprüche an Boden und Klima auch für rauere Lagen der Mittelgebirge noch geeignet.
Die mittelgroßen Früchte dieser Herbstbirne reifen ab Anfang September und wechseln dann von grüner zu hellgelber Farbe. Die glatte Schale zeigt deutliche braune Schalenpunkte. Die Birnen sind sehr saftig und süß-würzig wohlschmeckend. Sie werden daher als sehr gute Tafelbirnen für den Frischverzehr geschätzt. Die Früchte sind allerdings nur zwei Wochen lagerfähig und somit bald zu verwerten.
Die starkwüchsigen Bäume bilden eine breitpyramidale, gut verzweigte Krone aus, was der Spaliererziehung an der Hauswand zu Gute kommt.
Ebenso die zweite Sorte an dieser Hauswand: die Weiße Herbstbutterbirne, auch bekannt als Kaiserbirne. Es handelt sich um eine sehr alte Sorte, die bereits im 18. Jahrhundert als Beurre Blanc nach
Deutschland kam. Sie ist etwas anspruchsvoller bezüglich der Boden- und Klimaverhältnisse, verlangt daher einen geschützten Standort. Da sie nur mäßig wächst und mittelgroße, gut verzweigte Kronen bildet ist auch sie ein Kandidat für den Standort an der Hauswand. Heute ist sie sehr selten geworden, da die Früchte stark schorfanfällig sind.
Die Früchte haben eine glatte, glänzende Schale, die erst hellgelb ist und später gelblich-weiß wird. Die Herbstbutterbirne ist eine sehr schmackhafte Tafel- und Einmachfrucht, mit saftigem, süßem Fruchtfleisch. Sie reift Mitte Oktober, ist jedoch nur wenige Wochen lagerfähig.
(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2023)
Internet
www.arche-noah.at: Obstsortenbeschreibungen (abgerufen am 17.06.2024)
www.nabu.de: Die Doppelte Philippsbirne ist regionale Streuobstsorte des Jahres 2006 (abgerufen am 17.06.2024)
www.arche-noah.at: Doppelte Philippsbirne ((Volltext-PDF, abgerufen am 17.06.2024)
www.obstsortendatenbank.de: Weiße Herbstbutterbirne (abgerufen am 17.06.2024)