Bei der Durchquerung des Eifelkreises verläuft die Bahntrasse überwiegend entlang des stark gewundenen Kylltals und wechselt dabei 13-mal die Flussseite. Die schwierige topographische Lage auf diesem Streckenabschnitt erforderte unter anderem die Errichtung einer Vielzahl von Tunneln und Brücken. Diese bilden neben den Gleiskörpern und Bahnhöfen mit ihren dazugehörigen Nebengebäuden eine baulichen Gesamtanlage von herausragender verkehrs- und technikgeschichtlicher Bedeutung. Entlang des Streckenabschnitts sind an fünf Bahnhöfen (Kyllburg, Erdorf, Philippsheim, Speicher und Auw an der Kyll), die Empfangsgebäude bis heute in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten geblieben. Gleiches gilt für die neun Tunnel mit ihren zum Teil aufwändig gestalteten Portalen. Die Bauten lassen ihre einheitliche Planung und Ausführung klar erkennen. So sind beispielsweise alle Fassaden der Bahngebäude mit glatten Rotsandsteinquadern verblendet. Die Musterentwürfe hierzu lieferte wahrscheinlich der Kölner Architekt Julius Raschdorff, wobei die Skizzen später durch die Baumeister neu kombiniert und an die Gegebenheiten vor Ort angepasst wurden.
Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurden sowohl durch alliierte Luftangriffe, als auch durch deutsche Truppen, alle 17 Kyllbrücken gesprengt. Der Wiederaufbau der wichtigen Verkehrsstrecke erfolgte schnell, so dass der Zugverkehr bereits am 16. Dezember 1946 wieder durchgängig von Jünkerath bis Trier möglich war.
Durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 wurden erneut sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in Nordrhein-Westfalen strake Beschädigungen an der Schieneninfrastruktur der Eifelstrecke verursacht. Durch ein Unwetter mit Starkregen traten die Flüsse Kyll und Urft so massiv über ihre Ufer, dass es zu Überflutungen von Bahnanlagen, Hang- und Dammrutschen sowie zu Unterspülungen der Schienen kam. Zeitweise musste die gesamte Strecke gesperrt werden, Teilbereiche sind bis heute nicht befahrbar. Voraussichtlich kann die Strecke ab 2024 wieder durchgängig in Betrieb genommen werden.
Kulturdenkmal
Der 35 Kilometer lange Streckenabschnitt ist als Zonendenkmal ausgewiesen. Zusätzlich sind viele der an der Bahnstrecke liegenden Bauten (Bahnhöfe, Tunnel, Bedienstetengebäude etc.) als Einzeldenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Eifelkreis (Stand Juni 2022) aufgenommen.
(Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, August 2023, erstellt im Rahmen des Zukunfts-Check Dorf)