Die Ausrufung einer „Rheinischen Republik“ am 21. Oktober 1923 führte in den folgenden Monaten zu heftigen Aktivitäten und Kämpfen in vielen rheinischen Orten, so auch im Raum Bonn und im Siebengebirge. Einige Orte bewahren markante Relikte oder Erinnerungen an diese Geschehnisse und ihre Nachwirkungen.

Das Denkmal in Form eines Bruchstein-Obelisken mit kleiner Inschrifttafel wurde 1933 errichtet. Im Zuge nationalistischer Propaganda sollte es der Erinnerung an Unruhen im Zusammenhang separatistischer Bestrebungen im Jahr 1923 dienen.

Den Anlass lieferte ein Ereignis am Abend des Mittwochs, 14. November 1923. Improvisierte paramilitärische Einheiten einer „Rheinarmee“ in Diensten der „Rheinischen Republik“ waren in einer Stärke von mehreren hundert Mann im Laufe des Tages von Linz aus nach Norden gezogen. Nachdem es in Unkel zu Handgreiflichkeiten und Plünderungen gekommen war, setzten sie ihren Zug in Richtung Honnef fort. Am Ortseingang von Rheinbreitbach, von einem Gartengelände östlich der Landstraße aus (südlich des heutigen Hotels „Ad Sion“), bildeten Gegner einen Hinterhalt. Mündlicher Überlieferung zufolge handelte es sich überwiegend um Jugendliche aus Unkel, die sich für die dortigen Vorkommnisse rächen wollten.

Die vorbeiziehenden Fahrzeuge wurden vor allem mit Steinwürfen angegriffen. Angesichts klarer Überlegenheit der teilweise bewaffneten Separatisten ergriffen die Angreifer jedoch sehr bald die Flucht, wobei es aber auch zu Schüssen und Handgemengen mit einigen Verletzten gekommen sein soll. Seitens der Separatisten wurde der Angriff Rheinbreitbacher Bürgern angelastet. In der Folge kam es deswegen in diesem Ort zu nächtlichen Hausdurchsuchungen, Prügeleien und Plünderungen.

Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 13. August 1933 im Rahmen einer offiziellen Feierlichkeit, an der auch ganze Schulklassen beteiligt waren. Es reihte sich damit ein in die nationalsozialistischen Bemühungen zur Stilisierung und Verherrlichung einer „Abwehrschlacht“ als patriotische Heldentat.

(Elmar Scheuren, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2023)