Nach Ablauf der Pachtzeit wird Dietrich von Braunsberg, Herr zu Burgbrohl, im Jahre 1621 als Pächter erwähnt. 1659 wird die Mühle an den Grafen von der Leyen übertragen, der wiederum später die Mühle an den Hofrat von Sohler verlehnte.
In der Zeit von 1682 bis 1684 erfolgte durch Bernt (= Bernhard) von Santen (Xanten), einem holländischem Kaufmann aus Dordrecht, ein Mühlenneubau als Ersatz für die alte Schrottelmühle. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte schaffte es von Santen, den Großteil der Trassexporte aus dem Brohltal zu kontrollieren. Der wachsende Konkurrenzdruck führte aber 1738 dazu, die Mühle in Brohl stillzulegen. C.B. Hommen veröffentlichte in seiner Publikation „Geliebte Heimat zwischen Laacher See und Goldener Meile“ 1989 die Abbildung eines Mühlengebäudes des holländischen Kaufmanns Bernt von Santen 1683, das er jedoch im Brohler Nippes verortete.
Im weiteren Zeitverlauf findet man den Brohler Ortsvorsteher Peter Wihl als Verwalter und ca. 1810 galt die Mühle als zugrunde gerichtet, wie es der Käufer Dominicus Zervas glauben machen wollte. Auf dem Lageplan der Mühlen in Brohl um 1800 ist die die Mühle auf der rechten Brohlbachseite am südöstlichen Ortsrand von Brohl zu erkennen und mit „Trassmühle Graf v. Jülich“ bezeichnet.
Zervas erwarb schließlich mehrere Grundstücke in der Gemarkung „Auf der Grehn“ (Flur V) und auf der rechten Brohlbachseite in der Flur III. Ca. 1840 (Baugenehmigung) baute er dort eine neue Mühle mit einem Mühlenwehr.
In Ermangelung geeigneter Räumlichkeiten fand hier auch zeitweilig der Schulunterricht statt, ehe nach mehreren Hochwassern die Räume so marode waren, dass der Distriktarzt 1852 den Schulbetrieb dort untersagte. Die Mühle mit unterschlächtigem Mühlrad leistete wohl ein halbes Jahrhundert ihre Dienste.
Zervas erstellte in unmittelbarer Nachbarschaft eine neue Mühle, die Schalenbergsmühle.
(Werner Fußhöller und Rolf Nonn, Brohler Kulturverein „Aalschokker Katharina e.V.“, 2024)
Internet
kulturvereinbrohl.de: Mühlen im Brohltal (abgerufen 26.01.2025)
Quelle
Chronik „100 Jahre Zervas & Söhne“ 1925