Ehemalige „neue“ Schule in Großfischlingen

Rathaus in Großfischlingen, Bürgerstube in Großfischlingen, Gemeindehaus in Großfischlingen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Großfischlingen
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 16′ 9,78″ N: 8° 10′ 30,65″ O 49,26938°N: 8,17518°O
Koordinate UTM 32.439.997,03 m: 5.457.729,93 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.440.048,49 m: 5.459.474,05 m
  • Ehemalige "neue" Schule in Großfischlingen

    Ehemalige "neue" Schule in Großfischlingen

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Seit dem Neubeginn Großfischlingens nach 1670/1680 kann man davon ausgehen, dass es in der Obergasse, schräg gegenüber der Kirche, eine kleine Dorfschule gegeben haben muss. Dieses Haus existiert heute nicht mehr und ist nicht sicher nachweisbar. 1834 wurde dann aber, veranlasst durch die damals bayrische Regierung, das heutige Schulhaus mitten im Dorf gebaut und eröffnet. Es diente als Domizil der Schule und als Lehrerwohnung.

Bis zum Jahr 1970 wurden hier die Kinder von der ersten bis zur achten Klasse unterrichtet. Ca. 40-48 Kinder fanden im Klassensaal Platz an unterschiedlich großen Pulten und Bänken. In der Regel besuchten jeweils 5 bis 7 Kinder eine Klasse. Im Schuljahr 1962/63 wurden zum ersten Mal zwei Klassen eingerichtet. Ab 1966 verblieben nur noch die Klassen 1-4 im Dorf, die Klassenstufen 5-9 wurden in Venningen unterrichtet. Infolge Zuzugs und der Neubestimmung von kleineren Klassen kam es dann zu einer wesentlichen Veränderung. Die bisherige Grundschule wurde aufgelöst.
Ab dem Zeitpunkt findet der Unterricht für die Grundschüler (Klasse 1 - 4) in Edesheim, für die Klassen 5 - 13 in Edenkoben statt.

Die Dorfschule in Großfischlingen wurde von der Bayrischen Regierung 1836 zu einer „ Freischule“ erklärt, was dazu führte, dass der Lehrer des Dorfes, der von den Menschen im Dorf ausgewählt wurde, ein kleines Gehalt bekam. Dennoch musste er zusätzliche Feldarbeit erledigen, um sich und seine Familie ernähren zu können. Hierzu wurden ihm seitens der Gemeinde Großfischlingen in der Regel Weideflächen für seine Kühe und einige Felder zur Verfügung gestellt, damit er sein Auskommen sichern konnte. Seine Tiere hatte er in den Nebengebäuden (Schweinestall, Hühnerstall, Kuhstall, Scheune) des Schulhauses, den sogenannten „Ökonomiegebäuden“.
1933/34 nahm Max Hambermann seine Tätigkeit als Lehrer in Großfischlingen auf und unterrichtete dort bis 1970. Unterstütztt wurde er 1942-45 von Frau Cambeis, wohl die erste weibliche Lehrerin im Dorf. Ihr folgten bis 1970 zwei weitere Lehrerinnen, nachdem 1951 das Lehrerinnenzölibat endgültig in Deutschland abgeschafft worden war.
Seit 1994 wird das Schulhaus als Gemeindehaus genutzt, in der unteren Etage als Rathaus und Bürgerstube, die Räume in der oberen Etage sind als Wohnung vermietet.

Kulturdenkmal
Zur ehemaligen Schule in Großfischlingen findet sich ein Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Südliche Weinstraße (Stand Mai 2023). Der Eintrag lautet:
„Hauptstraße 21, ehem. Schule, klassizistischer Walmdachbau, um 1830“

(Kulturausschuss Großfischlingen, 2023)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südliche Weinstraße. Denkmalverzeichnis Kreis Südliche Weinstraße, 23. Mai 2023. S. 45, Mainz. Online verfügbar: http://denkmallisten.gdke-rlp.de/Suedliche Weinstrasse, abgerufen am 16.06.2023

Ehemalige „neue“ Schule in Großfischlingen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hauptstraße 21
Ort
67483 Großfischlingen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Fotos, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1834

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Kulturausschuss Großfischlingen: „Ehemalige „neue“ Schule in Großfischlingen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345399 (Abgerufen: 16. Mai 2024)
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