Alte Winzinger Kirche in Neustadt an der Weinstraße

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Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Neustadt an der Weinstraße
Kreis(e): Neustadt an der Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 21′ 12,47″ N: 8° 08′ 59,02″ O 49,35346°N: 8,14973°O
Koordinate UTM 32.438.250,48 m: 5.467.097,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.438.301,22 m: 5.468.845,49 m
  • Ansicht der Kirche von Nordwesten

    Ansicht der Kirche von Nordwesten

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  • Westfassade mit Mauervorlage und Portal

    Westfassade mit Mauervorlage und Portal

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  • Gotisches Westportal der Alten Winzinger Kirche

    Gotisches Westportal der Alten Winzinger Kirche

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  • Nordportal mit barockem Türblatt

    Nordportal mit barockem Türblatt

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  • Sandsteintafel mit Inschrift

    Sandsteintafel mit Inschrift

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  • Wandmalerei an der Ostwand: Verkündigungsengel

    Wandmalerei an der Ostwand: Verkündigungsengel

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  • Wandmalerei an der Ostwand: Heilige Maria

    Wandmalerei an der Ostwand: Heilige Maria

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  • Wandmalerei an der Südwand

    Wandmalerei an der Südwand

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  • Glasfenster mit Lutherbildnis

    Glasfenster mit Lutherbildnis

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  • Neues Glasfenster: Verkündigungsengel

    Neues Glasfenster: Verkündigungsengel

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  • Neues Glasfenster: Heilige Maria

    Neues Glasfenster: Heilige Maria

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Die Ursprünge der protestantischen Kirche in Winzingen, der sog. Alten Winzinger Kirche, reichen wahrscheinlich bis in spätkarolingische Zeit zurück. Die ehemalige Pfarrkirche des bereits 774 erwähnten Orts Winzingen war zugleich Pfarrkirche für die Burg Winzingen, das Spital Branchweiler und die Anwesen auf der vorderen Haardt. Sie war vor der Erbauung der Stiftskirche in Neustadt die Hauptkirche der Gegend. Erst in einer Urkunde vom 25. April 1537 ist mit „s. Ulrichen zu Wintzingen in die kirch“ das Patrozinium belegt.

Bei der Errichtung des Liebfrauenstifts in Neustadt überließ Pfalzgraf Ruprecht I. am 12. August 1356 die Kirche in Winzingen dem Stift als Gründungsgut. Der Speyerer Bischof Gerhard von Erenberg erlaubte dann am 22. April 1357 bei der oberhirtlichen Bestätigung dem neuen Kollegiatstift die Inkorporation (rechtliche Einverleibung) der Kirche zu Winzingen.

Die Kirche mit ihrem ziegelgedeckten Satteldach steht leicht erhöht auf einem ummauerten Eckgrundstück (Abb. 1). Das spitzbogige Westportal liegt in einer gestuft bis in den Giebel reichenden Mauervorlage (Abb. 2 und 3). Darüber befand sich ein neugotischer Turmaufsatz, der 1945 zerstört wurde. Von Norden kann die Kirche durch ein profiliertes Rundbogenportal mit Pilasterrahmung und schönem barocken Türblatt (Abb. 4) betreten werden.
In der Innenseite der Südmauer trägt eine Sandsteintafel (Abb. 5) die Inschrift:

ANNO 1730 IST DISE KIRCH VON EINER HOCHLÖBLICH REFORMIRT GEISTLICH ADMINISTRATION REBARIRT UND GEBAUT WORTEN REFORMIRTER PFARRER WAR DAZUMAHL DAVIT GOTTFRIED WEBER. KIRCHENVORSTEHER WAHREN IOHAN IACOB FISCHER ANWALT WIE AUCH JOHAN JACOB AUGSPURGER UNT HANS GEORG SCHIMPF.

Die protestantische Kirchengemeinde Winzingen nutzte die alte Kirche für ihre Gottesdienste bis zum Neubau der Martin-Luther-Kirche im Jahr 1965.
Der aus dem 13. Jahrhundert stammende kleine, frühgotische Bau wurde im Jahr 1730 durch Umbau vergrößert und stark verändert. Dabei wurden die flache Barockdecke über Gesims und Hohlkehle eingezogen und Fenster vergrößert.

Kunstgeschichtlich bedeutsam ist die Wandmalerei. Sie zählt zu den am besten erhaltenen gotischen Wandmalereien der Pfalz. Aus dem frühen 14. Jahrhundert stammen die beiden hochrechteckigen Felder mit Szenen aus der Verkündigung (Abb. 6 und 7) an der Ostwand. Die Südwand zeigt in zwei Registern übereinander Szenen der Passion Christi (Abb. 8). An der West- und Nordwand wird dieses Schema fortgesetzt, dort sind die Malereien jedoch weniger gut erhalten.

In der Ostseite ovales Glasfenster mit Lutherbildnis, wahrscheinlich aus dem Jahr 1905 (Abb. 9). Im Frühjahr 2023 wurden die beiden östlichen Fenster links und rechts des Altars durch Farbglasfenster des Glaskünstlers Thomas Kuzio ersetzt. Die beiden neuen Fenster nehmen die Thematik der beiden mittelalterlichen Malereien an der Ostwand auf. Das Fenster links des Altars zeigt den Verkündigungsengel (Abb. 10), das Fenster rechts des Altars die heilige Maria (Abb. 11).

Für die Erhaltung und Nutzung des Gotteshauses engagiert sich in sehr verdienstvoller Weise die „Fördergemeinschaft Alte Winzinger Kirche e. V.“ Der am 2. Mai 1996 gegründete Verein verfolgt nach seiner Satzung als Ziel „die Erhaltung und Gestaltung der Alten Winzinger Kirche nach den gesetzlichen Bestimmungen der Denkmalpflege, die Öffnung der Kirche für die Allgemeinheit zur Besichtigung und die Nutzung der Kirche für kulturelle und kirchengemeindliche Veranstaltungen sowie die Organisation von Ausstellungen“.

(Dr. Johannes Weingart, Neustadt an der Weinstraße, 2023)

Internet
Seite Martin-Luther-Kirche/Alte Winzinger Kirche

Literatur

Doll, Anton (Hrsg.) (1992)
Palatia Sacra. Kirchen- und Pfründenbeschreibung der Pfalz in vorreformatorischer Zeit. Teil I Bistum Speyer, Band 5. In: Der Landdekanat Böhl, bearbeitet von Renate Engels (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, Band 61.5), S. 298-301. Mainz.
Fördergemeinschaft Alte Winzinger Kirche e. V. (Hrsg.) (2023)
Festschrift zur Präsentation der Kunstglasfenster. Neustadt ab der Weinstraße.
Huyer, Michael (2008)
Stadt Neustadt an der Weinstraße. Kernstadt. (Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 19,1.) S. 74-76, Worms.
Siebert, Wilhelm (1964)
Die alte Winzinger Kirche. In: Martin-Luther-Kirche Neustadt-Winzingen, Neustadt an der Weinstraße.

Alte Winzinger Kirche in Neustadt an der Weinstraße

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kirchstraße 40
Ort
67433 Neustadt an der Weinstraße - Winzingen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Dr. Johannes Weingart: „Alte Winzinger Kirche in Neustadt an der Weinstraße”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345613 (Abgerufen: 23. März 2025)
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