Brohler Trassmühlen in Brohl-Lützing

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Brohl-Lützing
Kreis(e): Ahrweiler
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 29′ 0,93″ N: 7° 19′ 45,93″ O 50,48359°N: 7,32943°O
Koordinate UTM 32.381.483,22 m: 5.593.734,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.594.396,83 m: 5.595.044,93 m
  • Gebäude einer der ersten Brohler Trassmühlen

    Gebäude einer der ersten Brohler Trassmühlen

    Copyright-Hinweis:
    Urheber unbekannt / Brohler Kulturverein „Aalschokker Katharina e.V.“
    Fotograf/Urheber:
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  • Mühlen in Brohl um 1800

    Mühlen in Brohl um 1800

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Im Jahr 1609 erhielten Adam von Sevell und Konsorten durch die Herzöge (Grafen) von Jülich sowie der Fürstäbtissin zu Essen die Erlaubnis, im Bereich der Brohler Ortsmitte eine Mühle zu errichten. Man verarbeitete hier vornehmlich unsauberen sogenannten Berg-Trass aus dem „Lammertal“ und der „Trasskaul“. 1611 konnte diese „Schrottelmühle“ am Brohlbach in Betrieb genommen werden.

Nach Ablauf der Pachtzeit wird Dietrich von Braunsberg, Herr zu Burgbrohl, im Jahre 1621 als Pächter erwähnt. 1659 wird die Mühle an den Grafen von der Leyen übertragen, der wiederum später die Mühle an den Hofrat von Sohler verlehnte.

In der Zeit von 1682 bis 1684 erfolgte durch Bernt (= Bernhard) von Santen (Xanten), einem holländischem Kaufmann aus Dordrecht, ein Mühlenneubau als Ersatz für die alte Schrottelmühle. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte schaffte es von Santen, den Großteil der Trassexporte aus dem Brohltal zu kontrollieren. Der wachsende Konkurrenzdruck führte aber 1738 dazu, die Mühle in Brohl stillzulegen. C.B. Hommen veröffentlichte in seiner Publikation „Geliebte Heimat zwischen Laacher See und Goldener Meile“ 1989 die Abbildung eines Mühlengebäudes des holländischen Kaufmanns Bernt von Santen 1683, das er jedoch im Brohler Nippes verortete.

Im weiteren Zeitverlauf findet man den Brohler Ortsvorsteher Peter Wihl als Verwalter und ca. 1810 galt die Mühle als zugrunde gerichtet, wie es der Käufer Dominicus Zervas glauben machen wollte. Auf dem Lageplan der Mühlen in Brohl um 1800 ist die die Mühle auf der rechten Brohlbachseite am südöstlichen Ortsrand von Brohl zu erkennen und mit „Trassmühle Graf v. Jülich“ bezeichnet.

Zervas erwarb schließlich mehrere Grundstücke in der Gemarkung „Auf der Grehn“ (Flur V) und auf der rechten Brohlbachseite in der Flur III. Ca. 1840 (Baugenehmigung) baute er dort eine neue Mühle mit einem Mühlenwehr.
In Ermangelung geeigneter Räumlichkeiten fand hier auch zeitweilig der Schulunterricht statt, ehe nach mehreren Hochwassern die Räume so marode waren, dass der Distriktarzt 1852 den Schulbetrieb dort untersagte. Die Mühle mit unterschlächtigem Mühlrad leistete wohl ein halbes Jahrhundert ihre Dienste.

Zervas erstellte in unmittelbarer Nachbarschaft eine neue Mühle, die Schalenbergsmühle.

(Werner Fußhöller und Rolf Nonn, Brohler Kulturverein „Aalschokker Katharina e.V.“, 2024)

Internet
kulturvereinbrohl.de: Mühlen im Brohltal (abgerufen 26.01.2025)

Quelle
Chronik „100 Jahre Zervas & Söhne“ 1925

Literatur

Fußhöller, Werner / Landkreis Ahrweiler (Hrsg.) (2023)
Eine Mühlen-Reise durch das untere Brohltal. Trass-Mühlen prägten das Landschaftsbild zwischen Brohl und Burgbrohl. In: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2022/2023, S. 336-341. Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Hommen, Carl Bertram (1989)
Geliebte Heimat zwischen Laacher See und Goldener Meile. Neue Beiträge zur Geschichte des Brohltals und Breisiger Ländchens. (Das Breisiger Ländchen, Band 4.) Bad Breisig.
Stramberg, Christian von (1858)
Das Rheinufer von Coblenz bis Bonn. Das linke Rheinufer von der Nette bis zur Ahr. (Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius, welcher die wichtigsten und angenehmsten, historischen und politischen Denkwürdigkeiten des ganzen Rheinstroms, von seinem Ausflusse in das Meer bis zu seinem Ursprunge darstellt / von einem Nachforscher in historischen Dingen. Mittelrhein. Der III. Abtheilung 5. Band.) S. 203-204, Coblenz. Online verfügbar: https://books.google.de/books?id=-8hWAAAAMAAJ&redir_esc=y, abgerufen am 27.10.2023

Brohler Trassmühlen in Brohl-Lützing

Schlagwörter
Ort
Brohl-Lützing
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Karten, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1609 bis 1611

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Werner Fußhöller (2024), Rolf Nonn (2024): „Brohler Trassmühlen in Brohl-Lützing”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345543 (Abgerufen: 12. Juni 2025)
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