Haus Buschfeld am Liblarer Mühlengraben

Schloss Buschfeld

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Erftstadt
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 47′ 51,67″ N: 6° 49′ 7,02″ O 50,79769°N: 6,81862°O
Koordinate UTM 32.346.275,88 m: 5.629.595,42 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.557.757,78 m: 5.629.459,71 m
  • Schloss Buschfeld

    Schloss Buschfeld

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  • Eingangstür mit Allianzwappen der Quadt-von Hatzfeld an Schloss Buschfeld (2004)

    Eingangstür mit Allianzwappen der Quadt-von Hatzfeld an Schloss Buschfeld (2004)

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  • Schloss Buschfeld (2003)

    Schloss Buschfeld (2003)

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  • Haus Buschfeld, Tuschezeichnung um 1730

    Haus Buschfeld, Tuschezeichnung um 1730

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  • Haus Buschfeld auf der Karte von Tranchot/Müffling (1801-1828)

    Haus Buschfeld auf der Karte von Tranchot/Müffling (1801-1828)

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Haus Buschfeld ist ein Denkmalensemble in Erftstadt zwischen den Stadtteilen Bliesheim und Liblar. Es liegt am Liblarer Mühlengraben, einem künstlichen Abzweig der Swist, und besteht aus dem Herrenhaus mit Park (Schloss Buschfeld), Vorburg und Mühle.
Haus Buschfeld wird erstmals im Jahr 1170 im Zusammenhang mit Ritter Wilhelm Schilling von Buschfeld, Herr zu Bornheim erwähnt und gilt als eine der ersten befestigten Wasserburgen des heutigen Rhein-Erft-Kreises. Die hohe Bedeutung von Haus Buschfeld lag im Mittelalter in der strategischen Lage im Kurfürstentum Köln an der Grenze zum Herzogtum Jülich. Hier diente es der Befestigung der umliegenden Dörfer sowie der Handelsstraße nach Köln.
Heute spiegelt Haus Buschfeld den architektonischen und kulturellen Reichtum vergangener Jahrhunderte wider und zeugt von früheren Arbeits- und Produktionsverhältnissen sowie gesellschaftlichen Ordnungen. Durch seine Lage am Ortsrand und die Dreigliedrigkeit ist es ein besonders raumwirksames Element der Kulturlandschaft. Sein Erhalt trägt zur Bewahrung der lokalen Geschichte und Identität bei.

Herrenhaus mit Park
Das erhaltene Herrenhaus Buschfeld stammt aus dem Jahr 1711 und wurde durch den Festungsarchitekten und Hofbaumeister des Trierer Kurfürsten Phillipp Honorius van Ravensteyn (1655-1729) für die Eheleute Quadt-von Hatzfeld errichtet. Der Neubau wurde außerhalb der zugehörigen Vorburg mit Wassergraben errichtet und ersetzte das zuvor im Innern gestandene Burghaus, den so genannten „schwarzen Turm“. Dieser war im Jahr 1705 eingestürzt und nachfolgend abgetragen worden. Heute zeigt sich das barocke zweigeschossige Herrenhaus als rot geschlämmter Backsteinbau mit steilem, schiefergedecktem Walmdach auf rechteckigem Grundriss. In dem neoklassizistisch umgestalteten Eingangsportal findet sich das Allianzwappen der ersten Eigentümer, der Quadt-von Hatzfeld. Die Besitzverhältnisse wechselten im Verlauf der Jahre mehrfach und das Anwesen wurde mehrfach modernisiert und umgebaut. Schloss Buschfeld wird heute als Wohn- und Bürogebäude genutzt.

Vorburg
Bei der Vorburg, dem ehemaligen Wirtschaftshof von Haus Buschfeld, handelt es sich um eine nahezu quadratische Vierflügelanlage, die ursprünglich auf allen Seiten von einem Wassergraben umgeben war. Bereits für das 12. Jahrhundert ist an dieser Stelle eine Burganlage überliefert. Die Wirtschaftsgebäude unterlagen im Laufe der Jahrhunderte mehrfachen Nutzungsänderungen und baulichen Anpassungen. Nach umfänglichen Umbauten in den Jahren 1989 bis 1999 befindet sich dort eine Wohnanlage mit Eigentumswohnungen. Zugang zur Anlage (Privatbesitz) erlangt man über eine dreibogige Brücke im Osten sowie eine Zufahrt im Nordwesten.

Ehemalige Mühle
Die erste Erwähnung der Buschfelder Mühle stammt aus dem Jahr 1553 und für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist der Betrieb als Mehl- und Ölmühle belegt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war die Mühle funktionsfähig, nach einem Brand im Jahr 1961 verfiel das Gebäude jedoch immer mehr und wurde schließlich abgebrochen. Ersetzt wurde es durch ein neues Wohnhaus, in dem die Fragmente der ehemaligen Mühle integriert sind: Die Westwand, ausgerichtet zum Liblarer Mühlengraben, besteht teilweise aus dem alten Mauerwerk des vorherigen Mühlenbaus.

Hinweise
Das Objekt „Haus Buschfeld am Liblarer Mühlengraben“ ist seit 1982 eingetragenes Baudenkmal der Stadt Erftstadt (Denkmalverzeichnis Nr. 016) und ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Liblarer Mühlengraben zwischen Haus Buschfeld und Burg Kühlseggen (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 147).
Das Herrenhaus wurde im Jahr 2007 nach neuerlichen Erkenntnissen zum Denkmalwert mit einem Ratsbeschluss der Stadt Erftstadt in „Schloss Buschfeld“ umbenannt.

(Nico Wagner, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2023)

Internet
www.ms-visucom.de: EBIDAT - Die Burgendatenbank: Buschfeld (Abgerufen: 28.04.2023)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Erftstadt-Bliesheim, Stand 2010 (Abgerufen: 28.04.2023)
www.schloss-buschfeld.de: Schloss, Burg und Haus Buschfeld (Abgerufen: 28.04.2023)

Literatur

Dehio, Georg (2005)
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen 1. Berlin u. München.
Kretschmar, Frank (2004)
Mühlen, Bauten und versteckte Winkel im Rhein-Erft-Kreis. Köln.
Rheinisches Amt für Denkmalpflege (2007)
Haus Buschfeld 1, 2-24, 28 Stadtteil Bliesheim, Erftstadt, bestehend aus Schloss, Vorburg und Mühle - Gutachten zum Denkmalwert gemäß § 2 DSchG NW. o. O.
Sommer, Susanne / Landschaftsverband Rheinland, Amt für Rheinische Landeskunde (Hrsg.) (1991)
Mühlen am Niederrhein. Die Wind- und Wassermühlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung (1814-1914). (Werken und Wohnen, 19.) Köln.

Haus Buschfeld am Liblarer Mühlengraben

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Merowingerstraße
Ort
50374 Erftstadt / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Übernahme aus externer Fachdatenbank, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1170

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Nico Wagner (2019): „Haus Buschfeld am Liblarer Mühlengraben”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345352 (Abgerufen: 18. Mai 2024)
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