Katholische Pfarrkirche Sankt Remigius in Bergheimerdorf

Kirche Sankt Remigii

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bergheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 33,37″ N: 6° 38′ 8,12″ O 50,95927°N: 6,63559°O
Koordinate UTM 32.333.954,75 m: 5.647.957,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.544.699,42 m: 5.647.307,69 m
  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 1847

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 1847

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  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius

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  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius (1963)

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius (1963)

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  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 13.03.1963

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 13.03.1963

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  • Katholische Pfarrkirche Sankt Remigius in Bergheimerdorf

    Katholische Pfarrkirche Sankt Remigius in Bergheimerdorf

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  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius (1983)

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius (1983)

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  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius (1983)

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius (1983)

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  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 17.06.2011

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 17.06.2011

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  • Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 02.09.2011

    Bergheim-Bergheimerdorf, Katholische Pfarrkirche St. Remigius, 02.09.2011

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  • Statue des Heiligen Sebastian von Gerhard Marcks, 02.09.2011

    Statue des Heiligen Sebastian von Gerhard Marcks, 02.09.2011

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  • Bronzestatue des Heiligen Sebastian von Bildhauer Gerhard Marcks, 02.09.2011

    Bronzestatue des Heiligen Sebastian von Bildhauer Gerhard Marcks, 02.09.2011

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Die Kirche Sankt Remigius steht im Bergheimer Stadtteil Bergheimerdorf. Sie liegt auf einer Anhöhe, dem vorspringenden Plateau der Erftniederung, umgeben vom alten Ortskern.

Erzbischof Philipp von Heinsberg weihte die Kirche im Jahr 1175. Es wird vermutet, dass es zuvor bereits eine kleine Saalkirche in Bergheimerdorf gab, bauliche Belege ließen sich bisher keine auffinden.
Innerhalb der Christianität Bergheim hatte die Kirche eine besondere Bedeutung. Sie war das „geistliche und verwaltungsmäßige Zentrum der Christianität Bergheim“ [Weber, 1983, S. 3] und somit der Versammlungsort des Landkapitels. In ihr wurden unter anderem der Dechant gewählt, aber auch Rechtsprechungen durchgeführt. 1642 wurde die Kirche während des Dreißigjährigen Krieges geplündert und teilweise zerstört.
Während der Säkularisation des Klosters Bethlehem im Jahr 1803 brachte man die Pieta von dem Kloster in die Pfarrkirche. Sie wurde in der dafür neu angebauten Kapelle aufgestellt. Die Pieta war Ziel von Wallfahrten und besonderer Verehrung seid die Pest im 16. Jahrhundert über das Land zog. Geschaffen wurden sie im Jahr 1490. Sie ist sehr eng mit der Geschichte um die Entstehung des Klosters verbunden. Bis heute findet jedes Jahr im Herbst eine Wallfahrt zur Pieta statt.

Baugeschichte der Kirche
Zunächst bestand die Kirche Sankt Remigius aus einem romanischen, dreischiffigen Langhaus aus Tuffstein und zwei Chorflankentürmen. Bis auf die noch heute erhaltenen Ostpartie errichtete man im 15. Jahrhundert einen Neubau in gotischem Stil.
Gebaut wurde erneut ein dreischiffiges Langhaus aus Backstein, durchsetzt mit Bändern aus hellerem Tuffstein. Das Mittelschiff überragte die beiden Seitenschiffe, die mit jeweils drei Walmdächern gedeckt wurden.
Dem Langhaus vorangestellt wurde der mächtige Westturm. Er stürzte im Jahr 1748 ein. Zehn Jahre später wurde er erneut errichtet und mit einem geschwungenen Aufsatz als Bedachung versehen.
Das Langhaus erhielt ein filigranes Kreuzrippengewölbe, während die Ostpartie weiterhin ein Kreuzgratgewölbe zierte.

In der Zeit von 1863 und 1867 erfolgte die Reromanisierung der Kirche Sankt Remigius und mit ihr eine verbundene Gesamtrestaurierung. Dabei veränderte man beispielsweise die Fensterformen zurück zu einem romanischen Stil oder passte Kreuzrippengewölbe an. Das Tuffaußenmauerwerk wurde mit Steinen der abgebrochenen Elsdorfer Kirche restauriert. Die beiden Seitenschiffe wurden von August Lange im Jahr 1873 nach Westen erweitert und an der Nordseite die neugotische Kapelle für die Pieta angebaut. Eine neue Sakristei erhielt die Kirche im Jahr 1928. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Beseitigung von Kriegsschäden, wozu unter anderem eine neue, schlichtere Innenbemalung zählte.
1957 erhielt die Kirche Sankt Remigius vier neue Glocken, gestiftet von der Stadt Bergheim und der Bevölkerung.

Häufige und umfangreiche Renovierungen
Durch die Restaurierung der Kirche im 19. Jahrhundert gingen Teile der einstigen barocken Ausstattung und auch damals aufgedeckte Wandmalereien verloren.

Der nahe Braunkohletagebau beschädigte die Kirche derart, dass sie in den Jahren von 1966 bis 1971 ganz geschlossen werden musste. Sie galt als einsturzgefährdet und man fürchtete, die Kirche aufgeben zu müssen. Über erste Pläne, eine neue Kirche vor der alten zu erreichten, wurde diskutiert.
Glücklicherweise konnte die Kirche gerettet und am 3. Oktober 1971 der erste Gottesdienst in der renovierten Kirche abgehalten werden. Im Rahmen der Renovierungen erhielt die Kirche auch einen neuen Hauptaltar, geschaffen von Bildhauer Toni Zenz.

Neben der Beseitigung der Schäden durch die Braunkohle 1971, erfolgten umfangreiche Renovierungsarbeiten und Umgestaltungsarbeiten außen und im Innern der Kirche über die Jahre 1974 bis 1982. Erneut musste die Kirche aufgrund von Schäden durch den Braunkohletagebau in den Jahren 1989 bis 1994 geschlossen und umfangreich renoviert werden. Während der Renovierung der durch die Braunkohle entstandenen Schäden in den Jahren 1989 bis 1994 wurde das gesamte Mauerwerk mit einem Balkenrost aus Beton verstärkt. Große Federn unter der Kirche gleichen unterschiedliche Bodenhöhen aus, die durch die Absenkung des Grundwassers für den Tagebau entstanden sind. Die mächtigen Federn werden elektronisch gesteuert. Sie können bei Kirchenführungen besichtigt werden.

Ausstattung der Kirche
In der Kirche befindet sich neben der Pieta ein großes Triumphkreuz aus dem 15. Jahrhundert und eine hölzerne Figurengruppe der Anna Selbtritt aus dem Jahr 1500. Im Kirchhof befinden sich alte Grabmäler aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sowie die von Bildhauer Wilhelm Tophinke 1953 geschaffenen Kreuzwegstationen.
Eine Figur des heiligen Sebastian stellt ein Mahnmal für die Toten des Zweiten Weltkrieges dar. Sie steht außerhalb der Kirche und wurde Ende der 1950er Jahre von dem Bildhauer Gerhard Marcks geschaffen. Ursprünglich durchbohrten ihn zwei Pfeile.
Der Stufenbau, der den heiligen Sebastian umgibt, wird derzeit als derart instabil angesehen, dass er droht einzustürzen. Es ist geplant, den Zustand zu untersuchen und Renovierungen durchzuführen. In diesem Zuge sollen auch die beiden fehlenden Pfeile wieder angebracht werden.

Hinweise
Das Objekt „Kath. Pfarrkirche St. Remigius“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 7970 / Denkmalliste der Stadt Bergheim, laufende Nr. 19) und wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs für den Regionalplan Köln Nr. 077.

(Sandra Wagner, Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis, 2023)

Quellen
Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis
  • Mächtige Federn bewahren den Chorraum vor Erschütterungen, nach massiven Bergschäden war St. Remigius einsturzgefährdet. In: Kölner Stadtanzeiger, Nr. 186/2013.
  • In Sorge um die Stabilität, Verwaltung lässt Mahnmal von Gerhard Marcks untersuchen. In: Kölner Stadtanzeiger, Nr. 123/2021.

Literatur

Andermahr, Heinz / Kreisstadt Bergheim (Hrsg.) (2009)
Historische Bauten, Denkmäler und Kunstwerke im Bereich der Fußgängerzone. (Bergheimer Stadtführer, 1.) Bergheim.
Kretzschmar, Frank (1984)
Kirchen, Klöster und Kapellen im Erftkreis. Köln.
Schüler, Volker; Scholz, Gabriele (1999)
Bergheim. Die Kreisstadt an der Erft. Erfurt.
Weber, Matthias (1983)
Katholische Pfarrkirche St. Remigius und St. Georgskapelle in Bergheim an der Erft. Köln.
Werbepost Anzeigenblatt GmbH & Co. KG (Hrsg.) (2012)
700 Jahre Stadt Bergheim. Bergheim.

Katholische Pfarrkirche Sankt Remigius in Bergheimerdorf

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kirchstraße 45
Ort
50126 Bergheim - Bergheimerdorf
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Fotos, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1175

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Sandra Wagner (2023): „Katholische Pfarrkirche Sankt Remigius in Bergheimerdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345307 (Abgerufen: 19. Mai 2024)
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