Nach den Erzählungen älterer Pescher Bürger, war sein Obst in früheren Zeiten ein beliebtes „Diebesobst“, wenn auch mit der Sorge verbunden, sich die dazugehörige Beichte direkt nebenan abnehmen lassen zu müssen.
In jüngerer Zeit wurden die Birnen der Sorte „Kuhfuß“ nicht mehr genutzt, allerdings eher in Unkenntnis der durchaus verwertbaren Birnen. Der genaue Ursprung der Sorte ist nicht bekannt, sie war im 19. Jahrhundert in Norddeutschland sehr verbreitet und stammt womöglich von dort. Heute ist sie insgesamt eher selten und kommt meist in Form alter Einzelbäumen vor. Schon 1860 von Johann Georg Conrad Oberdieck als „höchst schätzbare Haushaltsfrucht“ bezeichnet, bringt die Sorte große, dickbauchige Früchte hervor, die im September reifen und rund vier Wochen haltbar sind. Früher wurde sie vorzugsweise zum Kochen und Braten, aber vor allem als Dörrobst verwendet. Die Birnen schmecken fein süß, werden aber schnell mürbe und mehlig.
Die starkwüchsigen Bäume sind von eher breit-kugeligem Wuchs und können eichenartige Ausmaße annehmen. Sie sind daher als landschaftsprägende Bäume besonders erhaltenswürdig.
Alter und Ursprung dieses Baumes lassen sich nicht genau ermitteln. Vermutlich wurde der Baum etwa zur gleichen Zeit gepflanzt, aus der auch das Pfarrhaus (1902) oder die Kirche stammen. Da Mostbirnen jedoch sehr alt werden können, könnte der stattliche Baum auch schon älter sein.
(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2024)
Internet
https://obstsortenerhalt.de: Kuhfuß (abgerufen am 17.06.2024)